Gefleckter Adlerrochen

Gefleckter Adlerrochen
Gefleckter Adlerrochen
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Gefleckter Adlerrochen (Aetobatus narinari)

Systematik
ohne Rang: Rochen (Batoidea)
Ordnung: Myliobatiformes
Familie: Adlerrochen (Myliobatidae)
Unterfamilie: Eigentliche Adlerrochen (Myliobatinae)
Gattung: Aetobatus
Art: Gefleckter Adlerrochen
Wissenschaftlicher Name
Aetobatus narinari
(Euphrasén, 1790)

Der Gefleckte Adlerrochen (Aetobatus narinari) ist eine Rochenart, die in allen tropischen und fast allen subtropischen Meeren vorkommt. Im Atlantik reicht das Verbreitungsgebiet im Westen von North Carolina (nur im Sommer) und Florida über die Bermudas, die Karibik und den Golf von Mexiko bis an die Küste des südlichen Brasilien. Im Ostatlantik erstreckt es sich von Mauretanien bis Angola. Außerdem besiedelt er das Rote Meer und den Indopazifik von der Ostküste Afrikas, nördlich bis Japan, südlich bis nach Australien und östlich bis zum Golf von Kalifornien und bis zu den Galapagosinseln. Die Populationen in den weit entfernten Gebieten sind sich genetisch nicht sonderlich ähnlich und möglicherweise muss die Art in mehrere Arten aufgespalten werden.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Unterseite
Ansicht von hinten

Der Gefleckte Adlerrochen erreicht mit seinem langen, peitschenartigen Schwanz eine Länge von maximal 3,30 Metern, bleibt für gewöhnlich aber bei einer Länge von 1,80 Meter. Kopf, Rumpf und Brustflossen ergeben eine rautenähnliches Körperprofil. Die Schnauze steht hervor und hat, durch die konkave Oberseite ein leicht entenschnabelartiges Aussehen. Ober- und Unterkiefer sind mit einer Reihe flacher Zähne besetzt. Die Gefleckten Adlerrochen sind auf der Oberseite schwärzlich oder bläulich und mit vielen kleinen, weißlichen Punkten gemustert, die unter Wasser, wegen der Absorption des roten Lichtanteils hellblau erscheinen. Die Bauchseite ist weiß. Auf dem Rücken befinden sich keine Stacheln. Der Schwanz trägt an seinem ersten Drittel, kurz hinter der kleinen Rückenflosse, einen bis fünf mit Wiederhaken besetzte lange Giftstachel. Eine Schwanzflosse fehlt. Während die primitiven Geigenrochen, sowie die Sägerochen und die Zitterrochenartigen sich wie die meisten Haie durch Stammschlängeln des Körpers und der Schwanzflosse fortbewegen und die Echten Rochen sich durch wellenförmige Bewegungen ihrer großen Brustflossen fortbewegen, schlagen Gefleckte Adlerrochen wie alle anderen Adlerrochen ähnlich wie Vögel mit ihren Flügeln mit den vergrößerten Brustflossen.

Lebensweise

Der Gefleckte Adlerrochen lebt vor allem flachen Küstengewässern wie Buchten und Korallenriffe, entweder nah der Wasseroberfläche oder bodennah, in Tiefen von einem bis 60 Metern. Er kann jedoch auch den offenen Ozean überqueren. Die Tiere springen manchmal aus dem Wasser. Außerhalb der Paarungszeit bilden sie häufig große Schulen von bis zu 200 Individuen. Der Gefleckte Adlerrochen ernährt sich vor allem von Muscheln. Außerdem werden Garnelen, Krebse, Tintenfische und Würmer gefressen. Größere Exemplare fressen vor allem Fische. Wie alle Adlerrochen ist er ovovivipar. Pro Wurf werden nach einer Tragzeit von zwölf Monaten nur ein bis vier Jungrochen geboren, die bei der Geburt schon eine Spannweite von einem halben Meter haben.

Literatur

  • Baensch/Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 6 Non-Perciformes (Nicht-Barschartige), Mergus-Verlag, Melle, 1998, ISBN 3-88244-116-X

Weblinks

 Commons: Aetobatus narinari – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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