- Sikkation
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Sikkation (übersetzt: Austrocknung) bezeichnet einen Vorgang in der Landwirtschaft, bei dem Kulturpflanzenbestände mit Sikkanten zum Zwecke der Abreifebeschleunigung abgetötet werden.
Insbesondere bei Winterraps wird diese regional standardmäßig durchgeführt, da die oberen Schoten einer Pflanze eher reif wären als die unteren und es so zu erheblichen Ernteverlusten käme. Ernteerleichterung bei Unkrautdurchwuchs oder zur Verhinderung der Virusabwanderung aus dem Kraut in die Pflanzkartoffeln sind andere Gründe für Sikkation.[1] Zum Einsatz kommen vor allem Glyphosat, (beispielsweise Roundup) sowie Deiquat-haltige Produkte. Die Wasseraufwandmenge muss in Raps mindestens 400 Liter je Hektar betragen, um eine sichere Benetzung aller grünen Pflanzenteile sicherzustellen.[2]
Inhaltsverzeichnis
Sikkation in Kartoffeln
Durch die Sikkation von Kartoffeln wird die Abreife gefördert. Mit zunehmender Reife verbessert sich die Schalenfestigkeit. Bei schalenfesten Kartoffeln wird das Risiko einer Braunfäuleinfektion gemindert. Wird die Sikkation zu früh durchgeführt, kann dies zu Ertragseinbußen führen. Um den Stärkegehalt zu überwachen wird vor der Maßnahme regelmäßig das Unterwassergewicht kontrolliert.
Kritik
Bei der Anwendung einiger Glyphosat-Produkte wurde die Auflage erteilt, dass das Stroh nicht zur Verfütterung eingesetzt werden darf. Grund waren toxische Talgfettaminoxethylate, welche als Beistoffe nicht auf ihr Umweltverhalten geprüft worden waren.[3]
Nachteilig ist auch das verkleinerte Erntefenster im Rapsanbau. Wird ein Rapsbestand behandelt, so muss er rund zwei Wochen später geerntet werden, folgt genau in diesem Zeitpunkt eine Schlechtwetterphase können die Verluste die Vorteile der Sikkation übersteigen.
Weblinks
Einzelnachweise
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