Republik Dschibuti

Republik Dschibuti
جمهورية جيبوتي

Dschumhūriyyat Dschībūtī (arabisch)
République de Djibouti (französisch)
Republik Dschibuti

Flagge Dschibutis
Wappen Dschibutis
Flagge Wappen
Wahlspruch: Unité, Égalité, Paix
(französisch für „Einigkeit, Gleichheit, Frieden“)
Amtssprache Arabisch, Französisch
Hauptstadt Dschibuti
Staatsform Präsidialrepublik
Staatsoberhaupt Ismail Omar Guelleh
Regierungschef Dileita Mohamed Dileita
Fläche 23.200 km²
Einwohnerzahl 516.055 (Quelle: CIA 2009)
Bevölkerungsdichte 34 Einwohner pro km²
BIP nominal (2007)[1] 841 Mio. US$ (164.)
BIP/Einwohner 1.099 US$ (128.)
HDI 0,516 (149.)
Währung 1 Dschibuti-Franc = 100 Centimes
1 USD = 177,721 DJF (fix)
Unabhängigkeit 27. Juni 1977 (von Frankreich)
Nationalhymne Nationalhymne Dschibutis
Nationalfeiertag 27. Juni
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen DJI
Internet-TLD .dj
Telefonvorwahl +253

Dschibuti ([dʒiˈbuːti], arabischجيبوتيDschībūtī, französisch Djibouti, Somali Jabuuti) ist eine Republik in Nordostafrika an der Meerenge Bab el Mandeb und ist etwas größer als Hessen. Sie grenzt im Norden an Eritrea, im Westen an Äthiopien und im Süden an Somalia bzw. das international nicht anerkannte Somaliland sowie im Osten an den Golf von Aden und das Rote Meer. Der Jemen liegt wenige Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Roten Meeres.

Dschibuti wurde 1977 von Frankreich unabhängig. Die Bevölkerung besteht zu etwa 60 % aus Issa-Somali und zu 35 % aus Afar.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Naturraum

Ufer des Assalsees

Die vielgestaltige Wüstenlandschaft Dschibutis umschließt hufeisenförmig die weit ins Land reichende Bucht von Tadjoura. Einst lag das Land unterhalb des Meeresspiegels, worauf zahlreiche Korallenbauten hinweisen. Die Küste und die ihr vorgelagerten Inseln, Korallenriffe und Unterwasservulkane gelten als Taucherparadies. Dschibuti ist in starkem Maße vulkanisch geprägt; der Vulkan Ardoukôba ist erst 1978 entstanden. Landschaftlich besteht das Territorium zum Teil aus dem großen Senkungsfeld des ariden Danakil- und Afar-Tieflands, das sich teilweise weit unter das Niveau des Meeresspiegels hinabsenkt. Die größte Tiefe liegt im Assalsee bei 155 m unter dem Niveau des Meeresspiegels.

Die Danakilberge im Norden bestehen aus kristallinen Massengesteinen und jüngeren Basaltdecken. Sie erreichen ihre größte Erhebung an der Grenze zu Äthiopien und Eritrea im Mousa Ali mit 2063 m. Im Süden des Landes sind Ebenen und Basaltdecken vorherrschend. In seinen abflusslosen Senken und Salzpfannen verdunstet das nur zeitweilig zuströmende Wasser der Wadis; bizarre Salz- und Gipsformationen säumen die Ufer des Assalsees (57 km²) und des Abbe-Sees. Er wird wie der Gamarisee von dem äthiopischen Fluss Awash gespeist, der sich – von Westen her kommend – in einem System von mehreren unbesiedelten Salzbecken verliert.

Klima

Da das Land relativ klein ist, befindet es sich in einer einheitlichen Klimazone und kennt keine großen Klimaunterschiede. Die einzigen nennenswerten Schwankungen gibt es bezüglich der Höhenlage des jeweiligen Ausgangspunktes. Hierbei gibt es im Wesentlichen zwei Unterscheidungen: die Küstenlinie und die Depressionen, sowie die etwas höher gelegenen Regionen im Norden und Süden.

An der Küste herrscht das ganze Jahr über für europäische Begriffe Hochsommer, Dschibuti ist eine der heißesten Städte Afrikas. Im Januar bewegen sich die Temperaturen in der Gegend um Dschibuti zwischen 27 und 30 °C, während es in der Nacht auf ca. 20-22 °C abkühlt. Ab April beginnen die Temperaturen sprunghaft zu steigen, um von Juni bis August 39-42 °C zu erreichen. In der Nacht sinkt die Quecksilbersäule im Thermometer in der Regel nicht unter 30 °C. Erst ab Oktober beginnen sich die Temperaturen wieder um die 30-°C-Marke einzupendeln. Die Hitzerekorde in Dschibuti betragen 45,9 °C für die Monate Juni und Juli und 45,8 °C für August. Absolutes Minimum sind 16 °C, die in Januar- und Februarnächten gemessen wurden.

