- Bürgertheater
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Das Bürgertheater war ein Theater in Wien.
Das Wiener Bürgertheater wurde auf Betreiben des Schauspielers und Schriftstellers Oskar Fronz im Jahre 1905 nach Plänen der Architekten Franz von Krauß und Josef Tölk im 3. Wiener Gemeindebezirk, Vordere Zollamtsstraße 13 errichtet. Die Wandgemälde stammten von Eduard Veith. Die offizielle Eröffnung als Schauspielhaus fand am 7. Dezember 1905 mit dem Stück „Der alte Herr“ von Beatrice Dvorsky unter Beisein des Wiener Bürgermeisters Karl Lueger statt. Erster Direktor war eben jener Oskar Fronz bis zu seinem Tode im Jahre 1925.
1910 wurde das Bürgertheater wegen des abflauenden Erfolgs in eine Operettenbühne umgewandelt, wobei Edmund Eysler als Hauskomponist wirkte. Ab 1926 begann die Ära der Revueoperetten, vor allem mit Karl Farkas und seinem kongenialen Partner Fritz Grünbaum. In den ersten Jahren des 2. Weltkriegs zumeist geschlossen, wurde das Haus 1942 wieder eröffnet. Direktor war Robert Valberg.
Im September 1945 übernahm Franz Stoß die Direktion und das Bürgertheater wurde eine volkstümliche Zweigstelle des Theater in der Josefstadt. 1953 endete der Versuch des neuen Direktors Harald Röbbeling, dem Bürgertheater unter dem Namen Broadwaybühne eine neue Richtung zu geben, in einem finanziellen Fiasko und der Theaterbetrieb musste eingestellt werden. Danach wurde das Gebäude unter anderem als Studio für den Sender Rot-Weiß-Rot der amerikanischen Besatzungsmacht genutzt. Auch eine Verkaufsausstellung, die zuvor in der Wiener Börse angesiedelt war, fand hier ein zeitweiliges Domizil. (Sie wanderte später weiter ins neu eröffnete AEZ).
Während des großen Wiener Theatersterbens 1959-61, das auch das Wiener Stadttheater (Laudongasse) und die Scala, das ehemalige Johann Strauß-Theater betraf, wurde das Bürgertheater 1960 abgerissen. An seiner Stelle wurde, mit Überbrückung einer Nebenfahrbahn die neue Hauptanstalt der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien errichtet (Architekten Arthur Perotti und Anton Potyka).
Literatur
- Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy, Stadtbildverluste Wien - Ein Rückblick auf fünf Jahrzehnte. Wien, 2005 ISBN 3-8258-7754-x
Weblinks
48.20722222222216.383333333333Koordinaten: 48° 12′ 26″ N, 16° 23′ 0″ O
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