Granitmarathon

Granitmarathon
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Der Mountainbike Granitmarathon ist ein Mountainbike-Marathon-Rennen in Kleinzell im Mühlkreis (Oberösterreich). Er findet einmal jährlich Ende Juni statt.

2006 wurde im Rahmen dieses Rennens die österreichische Staatsmeisterschaft ausgetragen. Seit 2007 ist er Teil der Trek Mountainbike Challenge, der insgesamt 10 Mountainbikerennen in Europa angehören.[1] 2011 ist er Schauplatz der Europameisterschaft des europäischen Radsportverbandes (UCI).[2] Durch die besondere Landschaft im Mühlviertel unterscheidet sich das Rennen wesentlich von anderen großen Rennen.

Inhaltsverzeichnis

Marathon

Die Disziplin Mountainbike-Marathon ist jedes Jahr das Kernstück des Rennwochenendes. In den ersten beiden Jahren wurde zwei verschiedene Streckenlängen gefahren. Es handelte sich dabei um einen Rundkurs, der einmal bei der Small-Strecke (38 Kilometer) und zweimal bei der Classic-Strecke (76 Kilometer) gefahren werden musste. 2003 änderte sich diese Streckenführung geringfügig, sodass die Distanzen um 2 beziehungsweise 4 Kilometer länger wurden. Seit 2004 gibt es eine dritte Steckenvariante, die Light-Strecke ist 27 Kilometer lang und soll vor allem Hobbyfahrer ansprechen. Durch die Austragung der Mountainbike-Marathon-Europameisterschaft im Jahr 2011 wurde die Strecke bereits 2009 an die neuen Auflagen und Besonderheiten des UCI-Regelwerks angepasst. Die Classic-Strecke führt seit 2009 über 100 Kilometer wobei jeder Punkt nur einmal angefahren wird. Die Small-Strecke wurde ebenfalls leicht abgeändert und es sind hier 50 zu absolvieren. Die Light-Strecke blieb gleich.

Wertungen

Höhendiagramm 100 Km
Name Länge Höhendifferenz
Classic 100 Kilometer 3000 Höhenmeter
Small 50 Kilometer 1500 Höhenmeter
Light 27 Kilometer 700 Höhenmeter

Strecke

Start der Classic-Wertung

In Kleinzell wird 2011 die Mountainbike Marathon Europameisterschaft ausgetragen. Daher war es notwendig die bisherige Strecke völlig neu zu gestalten, um den Anforderungen des Europäischen Radsportverbandes gerecht zu werden. Die EM-Strecke muss ein Rundkurs sein, bei dem kein Punkt zweimal angefahren wird. Außerdem muss die Siegerzeit über 4 Stunden liegen.Bis 2008 wurden für die Classic-Wertung 2 Runden der Small-Strecke gefahren.

Bis 2009 wurden die Rennen auf einem 40 Kilometer langen Rundkurs ausgetragen. Je nach Wertung wurde diese Runde ein- oder zweimal gefahren. Der Light-Bewerb fand ebenfalls auf dieser Strecke statt, ein 13 Kilometer langer Abschnitt wurde hier ausgelassen und durch eine kurze Abkürzung ersetzt. Die neue Strecke verläuft in vielen Teilen auf den bereits in den Vorjahren benutzten Abschnitten. Wesentliche Neuerung ist, dass der Streckenverlauf einige zusätzliche Orte und Ortschaften nördlich von Kleinzell ansteuert.

