Mariama Bâ (* 1929 in Dakar; † 1981 im Senegal) war eine senegalesische Schriftstellerin. Sie gehörte zum Volk der Fulbe.

Leben

Aus einer traditionell islamisch geprägten Familie stammend besuchte sie nach dem Tod ihrer Mutter eine französische Schule und zeichnet sich von Anfang an durch ausgezeichnete Leistungen aus. 1943 wechselte sie an eine weiterführende pädagogische Schule in Rufisque, die sie 1947 mit einem Abschluss als Lehrerin verließ. In den folgenden 12 Jahren widmete sie sich ihrem Beruf, beantragte dann aus gesundheitlichen Gründen ihre Versetzung in die regionale Schulbehörde.

Von ihrem Ehemann, dem Abgeordneten Obèye Diop in geschieden lebte sie als Mutter von neun Kindern. Nach der Trennung engagierte sich Mariama Bâ in zahlreichen Frauenvereinigungen und setzte sich mit einer Reihe von Reden und Artikeln in lokalen Zeitungen für Bildung und Frauenrechte ein.

Ihr erster Roman Une si longue lettre (Ein so langer Brief) wurde bei seiner Erscheinung 1980 sogleich mit dem Noma-Preis der Frankfurter Buchmesse ausgezeichnet.

Im folgenden Jahr verstarb sie an Krebs, kurz vor der Veröffentlichung ihres zweiten Romans. Eine weiterführende Schule in Dakar (Maison d’éducation Mariama Bâ) ist nach ihr benannt.

Ihre Romane beschäftigen sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen ihres Umfeldes und den daraus resultierenden Problemen, wie Polygamie, Kastensystem, Unterdrückung der Frauen - in ihrem ersten Roman – oder familiärer Widerstand und Kulturschock bei interkulturellen Ehen – in ihrem zweiten Roman.

Werke

  • Une si longue lettre, Roman, 1979 (Ein so langer Brief)
  • La fonction politique des littératures africaines écrites, 1981 (Die politische Funktion der schriftlichen afrikanischen Literatur)
  • Un chant écarlate, Roman, 1981 (Der scharlachrote Gesang)

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