- AKV Neu-Romania Freiburg im Üechtland
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AKV Neu-Romania Gründung: 1938 Verband: Schweizerischer Studentenverein Kürzel: NR! Wahlspruch: Einig und Frei! (kurz: E&F!) Farben: Burschen: Fuchsen: Sitz: Freiburg im Üechtland Website: www.neuromania.ch Die Akademische Kommentverbindung Neu-Romania (AKV Neu-Romania) ist eine Sektion des Schweizerischen Studentenvereins (Schw StV) an der Universität Freiburg (Schweiz). In den Verein können Studenten aller Sektionen aufgenommen werden. Die Mitglieder tragen den roten Stürmer und die Farben Rot-Weiss-Grün. Die AKV Neu-Romania ist Mitglied im «Block», der Vereinigung von sieben akademischen Kommentverbindungen, die die Strukturreform von 1916 nicht vollzogen haben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am Anfang der Geschichte der AKV Neu-Romania steht die Studentenverbindung Romania. Diese trennte sich 1895 in die Sarinia und die Alemannia auf. Die Sarinia bot vorab den Französisch sprechenden Studentinnen und Studenten eine Heimat, die Alemannia zog hauptsächlich Deutsch sprechende Studenten an. Die Alemannia spaltete sich schliesslich 1938 in die – bereits bestehende – AKV Alemannia und in die Neu-Romania auf.
Die Geburt der AKV Neu-Romania war im Grunde dem grossen Erfolg der Alemannia zu verdanken, die allen Reformbemühungen zum Trotz stets den althergebrachten Bräuchen und Sitten verpflichtet blieb, insbesondere was die Handhabung des Komments sowie die äusseren Formen des Verbindungslebens betraf. Bereits Ende der 1920er Jahre hatte die Alemannia derart viele Mitglieder, dass sich Probleme im täglichen Verbindungsleben ergaben. Der Stammbetrieb sowie die Kommerse und Konvente konnten nur noch mit Einschränkungen durchgeführt werden. Im Frühjahr 1936 begann man mit konkreten Diskussionen zu einer Abspaltung quantitativer Art. Der Grundsatz zur Teilung der Verbindung war nicht unumstritten, schliesslich einigten sich die Mitglieder jedoch auf ein spezielles Trennungsstatut, das das Verfahren zur Abspaltung exakt festlegte. Die Zuteilung der Aktiven zur einen oder zur anderen Verbindung unterlag einem ausgeklügelten Prozedere.
In Anlehnung an die Urverbindung Romania und aus Sympathie zur zweisprachigen Heimatstadt Freiburg wurde für die neu entstandene Verbindung der Name Neu-Romania gewählt. Der Stürmer wurde zur Kopfbedeckung. Die Abspaltung von der Alemannia wurde am 26. Juli 1938 formell vollzogen. Der Gründungskommers fand unter Beteiligung von zahlreichen geladenen Gästen am 11. November 1938 statt. Der tägliche Stammbetrieb fand im Restaurant Continental seine erste Heimat.
Trotz der freundschaftlichen Verbundenheit zur Alemannia entwickelte die Neu-Romania schnell eine grosse Eigenständigkeit und ein starkes Selbstbewusstsein. Als betont «schweizerisch-vaterländische» Verbindung stellten sich die Mitglieder vor allem in der Zeit des Zweiten Weltkrieges explizit gegen ausländische, vor allem vom nördlichen Nachbarland her kommende, Einflüsse. Das demokratisch und föderalistisch gesinnte Korps wehrte sich mit Vehemenz gegen jegliche totalitäre Ideologie. Alles, was der Heimat, der Schweiz, schaden konnte, wurde angeprangert. In dieser grundsätzlichen Haltung manifestierte sich auch der Kern der Verbindungslosung «Einig und frei!» (Wahlspruch).
Die studentische Aufbruchsstimmung in den späten 1960er-Jahren hinterliess nur wenige Spuren im Verbindungsleben. Bestimmend blieben Konstanten wie Statutentreue, die tägliche Stammpflicht, die konsequente Anwendung des Komments, die hierarchische Organisation und die Einhaltung der formellen Grundregeln. Zentral war vor allem die Anknüpfung an eine geistige Basis, die sich an den christlichen Grundwerten und an der demokratischen Bürgerpflicht orientierte.
Grosse Jubiläen wurden nach zehn (1948), fünfundzwanzig (1963) und nach fünfzig Jahren (1988) gefeiert. Die Höhepunkte des jährlichen Verbindungslebens sind der «Wildfrass» jeweils im November, die Couleurbälle, die Junifahrten und das alle drei Jahre im trentinischen Pergine stattfindende Verbindungswochenende.
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Die erste Couleurkarte der AKV Neu Romania
Äussere Kennzeichen der AKV Neu-Romania
Fahnen
Farben
Die Neu-Romania ist eine farbentragende Studentenverbindung. Das heisst, dass ihre Mitglieder ein Band und eine Kopfbedeckung in den Farben der Verbindung tragen. Die spezielle Form der Kopfbedeckung wird Stürmer genannt und ist mit dem Zirkel versehen, welcher auf einem rotem Grund steht. Die Farben der Neu-Romania sind Rot-Weiss-Grün. Die erfahrenen Mitglieder - Burschen genannt - tragen, sämtliche Farben der Verbindung, während die jüngeren Mitglieder - Füchse genannt - lediglich die Farben Rot-Weiss tragen. Füchse erlangen die dritte Farbe mit dem bestehen der Burschenprüfung und der anschliessenden Burschifikation. Die Farben entsprechen folgender Bedeutung:
- Rot - amicitia (Freundschaft)
- Weiss - sciencia (Wissenschaft)
- Grün - virtus (Tugend)
Zirkel
Der Originalentwurf des Neu-Romanen-Zirkels stammt vom Kunstmaler Prof. Oscar Cattani v/o Leone. Der Zirkel wurde von ihm gemäss früherer Unterlagen für die Studentenverbindung Romania entworfen. Der Zirkel ist eine monogrammartige Verschlingung von Buchstaben und enthält die Anfangsbuchstaben des Verbindungsnamens NR! und den zweifachen Wunsch vivat! floreat!.
Couleurstrophe
Die Couleurstrophe ist ein weiteres Zeichen der Zusammengehörigkeit und spielt eine ähnliche Rolle wie die jeweilige Nationalhymne für einen Staat. In der Couleurstrophe der Neu-Romania wird die geographische und kulturelle Lage zwischen Deutsch und Welsch, die Bereitschaft zum Kampf für das Vaterland, sowie der Wahlspruch der Verbindung genannt. Die Couleurstrophe wird im Stehen mit gezogener Kopfbedeckung unter anderem zum Abschluss eines Kommerses gemeinsam gesungen.
Literatur & Quellen
- Autor: Josef Wiget Mit Herz und rotem Stürmer. Akademische Verbindung Neu-Romania, Freiburg i.Ue. 2000, 3-909196-26-8.
Weblinks
Commons: AKV Neu-Romania – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- SchwStV-Verbindung
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