Die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig eher hoch, mit 70-75 % in den Wintermonaten und einem kleinen Einbruch auf ca. 45 % im Hochsommer. Die Hitze wird dadurch häufig unerträglich. Der Niederschlag hält sich das ganze Jahr über in Grenzen, im Schnitt gibt es an nur 15 Tagen im Jahr Regen, der sich auf 140-170 mm insgesamt beläuft. Der spärliche Regen fällt am ehesten im Winter oder in Gewittern.

Die Meerestemperaturen bewegen sich im Winter bei 25-27 °C, im Sommer erreichen sie oft 30 °C. An den Küsten gibt es häufig morgendlichen Winternebel. Ähnliche klimatische Bedingungen weisen die Depressionen und die Salzpfannen, vor allem rund um den Assalsee auf. Das zum Teil 500 bis knapp 2000 m hoch gelegene Hinterland (z.B. Danakilberge) ist etwas feuchter, Regen fällt aber auch hier nur in seltenen Platzregen. Die Temperaturen sinken in der Nacht weiter, am Tag herrschen außer in größerer Höhe ungefähr dieselben Werte wie an der Küste.

Flora und Fauna

Aufgrund der Regenarmut bedecken Dornbuschsavannen, Halb- und Vollwüsten den größten Teil des Landes. Nur in Höhen über 1200 m findet man Akazien, Thujen, Wacholdersträucher, wilde Feigen und Ölbäume. Ein Dornbaum- und Sukkulentenwald erstreckt sich in den Hanglagen des Mousa Ali. Im Naturpark Forêt du Day konnten sich viele der sonst verschwundenen Pflanzenarten erhalten.

Wie in anderen trockenen Regionen in Afrika leben in Dschibuti Gazellen, Antilopen, Zebras, Hyänen und Schakale. Der Abbe-See im Südwesten ist bekannt für die hier zahlreich vorkommenden Ibisse, Pelikane und vor allem Flamingos.

Wichtigste Städte

Die größten Städte sind (Stand: Berechnung für den 1. Januar 2007) die Hauptstadt Dschibuti (200.000 Einwohner), Ali Sabieh (41.292 Einwohner), Tadjoura (22.868 Einwohner), Obock (18.316 Einwohner) und Dikhil (12.409 Einwohner).

Bevölkerung

Die beiden Hauptvolksgruppen Dschibutis sind die Issa (60 % der Gesamtbevölkerung) im Süden und die Afar (35 %) im Norden und Westen des Landes. Die Issa sind ein Somali-Clan und dabei Unterclan der Dir. Die Afar hingegen sind Teil einer Volksgruppe, die auch in Äthiopien und Eritrea lebt. Zwischen beiden Volksgruppen gibt es beträchtliche ethnische Spannungen; die Issa dominieren seit der Unabhängigkeit das Land politisch, während sich manche Afar marginalisiert fühlen.

Europäer (größtenteils Franzosen) und Araber (besonders Jemeniten) bilden eine Minderheit von etwa 5 % der Bevölkerung. Zusätzlich halten sich ca. 50.000 Flüchtlinge aus Somalia im Land auf. Des Weiteren leben viele äthiopische Einwanderer in Dschibuti, die aus wirtschaftlichen Gründen oft illegal in das Land einreisen. 2004 lebten 84 % der Bevölkerung in Städten. Die Lebenserwartung lag bei 53 Jahren und 41,8 % waren unter 15 Jahre alt. Das Bevölkerungswachstum lag zwischen 1994 und 2004 bei 2,7 %. Die Amtssprachen sind Arabisch und Französisch, die wichtigsten gesprochenen Sprachen sind jedoch Somali und Afar. Fast 100 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Es gibt eine kleine Minderheit von Christen – zumeist äthiopisch-orthodoxe.

