Bürgerkrieg in Dschibuti

Bürgerkrieg in Dschibuti
Karte des Staates Dschibuti

Der Bürgerkrieg in Dschibuti war eine Auseinandersetzung zwischen der Rebellengruppe FRUD und der Regierung Dschibutis von 1991 bis 1994.

Ihm lagen Spannungen zwischen den beiden Volksgruppen des Landes, den Issa-Somali und den Afar, zugrunde: Die von den Issa dominierte Partei RPP bildete seit der Unabhängigkeit 1977 einen Einparteienstaat, in dem sich viele Afar marginalisiert fühlten. Seit 1981 war sie offiziell die einzige erlaubte Partei.

Zugleich kam es zu bedeutenden politischen Entwicklungen in der Region, als 1991 in den Nachbarländern Somalia und Äthiopien die autoritären Regierungen unter Siad Barre bzw. Mengistu Haile Mariam gestürzt wurden und sich die Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien abzeichnete.

Anfang November 1991 begann vor diesem Hintergrund die Rebellenorganisation Front pour la Restauration de l'Unité et de la Démocratie (Front für die Wiederherstellung von Einheit und Demokratie, FRUD), die eine größere politische Teilhabe der Afar forderte, einen Guerillakampf gegen die Regierung. Etwa 3000 Afar griffen Regierungseinrichtungen in Abah an. Die Regierung reagierte, indem sie ihre Streitkräfte von rund 3000 auf 16.000 Mann vergrößerte. Sie warb hierzu auch äthiopische Staatsangehörige an, denen im Gegenzug die dschibutische Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt wurde, ferner wurde sie von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich militärisch unterstützt. Auseinandersetzungen fanden vorwiegend im Afar-Gebiet im Nordosten Dschibutis statt. Einige Tausend Dschibutier flohen vor den Kämpfen in die angrenzende Afar-Region Äthiopiens.

Der Bürgerkrieg trug dazu bei, dass 1992 mit einer neuen Verfassung wieder eine Mehrparteiendemokratie eingeführt wurde. 1992 und 1993 fanden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. In der Folge spaltete sich die FRUD wegen der Frage, inwiefern sie nun mit der Regierung kooperieren solle. Im Dezember 1994 beendete das Friedensabkommen von Abb'a zwischen der Regierung und der gemäßigten Mehrheit der FRUD den Bürgerkrieg weitgehend. Zwei FRUD-Vertreter erhielten Ministerposten, und bei den nächsten Wahlen 1999 unterstützte die FRUD die RPP.

Eine Faktion der Rebellen, die FRUD armé (bewaffnete FRUD) unter Führung von Ahmed Dini, blieb in kleinerem Maßstab militärisch aktiv, bis sie 2000 und 2001 ebenfalls Friedensabkommen mit der Regierung schloss.

Quellen


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