- Bündnerdeutsch
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Unter dem Begriff Bündnerdeutsch werden oft die deutschsprachigen Dialekte des Kantons Graubünden zusammengefasst. In der Regel meinen die Benutzer des Begriffes die Varianten der Dialekte, die im Churer Rheintal von Bad Ragaz und Maienfeld bis Thusis gesprochen werden. Es handelt sich dabei um hochalemannische bzw. bodenseealemannische Dialekte. Oft subsumiert der Begriff auch den Dialekt, den die Rätoromanen sprechen, wenn sie einen schweizerdeutschen Dialekt einsetzen. Im Kanton Graubünden kann man drei Mundartgruppen unterscheiden: Dialekte des Churer Rheintals; Walserdialekte, die sich klar vom Churer Rheintalischen abgrenzen; ausserdem sprechen die Samnauner eine tirolisch-bairische Mundart. Der Begriff "Bündnerdeutsch" kann also höchstens als geographischer Begriff eingesetzt werden. Aus linguistischer Sicht ist der Begriff unbrauchbar.
Falls der Begriff im Sinne des oben genannten Dialektes des Churer Rheintales verwendet wird, den oft auch die Rätoromanen als Zweitsprache einsetzen, zeichnet er sich vor allem durch seine im Gegensatz zum höchstalemannischen Walserdeutsch weiche Aussprache aus. So werden im Kanton Graubünden die anlautende [k] und inlautende [ch] nicht so hart betont, wie es im Walserdeutschen und den angrenzenden Kantonen üblich ist (z.B. wird der Küchenkasten nicht wie im Grossteil der Schweiz als Chuchichäschtli sondern als Gghuhigghäschtli ausgesprochen). Die für das Bündnerdeutsche typische Aussprache dürfte zu einem beträchtlichen Teil auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass die ursprünglich im Churer Rheintal ansässige rätoromanische Bevölkerung nicht einfach verdrängt wurde, sondern dass sich lediglich die Sprachgrenze durch eine allmähliche Übernahme des Deutschen durch Romanen stetig rheinaufwärts verschob. Allerdings gilt dieses herausragendste Dialektmerkmal nur für einen Teil der Gemeinden mit bündnerdeutschen Dialekten (Thusis,Chur, Malans, Maienfeld und Fläsch). Als Grund für dieses Merkmal wird daher auch bodenseealemannischer Einfluss in diesen Orten angenommen. Ein weiterer Unterschied zur Mehrheit der schweizerdeutschen Dialekte ist der Erhalt unbetonter Silben als a-Schwa anstelle e-Schwa. Im Bereich der Morphematik ist als besonders auffällige Moment zu erwähnen: einformiger Plural in der Konjugation der Verben gegenüber zweiformigem Plural in den Walserdialekten.
Grammatik: -Das "kh" an Stelle von einem Schweizerdeutschen ch oder kch
Beispiel: mit ch: Schweizerdeutsch: mer chömed Bündnerdeutsch: miar khömend mit kch: Schweizerdeutsch: kchabutt Bündnerdeutsch: khaputt
-Die h-artige Aussprache des ch
Beispiel: Schweizerdeutsch: mer bached Bündnerdeutsch: miar bachand
Beispiele
- Rheintal-Dialekt: Chille (Kirche); Bündner-Dialekt: Kircha
- Rheintal-Dialekt: Chaugummi (Kaugummi); Bündner-Dialekt: Kaugummi
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