Dschibuti ist ein hochgradig unterentwickeltes Land; die Arbeitslosenquote lag 2004 bei offiziell 45 % im Durchschnitt. Ein Hafenarbeiter verdient 500 Dschibutische Franc (DF) am Tag, was etwa 2,50 Euro entspricht. Ein Laib Brot kostet 20 DF, im Gegensatz dazu müssen andere Lebensmittel (z. B. Früchte) und Güter teuer importiert werden. Eine Sozialgesetzgebung existiert nicht; auch das Gesundheitssystem ist schwach entwickelt. Das Schulsystem orientiert sich am französischen Vorbild, Schulpflicht besteht jedoch nicht. Die Analphabetenrate liegt bei 32 %.

Laut dem Filmemacher Thomas Junker kauen die Männer von Djibouti täglich ab 14 Uhr die Blätter der Droge "Khat", die in den Bergen Äthiopiens geerntet und täglich frisch ins das Land gebracht werden. Dadurch werden die Menschen sehr ruhig und entspannt, was vor allem Auswirkungen in Djibutis Hauptstadt in Form von stetiger Hektik am Vormittag und großer Ruhe am Nachmittag hat. Der Verkauf und die Verbreitung der Droge unterstehe zudem der Frau des Präsidenten, erzählte Junker am 18.04.2009 in der MDR-Sendung "Riverboat".

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Dschibutis

zur vorkolonialen Geschichte der Afar siehe: Sultanat Adal

Karte des Golfs von Aden (1888)

Ebenso wie Somalia geriet das heutige Dschibuti zwischen dem 7. und 10. Jh. unter die Herrschaft arabischer Sultane, die die nomadische Hirtenbevölkerung islamisierten. Das strategische Interesse der Franzosen an dem Gebiet war durch den Bau des Sueskanals (1859-1869) erwacht. 1862 hatte Frankreich das Gebiet von Obock sowie das Küstenland erworben. Damit wollte es ein Gegengewicht zum britischen Militärhafen in Aden schaffen. 1892 nahm Frankreich Besitz von den bis dato autonomen Sultanaten der Stadt Dschibuti. 1896 wurde Dschibuti zur französischen Kolonie Französisch-Somaliland mit Dschibuti als Hauptstadt erklärt. 1917 erfolgte die Fertigstellung einer 781 km langen Bahnlinie nach Addis Abeba (Äthiopische Eisenbahn). Damit war das Gebiet für Frankreich auch von wirtschaftlichem Interesse, denn Dschibuti wurde zum wichtigsten Ausfuhrhafen des Nachbarlandes Äthiopien. Erst zwischen den beiden Weltkriegen wurde das Landesinnere erschlossen.

1946 erfolgte die Umwandlung der Kolonie in ein französisches Überseeterritorium. 1956 bekam Dschibuti begrenzte Autonomie durch das Loi Cadre, und 1957 wurde ein eigenes Kabinett und Territorialparlament gebildet. Während die Afar diesen Status mehrheitlich beibehalten wollen, strebten viele Issa die Unabhängigkeit und den Anschluss Dschibutis an ein Groß-Somalia an. Vor allem der Issa-Führer Mahamoud Harbi setzte sich für diese Ziele ein. 1958 sprach sich die Bevölkerung in einem Referendum mehrheitlich für einen Verbleib bei Frankreich aus. Das hieß für die Afar eine Begünstigung durch die französische Kolonialherrschaft. Ein neues Referendum am 19. März 1967 führte zu Spannungen zwischen den Nachbarstaaten Äthiopien und Somalia. Die Afar sympathisierten mit Frankreich und Äthiopien, die Issa mit Somalia. Durch den Druck der französischen Behörden entspannte sich die Situation wieder und das Gebiet nannte sich seither „Französisches Territorium der Afar und Issa“ (Territoire Français des Afars et des Issas).

Nach wiederholten Unruhen 1972 gewährte Frankreich eine weitgehende Selbstverwaltung. 1974 forderten die UNO und mehrere afrikanische Staaten die Unabhängigkeit. Nach einer erneuten Volksabstimmung kam es unter weitgehender Stimmenthaltung der Afar am 27. Juni 1977 (Nationalfeiertag) zur Unabhängigkeit von Frankreich. Erster Präsident des Landes wurde Hassan Gouled Aptidon. Der Issa-Politiker bildete zwar ein Kabinett mit allen ethnischen Gruppen – der Ministerpräsident und der Außenminister waren Afar –, dennoch kam es von dieser Seite im folgenden immer wieder zu Unmutsäußerungen über ihre zweitrangige politische Situation, die zu diversen Regierungskrisen und -umbildungen führten. Nach seinem deutlichen Wahlsieg 1981 entschloss sich Gouled zu einer entschiedenen Haltung, erklärte Dschibuti zum Einparteienstaat unter seiner Issa-geführten Partei Rassemblement Populaire pour le Progrès (RPP) und verbot alle anderen Parteien.