Der Start des Classic-Bewerbs (100 Kilometer) erfolgt in Kleinzell. Um zu Beginn das Feld aufzuteilen, werden auf den ersten 8 Kilometern verschiedenste Forstwege und Straßen im Ortsgebiet von Kleinzell befahren. Bei Kilometer 8 beginnt ein längerer, teilweise sehr anspruchsvoller Singletrail, der bis zum Kraftwerk Partenstein hinunter führt. Dort beginnt ein Anstieg über die Druckrohrleitungen bis zur Ortschaft Ramersberg. Bei Kilometer 11 geht es wieder bergab auf einem Forstweg bis zur Großen Mühl. Im Mühltal biegt die Strecke links Richtung Altenfelden ab. Zuerst ein längerer Anstieg auf einem Forstweg, dann weiter auf Straßen und kurzen Waldstücken durch das Ortsgebiet von Altenfelden bis zum Wildpark Altenfelden. Von dort geht es weiter auf Straßen und Wegen Richtung Kirchberg ob der Donau. Bei Kilometer 25 beginnt eine längere Abfahrt in das Donautal bis zur Ortschaft Obermühl. Von hier aus geht es weiter mit einem Anstieg nach Lembach im Mühlkreis. Bei Kilometer 40 überquert die Strecke die Hauptstraße (Variante 5). Von hier aus geht es auf Wald- und Wiesenwegen weiter Richtung Putzleinsdorf. Bei Kilometer 45 beginnt ein steiler Anstieg, der zum Ameisberg führt. Die Hälfte der Strecke ist am höchsten Punkt des Berges erreicht. Es folgt eine 5 Kilometer lange Abfahrt zurück nach Putzleinsdorf und weiter bis zur Kleinen Mühl bis zur Ortschaft Doppl. Hier beginnt nach 70 Gesamtkilometern ein Anstieg bis nach Altenfelden in die Ortschaft Mairhof. Über Forstwege und Straßen kommt man in das Ortsgebiet von Altenfelden und von dort über eine Abfahrt zum Stausee Neufelden. Bei Kilometer 90 beginnt ein kurzer, aber sehr steiler Anstieg auf einem Forstweg in Richtung Kleinzell bis zur Ortschaft Apfelsbach. Die letzten 10 Kilometer führen auf Straßen, Wald-, Forst- und Wiesenwegen durch das Kleinzeller Ortsgebiet. Bei Kilometer 95 passiert man die Resi Lacke, kurz darauf die Steinbrüche. Der letzte Anstieg vor dem Ziel wird für eine gesonderte Bergsprintwertung extra gestoppt. Das Ziel erreicht man nach der Durchfahrt durch das Festzelt wieder beim Ausgangspunkt nach 100 Kilometern.

Die Strecken der übrigen Wertungen verlaufen auf großen Teilen ebenfalls auf der Classic-Strecke. Die Small-Strecke biegt in Altenfelden nach dem Wildpark von der langen Strecke ab. Somit werden hier die Orte Kirchberg, Lembach und Putzleinsdorf nicht angefahren. Die Light-Strecke folgt dem Tal der Großen Mühl und biegt nicht nach links Richtung Altenfelden ab. Die Small-Strecke stößt im Ortsgebiet von Altenfelden (Kilometer 80 der Classic-Strecke) wieder zur langen Strecke dazu. Beim Anstieg in die Ortschaft Apfelsbach (Kilometer 90 der Classic-Strecke) kommt auch die Light-Strecke wieder zu den beiden anderen.

Um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten sind auf der Strecke 118 Streckenposten platziert. Es gibt 6 Labstellen bei der Flüssigkeit und feste Nahrung für die Teilnehmer bereitstehen. Um die medizinische Versorgung zu gewährleisten, befindet sich im Start/Ziel-Gelände ein Stützpunkt des Roten Kreuz. Außerdem gibt es auf der Strecke 6 Stationen wo Teams des Roten Kreuz postiert werden.

Sieger

2009 und 2010

Radfahrer im Steinbruch
Jahr Sieger 50 Km Zeit Sieger 100 Km Zeit
2010 Simone Hornegger 2:50:46 Theresia Kellermayr 5:47:49
Peter Cirkl 2:07:58 Roman Rametsteiner 4:33:54
2009 Monika Schachl 2:34:04 Barbara Leubutsch 7:08:27
Florian Kremmair 2:12:37 Roman Rametsteiner 4:36:10

2003-2008

In diesem Zeitraum wurde die Strecke von den Entfernung nicht verändert.

