Abschussprämie

Abschussprämie

Eine Abschussprämie ist im modernen Sprachgebrauch eine Belohnung für das Töten von Tieren, die in Form von Geld ausgezahlt wurde und wird.

In den meisten Fällen wird mit der Auslobung einer Abschussprämie das Ziel angestrebt, den Wildbestand zu reduzieren oder zu regulieren. In der Vergangenheit wurden Abschussprämien zur Ausrottung von unerwünschten Arten genutzt. Es wurden auch Abschussprämien für die Tötung von Menschen gezahlt.

Der Begriff ist vom Kopfgeld zu unterscheiden, welcher eine Belohnung für die Beibringung einer Person, tot oder lebend, bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Abschussprämie Tiere

Beutelwolf

Im Jahre 1830 wurde von der Van Diemen’s Land Company eine Abschussprämie auf den Tasmanischen Beutelwolf ausgesetzt. Das Tasmanische Parlament beschloss 1888 eine weitere Abschussprämie auf jeden getöteten Beutelwolf. Ziel war die Ausrottung des Tieres. Bis in das Jahr 1909 wurden 2184 Prämien ausgezahlt.[1] Die letzte Abschussprämie wurde am 13. Mai 1930 an Wilfried Batty aus Mawbanna ausgezahlt.[2] Im September 1936 starb das letzte Exemplar der Beutelwölfe im Zoo von Hobart in Tasmanien.

Wolf

Obwohl der Wolf in der Schweiz bereits im Jahre 1872 ausgerottet wurde, sah das staatliche Jagdgesetz bis in das Jahr 1902 eine Abschussprämie von 100 Franken vor.[3]

Abschussprämie Menschen

Den Bulgarischen Grenzschützern wurde für jeden an Grenze getöteten DDR-Flüchtling 2000 Lewa aus der Staatskasse der DDR gezahlt.[4] Die britische Kolonialregierung zahlte in Australien eine Abschussprämie für die Tötung von Aborigines.[5] Ebenso gab es Abschussprämien für die Tötung der Feuerlandindianer[6] wie auch für die Indianer in Massachusetts. Dort erhielt 1703 jeder Siedler 12 £ für einen indianischen Skalp. Im Jahre 1723 wurde die Prämie auf 100 £ erhöht. Für getötete Frauen und Kinder wurden nur 50 £ gezahlt.[7]

Einzelnachweise

  1. Andreas Stieglitz, Tasmanien: Reiseführer einer einzigartigen Insel, S 52
  2. Michael Schneider, Spuren des Unbekannten- Reloaded: Kryptozoologie: Monster, Mythen und Legenden, S 113
  3. Hans Rudolf Sennhauser, Müstair - Kloster St. Johann: Naturwissenschaftliche und technische Beiträge, S 204
  4. Spiegel-online Ein Tausender pro Todesschuss
  5. museumvictoria
  6. Herbert Kuhn, Turboökologie - Mit Intelligenz und Egoismus in die Zukunft, S 240
  7. Gregor Lutz, Tatanka Oyate: Die Lakota- Amerikas vergessene Kinder, S 95

Weblinks


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