Golf von Mexiko

Golf von Mexiko
Golf von Mexiko (Reliefdarstellung)
Bohrinsel im Golf von Mexiko

Der bis zu 5203 m tiefe Golf von Mexiko (englisch Gulf of Mexico, spanisch Golfo de México) ist eine Meeresbucht und als Randmeer des Atlantiks sowie als nordwestlicher Teil des Amerikanischen Mittelmeers nahezu von Nordamerika eingeschlossen.

Die östliche, nördliche und nordwestliche Küste liegt in den Vereinigten Staaten (in den Staaten Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas), die südwestliche und südliche in Mexiko (in den Staaten Tamaulipas, Veracruz, Tabasco, Campeche, Yucatán und Quintana Roo); im Südosten grenzt der Golf an Kuba. Er ist über die Floridastraße zwischen den USA und Kuba mit dem Atlantischen Ozean und über die Straße von Yucatán zwischen Mexiko und Kuba mit der Karibischen See verbunden. Die Wassertemperatur liegt im Sommer etwa bei 30 °C, im Winter um die 25 °C. Dies begründet sich darin, dass der Golf zu einem größeren Teil in der tropischen Zone liegt.

Die Gesamtoberfläche des Golfs von Mexiko, der in seinem Zentrum im Mexikanischen Becken bis 4375 m tief ist, beträgt etwa 1.550.000 km²[1], von denen das südliche Drittel in den Tropen liegt. Der Loop Current, eine schleifenförmige warme Meeresströmung zwischen der Yucatánstraße und der Floridastraße, einer der Ausgangspunkte des Golfstroms, ist eine der wichtigsten Meeresströmungen im Golf von Mexiko. Der Golf wird regelmäßig durch mächtige Hurrikane heimgesucht, die häufig viele Menschenleben kosten und große Zerstörung verursachen.

Inhaltsverzeichnis

Die Bucht von Campeche

Die Bucht von Campeche in Mexiko ist ein bedeutender Arm des Golfs von Mexiko. Außerdem ist die Küstenlinie des Golfs durch zahlreiche Buchten eingesäumt. Einige Flüsse münden in den Golf, der größte davon ist der Mississippi River. Das Land an der Küste des Golfs, einschließlich vieler langer, schmaler barrier islands, ist nahezu durchgehend flach und durch Feuchtwiesen, Sümpfe und Sandstrände bestimmt.

Chandeleur Islands, Ölverschmutzung von Oberflächen- und Tiefenwasser am 3. Juni 2010

Asphaltvulkanismus

Bei der Suche nach Methanhydrat wurde im Jahr 2003 auf dem Meeresgrund in 3000 m Tiefe untermeerische Salzdome von bis zu 800 m Höhe entdeckt. Asphalt quillt aus den zentralen Schloten dieser Erhebungen, die aus Salz bestehen, das durch die Kräfte der Salztektonik aus den tiefen Schichten nach oben dringt, rinnt wie Lava die Hänge herab und bedeckt großflächig den umgebenden Meeresboden. Aufgrund dieser Ähnlichkeit mit vulkanischer Tätigkeit wurden diese Campeche Knolls genannten Hügel von ihren Entdeckern als Asphaltvulkane bezeichnet. Etwas Vergleichbares ist bisher noch von keiner anderen Stelle der Welt bekannt geworden, zudem wird mehrheitlich angenommen, dass die dazu notwendigen geologischen Voraussetzungen nur in dieser Bucht gegeben sind.

Bemerkenswert und bisher ebenfalls einzigartig ist auch das Ökosystem, das sich um die Asphaltquellen entwickelt hat. Vergleichbar mit der Lebewelt der Schwarzer Raucher genannten hydrothermalen Quellen an den Mittelozeanischen Rücken hat sich hier eine Gemeinschaft hochspezialisierter Organismen etabliert, die ihren Energiebedarf ebenfalls chemosynthetisch aus den freigesetzten chemischen Verbindungen deckt. Es ist jedoch noch ungeklärt, um welche Stoffe es sich dabei genau handelt, denn die von den Hydrothermalquellen freigesetzten Verbindungen, die dort die Lebensgrundlage bilden, sind in Asphalt nicht enthalten.

Der Schelfbereich

Der Festlandsockel ist an den meisten Punkten entlang der Küste ziemlich breit. Die Ölvorkommen der Untiefen werden durch Bohrinseln ausgebeutet, die vor allem im westlichen Golf stehen. Eine weitere bedeutende kommerzielle Nutzung liegt im Fischfang; der Fang besteht hauptsächlich aus verschiedenen Fischen sowie Garnelen und Krabben. Seit mehreren Jahren gehen die Erträge im Fischfang zurück. Gründe sind die Überfischung und die Korallenbleiche. In vielen Buchten und Meerengen werden im großen Stil Austern geerntet. Andere wichtige Industrien entlang der Küste sind der Seetransport, petrochemische Verarbeitung und Lagerung, Papierherstellung und Tourismus.

Menschliche Besiedlung

Bedeutende Küstenstädte sind Tampa, Saint Petersburg, Pensacola, Mobile, New Orleans, Beaumont und Houston (alle in den USA), Veracruz und Mérida (in Mexiko) und Havanna (in Kuba).

Die Küstengebiete des Golfs wurden zuerst durch Gruppen amerikanischer Ureinwohner besiedelt, einschließlich solcher, die verschiedene der fortgeschrittenen mexikanischen Kulturen repräsentieren.

Während der Zeit europäischer Ausbeutung und Kolonialisierung wurde die gesamte Region ein umkämpftes Gebiet zwischen Spaniern, Franzosen und Engländern. Die heutige Kultur der Küstenregion ist vor allem hispano-amerikanisch (Mexiko, Kuba) und anglo-amerikanisch (USA).

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Tierschutzgebiete

Am Golf von Mexiko liegen vor allem im Bereich der Mississippi-Mündung und an der Küste von Florida zahlreiche Tierschutzreservate und Legeplätze für Seeschildkröten.[2]

Fischfangverbotszone vom 2. Juni 2010

Fischfangverbot

Seit dem 2. Juni 2010 gilt im Bereich der Tierschutzgebiete im Bereich der Mississippi-Mündung und der Küste von Florida ein Fischfangverbot.

Katastrophen

  • Ixtoc I: Im Juni 1979 wurde die Ölplattform Sedco 135F durch den Überdruck des unterseeischen Ölreservoirs zerstört. Das Öl schoss aus dem nun offenen Bohrloch, das erst im März 1980 vollständig versiegelt werden konnte.
  • Am 20. April 2010 explodierte vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana die Ölbohrplattform Deepwater Horizon, wodurch die Ölpest im Golf von Mexiko 2010 ausgelöst wurde.

Weblink

 Commons: Golf von Mexiko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. [1]
  2. http://www.defenders.org/resources/publications/programs_and_policy/wildlife_conservation/threats/coastal_wildlife_areas_vulnerable_to_gulf_oil_spill.pdf

Wikimedia Foundation.

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