- ab-Schnittstelle
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Die a/b-Schnittstelle ist in der Telekommunikation die Schnittstelle zum Anschluss von analogen Endgeräten, zum Beispiel von Telefonen, Faxgeräten oder Modems, an eine Ortsvermittlungsstelle des Telefonnetzes oder an eine Telefonanlage.
Die a/b-Schnittstelle verbindet ein Endgerät über eine zweiadrige Leitung (Doppelader) mit der Vermittlungseinrichtung. Die beiden Adern werden mit „a-Ader” und „b-Ader” bezeichnet; daher auch der Name der Schnittstelle.
Ursprünglich wurde die a/b-Schnittstelle als genereller Netzabschluss im alten analogen Festnetz bereitgestellt, während sie in den heutigen Netzen über Umsetzer in der digitalen Teilnehmervermittlungsstelle oder über teilnehmerseitig installierte Endgeräte (Telefonanlagen, Terminaladapter, Analog-Telefon-Adapter, Integrated Access Devices, Mobilfunk-Gateways, etc.) realisiert wird.
Inhaltsverzeichnis
Leistungen und Parameter der a/b-Schnittstelle
- Sprachkanal mit einem Frequenzband von 300 bis 3400 Hz
- Speisung der Grundfunktionen des Endgeräts mit Gleichspannung
- im deutschen öffentlichen Telefonnetz[1] meist 60 V (50 V bis 72 V)
- Toleranzbereich der Leerlaufspannung
- ohne Zusatzspeisung: 20 V – 75 V
- mit Zusatzspeisung bis 105 V
- bei Telefonanlagen in der Regel 48 V, 32 V oder 24 V
- Polarität: a-Ader negativ gegenüber dem Bezugspotenzial (der auf Erdpotenzial liegenden b-Ader)
- Bei den meisten Geräten spielt durch Einsatz eines Brückengleichrichters die Polarität keine Rolle
- Signalisierung
- Anrufsignalisierung mit Rufwechselspannung
- im deutschen öffentlichen Netz ca. 50 V / 25 Hz, Toleranzbereich 32 V bis 75 V
- in Telefonanlagen auch 50 Hz
- Übertragung der Rufnummer des Anrufenden (CLIP) zwischen dem ersten und dem zweiten Ruf.
- Belegungserkennung (Abheben des Telefonhörers)
- Wahlverfahren:
- Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV, Tonwahl): Das heute übliche Wahlverfahren
- Impulswahlverfahren (IWV, Impulswahl): Ursprünglich von Nummernschaltern (Wählscheiben) verwendet. Heute veraltet aber im öffentlichen Netz und von den meisten modernen Telefonanlagen weiterhin unterstützt
- Dioden-Erd-Verfahren (DEV): Veraltetes Tastaturwahlverfahren in Telefonanlagen, Erdanschluss erforderlich. Wird nicht mehr benutzt
- Übertragung von Steuersignalen des Teilnehmers, R-Taste
- Übertragung der Hörtöne auf dem Sprachkanal (Richtungstrennung im Endgerät mittels Gabelschaltung)
- Übertragung des Gebührenimpulses zum Teilnehmer (bei internen a/b-Schnittstellen von Telefonanlagen nicht bei allen Telefonanlagen verfügbar)
- Anrufsignalisierung mit Rufwechselspannung
Anschlusstechnik
Für den Anschluss der Endgeräte an die a/b-Schnittstelle werden Telefondosen verwendet, in strukturierten Verkabelungen auch RJ45-Dosen. Früher wurden in Westdeutschland dafür sogenannte Verbinderdosen (VDo) oder Anschlussdosen (ADo) benutzt; diese Dosentypen werden seit 1989 nicht mehr neu eingesetzt, sind jedoch in Altinstallationen noch vorzufinden.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1 TR 110-1 – Technische Beschreibung der Analogen Wählanschlüsse (1 MB). Deutsche Telekom AG, Darmstadt.
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