In den folgenden Jahren stellte sich eine allmähliche Konsolidierung der innenpolitischen Lage ein. Am 21. März 1981 unterzeichnete der Präsident einen Freundschaftsvertrag mit dem Nachbarland Äthiopien mit einer Laufzeit von 10 Jahren. Seit 1986 agierte Dschibuti als Friedensvermittler zwischen Äthiopien und Somalia. Ab 1988 wurde Dschibuti Aufnahmeland für somalische Flüchtlinge, woraufhin sich die Beziehungen zu Somalia verschlechterten. 1989 zerstörte eine Überschwemmungskatastrophe 70 % von Dschibuti-Stadt.

1991 setzten im Norden des Landes Kampfhandlungen zwischen Afar-Rebellen und Regierungstruppen ein. Die Erfolge der Rebellen bewogen die Regierung, 1992 wieder ein Mehrparteiensystem einzuführen. Der Bürgerkrieg wurde mit einem Friedensabkommen im Dezember 1994 weitgehend beendet, ein Teil der Rebellen war noch bis 2001 aktiv. Präsident Gouled trat 1999 aus gesundheitlichen Gründen zurück; sein Nachfolger wurde Ismail Omar Guelleh von der RPP, der 2005 wiedergewählt wurde.

Politisches System

Gemäß der Verfassung von 1992 ist Dschibuti eine Präsidialrepublik. Staatsoberhaupt ist der für sechs Jahre direkt vom Volk gewählte Staatspräsident, der zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Er ernennt den Regierungschef und dessen Kabinett. Die legislative Gewalt liegt bei der Nationalversammlung mit 65 für fünf Jahre direkt gewählten Abgeordneten. Bei den letzten Parlamentswahlen 2003 gewann die von der RPP geführte Union pour la Majorité Présidentielle (UMP) 62,7 % der Stimmen und sämtliche Sitze. Alle Einwohner im Alter ab 18 Jahren besitzen das Wahlrecht. Das Rechtswesen orientiert sich am islamischen Recht; höchste Instanz ist der Oberste Gerichtshof. Dschibuti ist Mitglied der UNO und der Arabischen Liga. Die Intergovernmental Authority on Development (IGAD) hat ihren Sitz in Dschibuti.

Die regierende Partei Rassemblement Populaire pour le Progrès (RPP) war von 1981 bis 1992 die einzig legale Einheitspartei und dominiert bis heute die Politik des Landes. Kritiker betrachten Dschibuti deshalb als De-facto-Einparteienstaat und werfen der Regierung autoritäre Tendenzen vor.[2]

Verwaltungsgliederung

Karte der Verwaltungsregionen Dschibutis

Dschibuti gliedert sich in fünf Regionen und die Hauptstadt Dschibuti, die einen Sonderstatus besitzt. Die Regionen sind:

Militär

Dschibuti hat eine eigene Truppenstärke von ungefähr 10.000 Mann. Daneben sind ausländische Kontingente im Land stationiert, so etwa die 13. Halbbrigade der französischen Fremdenlegion (13° DBLE). Neben Frankreich und den USA unterhält auch Deutschland einen ständigen Stützpunkt. Die Deutsche Marine setzt zurzeit am Horn von Afrika 230 Soldaten im Rahmen der Operation Enduring Freedom ein. Die seegehenden Einheiten werden für mehrere Monate an das Bab el Mandeb verlegt, um vom südlichen Roten Meer über den Golf von Aden bis in den Golf von Oman den Schiffsverkehr zu überwachen.

Das Mandat des Bundestages wurde zuletzt im November 2007 um weitere 12 Monate verlängert. Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus sichern die Seestreitkräfte des Marineverbandes gemeinsam mit den Koalitionspartnern die Seeverbindungslinien durch Kontrolle von verdächtigen Schiffen. Ziel ist es, den Nachschub und die Fluchtwege von vermuteten Terrorgruppen abzuschneiden.

Durch die Operation Enduring Freedom konnte die Piraterie und der Drogenschmuggel als ein Nebeneffekt gesenkt werden. Die Versicherungsprämien für Handelsschiffe wurden daher auf der wichtigsten Seeverbindung der asiatischen mit den europäischen Märkten erheblich gesenkt. Dennoch werden vor der Küste von Somalia häufig Schiffe von Piraten gekapert; die Gewässer am Horn von Afrika zählen zu den gefährlichsten Gewässern der Welt; seit Dezember 2008 ist daher eine internationale Truppe zur Bekämpfung der Piraterie im Einsatz, darunter die Fregatte "Karlsruhe" der Deutschen Marine.

