- Abū Tālib ibn ʿAbd al-Muttalib
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Abū Tālib ibn ʿAbd al-Muttalib (arabisch أبو طالب بن عبد المطلب, DMG Abū Ṭālib b. ʿAbd al-Muṭṭalib; * um 550; † 619) war ein Onkel des Propheten Mohammed und dessen Schutzherr in Mekka.
Abū Tālibs eigentlicher Name war ʿAbd Manāf / عبد مناف, er wurde aber häufiger als Vater seines Sohnes Talib bezeichnet. Abū Tālib war der Sohn von Mohammeds Großvater ʿAbd al-Muttalib und Fatima bint Amr und ein jüngerer Bruder von Mohammeds Vater ʿAbd Allāh ibn ʿAbd al-Muttalib. Nach dessen Tod etwa im Jahre 570 kümmerte sich zunächst Mohammeds Mutter Āmina bint Wahb um die Erziehung des Jungen. Um das Jahr 577, Mohammed war gerade sechs Jahre alt, starb auch Āmina und nun übernahm Abū Tālib die Fürsorge für Mohammed. Abū Tālib war Karawanenhändler und im Handel mit Syrien tätig. In Mekka war er Oberhaupt der Banu Haschim, eines Zweiges der Banu Quraisch.
Nachdem Mohammed begann, in Mekka seine neue Lehre zu verbreiten, wurde Abū Tālib von anderen Mitgliedern des Clans gedrängt, seinen Neffen ruhigzustellen. Dieser aber hielt seine Hand über Mohammed und wirkte bis zu seinem eigenen Tod als dessen Beschützer. Als er 619 starb, war Mohammed wieder seinen Gegnern ausgesetzt und sah sich gezwungen, Mekka zu verlassen und nach Medina zu ziehen (Hedschra). Nach Abū Tālibs Tod wurde Abu Lahab zum neuen Oberhaupt des Clans der Haschemiten. Sein Sohn Ali ibn Abi Talib wurde später Kalif.
Es ist umstritten, ob Abū Tālib selbst Muslim geworden ist. Die Sunniten gehen davon aus, dass er dem alten Glauben bis zu seinem Tod angehangen habe. Die Schiiten dagegen erachten Abū Tālib als Muslim und weisen auf seinen persönlichen Einsatz für Mohammed und seine Anhänger hin.
Literatur
The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Band 1, S. 152
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