- 1. Sinfonie (Dvořák)
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Die Sinfonie Nr. 1 in c-moll op. 3 ist das erste erhaltene Orchesterwerk des böhmischen Komponisten Antonín Dvořák. Dvořák gab der Sinfonie den Beinamen „Die Glocken von Zlonice“; in jenem Prager Vorort hatte der Komponist vor seiner Musikerlaufbahn den Beruf des Metzgers erlernt.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Die Sinfonie entstand im Jahr 1865 (im selben Jahr wie Dvořáks 2. Sinfonie) anlässlich eines Sinfonie-Preisausschreibens in Leipzig. Die Sinfonie entstand in einer Zeit, in der Dvořák die ersten Gehversuche im Komponieren unternahm. „Ich hatte Ideen“, schrieb er später, „aber ich konnte sie nicht perfekt äußern“.
Zur Musik
Instrumentierung
- Zwei Flöten
- zwei Oboen
- zwei Klarinetten
- zwei Fagotte
- vier Waldhörner
- zwei Trompeten
- drei Posaunen
- Pauken
- Streichinstrumente
Satzbezeichnungen
- Allegro
- Adagio molto
- Allegretto
- Finale: Allegretto
Analyse
Am Anfang seines sinfonischen Schaffens stand Dvořáks unter dem Einfluss seiner Vorbilder Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann und Richard Wagner (so hat die 1. Sinfonie das gleiche Tonartschema wie Beethovens 5. Sinfonie), mit deren Hilfe Dvořák nach seinem eigenen Weg suchte. In diesem Sinne finden sich in allen vier Sätzen der Sinfonie motivische Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel das rhythmische Motiv, das sich über die volle Länge des Kopfsatzes erstreckt und möglicherweise die namensgebenden „Glocken von Zlonice“ darstellt.
Wirkung
Da Dvořák keine Antwort aus Leipzig bekam und auch nicht die Partitur zurückerhielt, hielt er die Sinfonie für verschollen. Daher begann Dvořák die Nummerierung seiner Sinfonien auch erst mit der nachfolgenden 2. Sinfonie. Die Partitur tauchte erst nach Dvořáks Tod auf; die Sinfonie wurde in einer gekürzten Version am 4. Oktober 1936 unter dem Dirigat von Milan Sachs in Brünn uraufgeführt.
Belege
- Christoph Hahn, Siegmar Hohl (Hg.), Bertelsmann Konzertführer, Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1993, ISBN 3-570-10519-9
- Harenberg Konzertführer, Harenberg Kommunikation, Dortmund, 1998, ISBN 3-611-00535-5
Weblinks
Nr. 1 (c-Moll) op. 3 „Die Glocken von Zlonice“ | Nr. 2 (B-Dur) op. 4 | Nr. 3 (Es-Dur) op. 10 | Nr. 4 (d-Moll) op. 13 | Nr. 5 (F-Dur) op. 76 | Nr. 6 (D-Dur) op. 60 | Nr. 7 (d-Moll) op. 70 | Nr. 8 (G-Dur) op. 88 | Nr. 9 (e-Moll) op. 95 „Aus der Neuen Welt“
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