Mitte 2008 kam es im umstrittenen Grenzgebiet um Ras Doumeira mehrfach zu Zusammenstößen dschibutischer Truppen mit Truppen Eritreas. Die USA und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschuldigten Eritrea der militärischen Aggression gegen Dschibuti.[3]

Wirtschaft

Die Wirtschaft Dschibutis stützt sich vor allem auf den Dienstleistungsbereich. 81 % des gesamten BIP wurde 2001 in diesem Sektor erwirtschaftet. Die Landwirtschaft hatte dagegen nur einen Anteil von 4 %, die Industrie von 16 %. Erwerbstätig waren aber im gleichen Jahr 78 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft. 2004 nahm das BIP um 3 % zu. 2003 wurden 4,3 % des BIP für das Militär, 6,1 % für Bildung und 5,7 % für die Gesundheit ausgegeben. Die Inflation lag 2003 im Durchschnitt bei 2 %. Wichtige Einnahmequellen sind die Zahlungen Frankreichs für die im Land stationierten französischen Militäreinheiten und der Transithandel mit Äthiopien.

Landwirtschaft

Nur neun Prozent der Fläche ist als Weidefläche nutzbar. In bescheidenem Umfang werden Gemüse, Feigen und Kaffee angebaut. Die extensive Viehwirtschaft wird weitgehend von Nomaden betrieben.

Die einheimische Landwirtschaft wird immer wieder durch Dürre beeinträchtigt. Bis zu 80 % der Nahrungsmittel werden aus dem Ausland, insbesondere aus Äthiopien, eingeführt. Gemäß einem Bericht der Weltbank ist Dschibuti daher neben Haiti eines der Länder mit der größten Ernährungsunsicherheit und hoher Anfälligkeit für Nahrungsmittelpreissteigerungen.[4]

Bodenschätze und Energie

In geringem Umfang gibt es Vorkommen von Salz, Gips, Kalk, Schwefel und Mangan. Die Energieversorgung beruht vollständig auf importiertem Erdöl.

Industrie

In der Industrie dominieren Kleinbetriebe, die unter anderem Nahrungsmittel, Getränke, Textilien und Möbel herstellen.

Infrastruktur und Tourismus

Das unzureichend ausgebaute Straßennetz hat eine Länge von 3.100 km, knapp 400 km davon sind befestigt. Die Hauptstadt besitzt einen modernen Tiefwasserhafen (Freihafen, Containerterminal) sowie einen internationalen Flughafen. Zurzeit werden nicht zuletzt durch Investoren der arabischen Halbinsel enorme Erweiterungen der Hafenanlagen errichtet. Mit der erwarteten Fertigstellung im Jahr 2006 wird das Land über einen der größten Container-Terminals der Region verfügen. Flughafen und neues Container-Terminal lassen den Schluss auf eine intensive Zusammenarbeit mit Dubai zu. Eine 781 km lange Eisenbahnlinie (davon 106 km in Dschibuti) führt vom Hafen nach Addis Abeba. Der Tourismus steht noch am Anfang. Mit dem Ausbau der entsprechenden Infrastruktur will man vor allem Transitreisende zu einem mehrtägigen Aufenthalt bewegen. Gute Entwicklungsmöglichkeiten bestehen hierbei vor allem im Bereich des Angel- und Tauchtourismus.

Handel

1999 importierte Dschibuti Waren im Wert von 27,131 Mrd. FD, und zwar vor allem Nahrungsmittel, Maschinen, Kleidung, Erdöl und -produkte vor allem aus Frankreich, Thailand, Saudi-Arabien und Äthiopien.

1992 exportierte es Waren im Wert von 15,919 Mrd. FD, und zwar vor allem Häute, Felle und andere Viehzuchtprodukte vor allem nach Somalia, Äthiopien und Jemen.

Literatur

  • Wegweiser zur Geschichte: Horn von Afrika. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsgg. von Dieter H. Kollmer und Andreas Mückusch. Paderborn, München, Wien, Zürich, Ferdinand Schöningh 2007, 288 S., ISBN 978-3-506-76397-6

Weblinks

11.842.4333333333337Koordinaten: 12° N, 42° O

Einzelnachweise

  1. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  2. Freedom House: Map of Freedom 2008: Djibouti
  3. BBC News: France backing Djibouti in 'war'
  4. IRIN News: Djibouti: Access to food halved

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