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Buschmanns Schöngift Buschmanns Schöngift (Acokanthera oppositifolia)
Systematik Euasteriden I Ordnung: Enzianartige (Gentianales) Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) Unterfamilie: Rauvolfioideae Gattung: Schöngift (Acokanthera) Art: Buschmanns Schöngift Wissenschaftlicher Name Acokanthera oppositifolia (Lam.) Codd Buschmanns Schöngift (Acokanthera oppositifolia) ist eine Pflanzenart, die in ihrer Gattung mit fünf anderen Arten (darunter Acokanthera oblongifolia und Acokanthera schimperi) in Arabien und dem tropischen Ost- und Südafrika vorkommt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Buschmanns Schöngift ist als immergrüner Strauch oder kleiner, bis zu 5 m hoher Baum anzutreffen. Die Blätter sind elliptisch und leuchtend grün mit einer dicken Textur. Die weißen bis hellrosa Blüten weisen fünf Blütenblätter auf, stehen in dichten Büscheln und verströmen einen süßlichen Geruch. Die fleischigen, pflaumenähnlichen Früchte sind rotviolett.
Vorkommen
A. oppositifolia ist überwiegend in Zentralafrika und Teilen von Ost- und Südafrika verbreitet. A. oblongifolia und A. schimperi kommen hauptsächlich in Südafrika vor.
Wirkstoffe
Die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe greifen das Herz an und gelten als äußerst giftig. Mehrere Cardenolide wie Acovenosid A, B und C sowie Acolongoflorodis A und Glucoavenocosid B zeichnen für die Giftwirkung verantwortlich.
Verwendung
A. oppositofolia und die mit ihr verwandten Arten werden in Afrika traditionell als Pfeilgift verwendet. A. oppositifolia, früher auch A. ouabaio, enthält Ouabain (deutsch Strophanthin), den Wirkstoff des ostafrikanischen Pfeilgiftes. Zur Gewinnung des Giftes wurden die Blätter, Wurzeln und das Holz der Pflanzen ausgekocht und mit Euphorbienlatex oder Akaziengummi vermischt auf die Pfeilspitzen aufgetragen. Bei einem Menschen führt eine mit einem derartig präparierten Pfeil verursachte Verletzung in 15–20 Minuten zum Tod. Das Holz von A. oppositifolia enthält 1,1 % der wirksamen Cardenolide, welche ebenfalls als Gift zur Vollstreckung von Gottesurteilen Anwendung fanden.
In der traditionellen Medizin werden Extrakte der Pflanzen auch bei Bauch- und Kopfschmerzen sowie Schlangenbissen angewendet. Reines Ouabain kann bei der Behandlung von akutem Herzversagen verwendet werden.
Daneben verwenden auch Mähnenratten, große Nagetiere, das Gift der Pflanze, indem sie ihre Blätter zerkauen und mit dem dabei entstandenen Brei ihre eigenen stachelähnlichen Haare einreiben. Dies bietet Schutz vor Angreifern. Der Nager selbst ist gegen die toxische Wirkung immun.
Symptomatik
Je nach der Konzentration des Pflanzenextraktes kann der Tod durch Herzversagen innerhalb weniger Minuten eintreten. Dabei treten Übelkeit, Speichelfluss, Würgreiz, Magendarmbeschwerden, heftiger Durchfall und Erschöpfung auf. Des Weiteren treten Herz und Atmung betreffende Symptome wie Arrhythmien, Arterielle Hypertonie, Koma und Herzstillstand auf, welche charakteristisch für Vergiftungen mit Herzglykosiden sind.
Quellen
- Wink, Michael; Ben-Erik van Wyk; Coralie Wink, Handbuch der giftigen und psychoaktiven Pflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2008. ISBN 978-3-8047-2425-9
- Spiegel-Online: Geborgtes Gift: Ratte traktiert Feinde mit tödlicher Biowaffe
Weblinks
Commons: Buschmanns Schöngift (Acokanthera oppositifolia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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