Jahr Sieger 40 Km Zeit Sieger 80 Km Zeit
2008 Eveline Egarter 2:11:03 Manuela Grünzweil 4:25:11
Peter Cirkl 1:41:08 Roman Rametsteiner 3:20:09
2007 Lisi Unterbuschachner 2:11:06 Karolina Kozela 4:13:07
Hannes Huemer 1:43:52 Roman Rametsteiner 3:19:58
2006 Erni Kobler 2:24:24 Doris Posch 4:17:49
Michael Kneidinger 1:47:29 Heinz Verbnjak 3:20:09
2005 Irene Pfab 2:18:10 Manuela Grünzweil 4:28:35
Mario Reifenmüller 1:45:29 Roman Rametsteiner 3:32:46
2004 Renate Koblmüller 2:23:54 Manuela Grünzweil 4:31:10
Richard Zinhauer 1:45:07 Alban Lakata 3:26:19
2003 Madleine Vorbach 2:18:42 Manuela Grünzweil 4:31:31
Roland Landl 1:45:16 Roman Rametsteiner 3:23:40


2001-2002

In diesen beiden Jahren wurde die Strecke von den Entfernung nicht verändert.

Jahr Sieger 38 Km Zeit Sieger 76 Km Zeit
2002 Madleine Vorbach 2:11:16 Andrea Michels-Smith 4:14:11
Mario Reifenmüller 1:44:31 Martin Fischerlehner 3:10:05
2001 Karin Kondert 3:08:12 Manuela Grünzweil 4:38:19
Hannes Huemer 2:12:51 Martin Fischerlehner 3:23:15

Sehenswürdigkeiten und Kulturelles

Die verschiedenen Strecken des Granitmarathons führen an mehreren regionalen Sehenswürdigkeiten vorbei.

Druckrohrleitungen Partenstein

Dem Streckenverlauf folgend erreichen alle Streckenvarianten nach ca. 9 Kilometern die Druckrohrleitungen die zum Speicherkraftwerk Partenstein führen. Beim Anstieg Richtung Ortschaft Ramersberg werden diese 371 m langen Rohrleitungen zweimal überquert. Die Rohre werden vom Stausee Neufelden über einen unterirdischen Stollen gespeist. Das Kraftwerk ist das älteste Großwasserkraftwerk in Österreich und wurde zwischen 1919 und 1924 erbaut.

Mühltal und Mühltalbrücke

Hauptartikel: Große Mühl Bei Kilometer 11 erreichen wiederum alle Streckenvariationen das Tal der Großen Mühl. Flussaufwärts folgt man dem Fluss der in weiten Teilen dieses Abschnitts unberührt und natürlich verläuft. Die Teilnehmer der Kurzdistanzen (45 und 27 Kilometer) folgen in verschiedenen Abschnitten dem Mühltal noch etwas länger und unterqueren die Mühltalbrücke, auf der die Rohrbacher Straße B127 von Linz nach Aigen im Mühlkreis verläuft. Diese Brücke wurde in den Jahren 1991-1993 erbaut und ist 99 m hoch.

Kleine Mühl

Hauptartikel: Kleine Mühl In der Ortschaft Obermühl (ca. bei Kilometer 30) gelangt man zu Mündung der Kleinen Mühl in die Donau. Der Kleinen Mühl wird flussaufwärts kurz gefolgt. In diesem Abschnitt des Flusses befinden sich mehrere alte Papierfabriken, die mittlerweile stillgelegt sind. Früher verwendeten sie die Energie des Wassers um Papier zu erzeugen. Die Kleine Mühl wird im weiteren Streckenverlauf noch zweimal gekreuzt.

Ameisberg

Hauptartikel: Ameisberg

Seit 2009 führt die 100 km lange Classic-Strecke über die Orte Altenfelden, Kirchberg, Lembach und Putzleinsdorf bis auf den Ameisberg. Dieser Berg ist mit 914 m der höchste Gipfel im nördlichen Mühlviertel.[3]

Staumauer am Stausee Neufelden

Stausee Neufelden

Die 100-Kilometer-Strecke führt in der zweiten Streckenhälfte vom Ameisberg zurück über Altenfelden abwärts nach Neufelden wo man ca. bei Kilometer 85 den Stausee Neufelden erreicht. Er wurde im Zuge des Kraftwerkbaus in Partenstein errichtet. Die Stauung wird durch eine künstlich angelegte Mauer erreicht.

