- Bückeburger Stadtkirche
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Die Bückeburger Stadtkirche ist die größte Kirche der Stadt Bückeburg in Niedersachsen. Sie ist Sitz einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde sowie Haupt- und Bischofskirche der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Graf Ernst von Schaumburg beauftragte im Jahr 1608 Giovanni Maria Nosseni mit dem Bau einer Stadtkirche in Bückeburg. Ab 1611 wurde mit dem Bau begonnen, der 1615 abgeschlossen wurde. Dieses Gotteshaus gilt als das erste bedeutende Kirchenbauwerk des frühen Protestantismus in Deutschland. Graf Ernst wollte mit dem Bau ein Exempel bieten, daher ließ er über der Fassade die Inschrift EXEMPLUM RELIGIONIS NON STRUCTURAE anbringen, die auch als Akronym seine Inizialen bilden. Der Bau wurde aus Obernkirchner Sandstein erbaut. Einen ursprünglich vorgesehenen Kirchturm ließ die Statik nicht zu. Der Untergrund ist zu sandhaltig. Aus diesen Steinen wurde die frühere Schule und jetzige Stadtbücherei errichtet. Bekanntester Prediger an der Kirche war Johann Gottfried Herder (1771-1776).
Im Advent 1962 wurde der Altar zum größten Teil durch Brandstiftung zerstört. Die Wiederherstellung erfolgte anhand der angebrannten Teile und nach vergleichbaren Schnitzarbeiten der Bückeburger Schlosskapelle.
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Bronze-Taufe von Adrian de Vries
Orgel
Die ursprüngliche Orgel wurde 1617 von dem Wolfenbütteler Orgelbaumeister Esaias Compenius der Ältere erbaut. Auch sie wurde ein Opfer des Brandes. 1965 wurde das Orgelgehäuse nach historischen Plänen rekonstruiert, und eine neue Orgel eingebaut, in Anlehnung an die Disposition der historischen Orgel. Dieses Orgelwerk wurde 1993–1997 durch ein völlig neues Instrument ersetzt, das von dem Orgelbaumeister Rudolf Janke aus Göttingen erbaut wurde. Dabei wurden einige Register der Orgel von 1965 wiederverwendet. Das Schleifladen-Instrument hat 47 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.[1]
I Hauptwerk C– Bordun 16′ Principal 8′ Viola da Gamba 8′ Holzflöte 8′ Octave 4′ Gemshorn 4′ Quinta 22/3′ Octave 2′ Tertia 13/5′ Cornett IV Mixtur V-VI Fagott 16′ Trompete 8′ Tremulant II Oberwerk C– Quintadena 16′ Salicional 8′ Principal 8′ Rohrflöte 8′ Unda maris 8′ Octave 4′ Rohrflöte 4′ Nasat 22/3′ Waldflöte 2′ Sesquialtera II 22/3′ Octave 2′ Quinta 11/3′ Mixtur IV Vox humana 8′ Tremulant III Unterwerk C–3 Doppelgedackt 8′ Quintadena 8′ Traversflöte 8′ Principal 4′ Holzflöte 4′ Quintflöte 22/3′ Hohlflöte 2′ Terzflöte 13/5′ Sifflöte 1′ Regal 8′ Tremulant Pedal C–1 Untersatz 32′ Principal 16′ Subbass 16′ Octave 8′ Gemshorn 8′ Octave 4′ Mixtur V Posaune 16′ Trompete 8′ Trompete 4′ Nachfolgebauten
Als Nachfolgebauten der Bückeburger Stadtkirche gelten die Kirchen in Petershagen und Sachsenhagen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zur Orgel der Stadtkirche
Weblinks
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Commons: Stadtkirche Bückeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Stadtkirchengemeinde Bückeburg
52.2600277777789.050625Koordinaten: 52° 15′ 36″ N, 9° 3′ 2″ OKategorien:- Kirchengebäude der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe
- Bückeburg
- Kirchengebäude im Landkreis Schaumburg
- Renaissancebauwerk in Niedersachsen
- Kirchengebäude der Renaissance in Deutschland
- Disposition einer Orgel
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