Ahlemer Turm

Ahlemer Turm
Der Ahlemer Turm 2010

Der Ahlemer Turm in Hannover im Stadtteil Ahlem ist eine ehemalige Ausflugsgaststätte. Sie befindet sich auf einem 74 m hohen Hügel und wurde 1897 im Heimatstil durch den Architekten Alfred Sasse errichtet.

2007 wurde das Gebäude als restaurierungsbedürftiger Landesbesitz an eine thailändische buddhistische Gemeinde verkauft.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ansichtskarte von 1898

Das Gebäude wurde als Ausflugsgaststätte erbaut. In der Anfangszeit wurde es nur am Sonntag betrieben, wo Tanz stattfand. In den 1930er Jahren wurden das viel besuchte Lokal[1] mit großen Gartenpartien von Carl Ehlers bewirtschaftet. Ehlers war zuvor Besitzer des Löwenhofes in der Luisenstraße. Am Ahlemer Turm lockerte er die Unterhaltungskonzerte an den Wochenenden mit Varietédarbietungen auf. Von der Tierhandlung Ruhe aus Alfeld (Leine), die schon seit 1924 exotische Tiere an den Zoo Hannover lieferte, erwarb Ehlers Tiere, mit denen er am Ahlemer Turm einen kleinen Zoo einrichtete.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Turmspitze abgebrochen. Auf dem Turm wurde ein Befehlsstand der Flakbrigade XV eingerichtet.

In der Nachkriegszeit wurde der Ahlemer Turm unterschiedlich genutzt. Zuerst war er 1945 für ein Jahr ein Ausländerlager. Zwischen 1946 und 1956 richtete die Arbeiterwohlfahrt ein Mädchenwohnheim im Gebäude ein. Weitere Funktionen in dieser Zeit waren ein Arbeiterwohnheim für Berufstätige, eine Volksschule, eine Zählstelle des Landesverwaltungsamtes für die Volkszählung 1961 und ein Auffanglager für Flüchtlinge des ungarischer Volksaufstandes 1956.

1963–2004 war das Gebäude Sitz einer 100-köpfigen Dienststelle der Autobahnpolizei der Polizei Niedersachsen.

Literatur

  • 25 Jahre Verkehrspolizeistaffel Hannover Ahlem. 1963-1988, Verlag Deutsche Polizeiliteratur, 1988
  • H. Lampe-Schaer: Der Ahlemer Turm, in: Heimatland. Zeitschrift für Heimatkunde, Naturschutz, Kulturpflege, hrg. vom Heimatbund Niedersachsen e.V., Hannover 1905ff. Hier: 1988, S. 123-126
  • Waldemar R. Röhrbein in: Stadtlexikon Hannover, S. 16, S. 530 (Stichwort "Ruhe")

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Interpretation der im Stadtlexikon Hannover, S. 16, abgebildeten Postkarte von 1901)
52.3832399.657519

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Baudenkmale in Ahlem-Badenstedt-Davenstedt — Die Liste der Baudenkmale in Ahlem Badenstedt Davenstedt enthält die Baudenkmale der hannoverschen Stadtteile Ahlem, Badenstedt und Davenstedt. Die Einträge in dieser Liste basieren überwiegend auf einer Liste des Amtes für Denkmalschutz aus dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Sakralbauten in Hannover —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Ahlem-Badenstedt-Davenstedt — Karte Basisdaten Stadtbezirk Ahlem Badenstedt Davenstedt (11) Fläche 9,85 km² …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmale in Linden-Limmer — Die Liste der Baudenkmale in Linden Limmer enthält die Baudenkmale der hannoverschen Stadtteile Linden Mitte, Linden Nord, Linden Süd und Limmer. Die Einträge in dieser Liste basieren überwiegend auf einer Liste des Amtes für Denkmalschutz aus… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Stadt Hannover — Ein Merian Kupferstich zeigt die Stadt Hannover um 1650, im Vordergrund die Windmühle auf dem Lindener Berg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”