Resi-Lacke

Auf den letzten Streckenabschnitten sämtlicher Streckenvarianten führt der Weg an der Resi Lacke vorbei. Es handelt sich dabei um einen um 1940 aufgelassenen Granitsteinbruch der sich über die Jahre mit Wasser gefüllt hat. Heute ist das Areal im Besitz der Gemeinde Kleinzell und ein beliebtes Naherholungsgebiet und Bademöglichkeit für die Bevölkerung.

Granitsteinbrüche Kleinzell

Am Ende der jeweiligen Strecken durchfahren alle Teilnehmer den Granitsteinbruch der Granitwerke Kleinzell. Er ist der letzte noch betriebene Steinbruch in Kleinzell im Mühlkreis. Die Classic-Strecke führt kurz vor diesem Steinbruch durch den größeren Steinbruch der Firma Poschacher der zur Nachbargemeinde Sankt Martin im Mühlkreis (Ortschaft Plöcking) gehört. Hier wurden in den letzten Jahren Hitzerekorde von bis zu 40 Grad Celsius an den Renntagen aufgestellt. Bis zum Jahr 2008 führten alle Streckenvarianten durch beide Steinbrüche, seit 2009 nur noch die 100-Kilometer-Strecke.

4 Cross

Hauptartikel: 4 Cross

In den Jahren 2005 bis 2007 wurde anlässlich des Granitmarathons auch jeweils ein 4-Cross-Bewerb durchgeführt. Die speziell dafür angelegte Strecke erfüllte im ersten Jahr nicht die notwendigen Auflagen, sodass der Bewerb kurzfristig in ein Dual-Rennen von jeweils zwei Fahrern umgewandelt wurde. 2006 wurde wie auch in der Marathondisziplin die 4-Cross Staatsmeisterschaft ausgetragen. 2006 und 2007 wurde der 4-Cross Bewerb als Flutlichtrennen durchgeführt. Die Teilnehmerzahlen waren über die Jahre sehr gering, dies veranlasste den Veranstalter die 4-Cross-Bewerbe nach dem Jahr 2007 wieder einzustellen.

Biker beim Sprung

Sieger

Jahr Damen Herren Fun Junioren
2007 Angelika Hohenwarter Peter Fernbach Johannes Hwang Stefan Fernbach
2006 Angelika Hohenwarter Georg Engl Florian Gottschlich Georg Sieder
2005 kein Damenbewerb Roman Lagler Matthias Schön Markus Pekoll

Nachwuchsbewerb

Am Vortag des Marathons finden jährlich Nachwuchsbewerbe für verschiedenste Altersklassen statt. Die Aufteilung für den Bewerb 2010 erfolgte nach Geburtsjahrgängen in die Gruppen U7 (2003 und jünger), U9 (2001 und jünger), U11 (1999 und jünger), U13 (1997 und jünger), U15 (1995 und jünger) und U17 (1993 und jünger). Es ist ein Rundkurs zu absolvieren, der den Altersklassen angepasst ist. Je älter die Teilnehmer werden, desto höher ist auch der Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Strecken. Sämtliche Alterklassen beginnen und enden im Zielgelände des Granitmarathons. Die ersten sowie die letzten Streckenabschnitte sind demnach bei allen Altersklassen gleich.

Mountainbike Ganzjahresstrecke

Die Erfolge des Granitmarathons und die damit verbundene Beliebtheit des Radsports in der Region, veranlasste die Gemeinde Kleinzell und weitere 4 Nachbargemeinden im Jahr 2004 den Verein Granitland zur Tourismusförderung zu gründen.[4] Dieser Verein betreibt seit 2005 Mountainbike Ganzjahresstrecken. Jede Gemeinde hat im eigenen Ortsgebiet eine kurze Variante. Diese sind zwischen 8 und 23 Kilometer lang. Die Regionsstrecke führt durch alle beteiligten Gemeinden und ist 50 Kilometer lang. Vor allem die Ortsstrecke Kleinzell und Altenfelden verlaufen großteils auf der Rennstrecke des Granitmarathons.

Einzelnachweise

  1. http://www.mountainbike-challenge.at
  2. http://www.uci.ch
  3. http://www.ameisberg.at
  4. http://www.granitland.at

Weblinks


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