- Alfeld (Leine)
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Wappen Deutschlandkarte 51.9886111111119.8269444444445145Koordinaten: 51° 59′ N, 9° 50′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Hildesheim Höhe: 145 m ü. NN Fläche: 72,86 km² Einwohner: 20.146 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 277 Einwohner je km² Postleitzahl: 31061 Vorwahl: 05181 Kfz-Kennzeichen: HI Gemeindeschlüssel: 03 2 54 002 Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 1
31061 Alfeld (Leine)Webpräsenz: Bürgermeister: Bernd Beushausen (SPD) Lage der Stadt Alfeld (Leine) im Landkreis Hildesheim Alfeld (Leine) ist eine Mittelstadt im Landkreis Hildesheim, im südlichen Niedersachsen (Deutschland). Alfeld ist die zweitgrößte Stadt dieses Landkreises und liegt inmitten der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen. Alfeld ist Mitglied der Region Leinebergland, eines nach dem Leader-Ansatz gegründeten freiwilligen Zusammenschlusses verschiedener Städte und Gemeinden im südlichen Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Alfeld liegt im Leinebergland zwischen der Leine im Westen und den Sieben Bergen (bis 395 m hoch) im Nordosten. Das umliegende Bergland wird „Alfelder Bergland“ oder „Ith-Hils-Bergland“ (bis 480,4 m hoch) genannt.
Nachbargemeinden
Alfeld ist im Uhrzeigersinn umgeben von den Samtgemeinden Gronau, Sibbesse, Freden, Delligsen und von Duingen.
Stadtgliederung
Alfelds Ortsteile sind Brunkensen, Dehnsen, Föhrste, Eimsen, Gerzen, Godenau, Hörsum, Imsen, Langenholzen, Limmer, Lütgenholzen, Röllinghausen, Sack, Warzen, Wettensen und Wispenstein.
Geschichte
Überblick
Stadtrechte dürften Alfeld zwischen dem Jahr 1220 (in dem Kaiser Friedrich II. in der Confoederatio den geistlichen Fürsten landesherrliche Rechte garantierte) und dem Jahre 1258 (dem Jahr der ältesten erhaltenen urkundlichen Erwähnung Alfelds als Stadt) verliehen worden sein.[2] Im Jahre 1315 wurde das Alfelder Stadtrecht der Stadt Dassel verliehen.[3]
In ältester Zeit gehörte Alfeld zum Bistum Hildesheim. Nach der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523) kam es zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. In der Rückschau war die Braunschweiger Zeit Alfelds goldenes Zeitalter, in dem in Alfeld Wirtschaft und Kultur blühten. Während des Dreißigjährigen Krieges trafen sich am 13. Oktober 1625 die namhaften Feldherren der Katholischen Liga Tilly und Wallenstein im Alfelder Ortsteil Limmer zu einer Unterredung. 1643 fiel Alfeld nach dem Sonderfrieden von Goslar an das Hochstift Hildesheim zurück. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses kam es 1803 kurzzeitig an Preußen, dann an das Königreich Westfalen Distrikt Hildesheim, nach dem Wiener Kongress wurde es 1815 dem Königreich Hannover unterstellt. Als Ergebnis des Deutschen Krieges wurde dieses 1866 von Preußen annektiert, zu dem dann auch Alfeld bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte, was den welfentreuen Teilen der Bevölkerung missfiel. Seit 1946 gehört Alfeld zum Land Niedersachsen. Alfeld blieb während des Zweiten Weltkrieges unzerstört.
Die Hanse
Die Stadt gehörte zu den kleinsten Städten in der Hanse. Alfeld trat im Jahr 1426 in den Sächsischen Städtebund ein. So wurde die Stadt, die im 14. und 15. Jahrhundert durch den Handel mit Bier, Hopfen, Leinwand und Leinengarn reich geworden ist, indirekt zu einer Hansestadt. Heute nimmt Alfeld regelmäßig am Hansetag teil, der in Erinnerung an die Tradition der Hanse seit 1980 einmal im Jahr veranstaltet wird.
Politik
Bürgermeister
Bernd Beushausen (SPD), gewählt am 10. September 2006
Stadtrat
Kommunalwahl vom 11. September 2011:
- SPD, 12.740 Stimmen, 16 Sitze
- CDU, 7.767 Stimmen, 10 Sitze
- BAL, 3.641 Stimmen, 5 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen, 2.180 Stimmen, 3 Sitze
Kommunalwahl vom 10. September 2006:
- SPD, 15.353 Stimmen, 19 Sitze
- CDU, 8.231 Stimmen, 10 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen, 952 Stimmen, 1 Sitz
- FDP, 917 Stimmen, 1 Sitz
- BAL, 2.518 Stimmen, 3 Sitze
weitere Wahlergebnisse
- Ergebnis der vorgezogenen Bundestagswahl am 18. September 2005
Städtepartnerschaften
- Seit dem 15. Dezember 1991 ist Alfeld eine Partnerstadt der englischen Stadt Wakefield.
- Darüber hinaus besteht schon eine sehr lange Partnerschaft mit der ebenfalls englischen Stadt Sidmouth. Die Schüler der Carl-Benscheidt-Realschule besuchen diesen Ort regelmäßig im Rahmen des Schulaustausches einmal im Jahr.
- Außerdem besitzt das Gymnasium eine Partnerschaft mit einer Schule in der französischen Stadt Nimes.
Söhne und Töchter der Stadt
- Augustin von Alveldt (* um 1480 in Alfeld; † um 1535 vermutlich in Halle (Saale)), Franziskanermönch und Kontroverstheologe
- Heinrich Arnold Stockfleth (* 17. April 1643 in Alfeld; † 8. August 1708 in Münchberg), ein deutscher Theologe und Dichter
- Johann Christoph Harenberg (* 28. April 1696 in Langenholzen bei Alfeld; † 12. November 1774 in Braunschweig), deutscher evangelischer Theologe und Historiker
- Heinrich Adolf Schrader (* 1. Januar 1767 in Alfeld; † 22. Oktober 1836 in Göttingen), ein deutscher Arzt und Botaniker in Göttingen
- Johann Ernst Arminius von Rauschenplatt (* 6. Oktober 1807 in Alfeld; † 21. Dezember 1868 in Hannover), deutscher Revolutionär und Freiheitskämpfer
- Georg Lampe (* 1858 in Alfeld; † 1916 in Dresden), Porträtmaler in München und Berlin
- Hermann Ruhe sen. (* 30. November 1861; † 20. November 1923), vereinigte 1910 die beiden Alfelder Tierhandelsfirmen Ruhe und Reiche und begründete ihren Weltruhm
- Walter Kappe (1905–1944), deutscher Nationalsozialist, der als Emigrant in den USA in den 1930er Jahren Propaganda und Spionage im Sinne der NSDAP betrieb
- Hermann Ruhe jun. († 14. Dezember 2003), Zoopächter, Buchautor, gründete zahlreiche Safariparks im In- und Ausland, u. a. in Spanien, Österreich und Venezuela
- Albrecht Graf von Schlitz gen. von Görtz und von Wrisberg (* 12. Januar 1914 auf dem Rittergut Brunkensen/Alfeld (Leine); † 27. Oktober 2006 in Kitzbühel), deutscher Designer
- Zbigniew Żedzicki (* 28. Juni 1945 in Alfeld ), polnischer Ringer
- Kurt Eder (* 18. November 1946 in Alfeld), österreichischer Politiker und Prokurist
- Siggi Schwientek (* 6. August 1952 in Alfeld), deutscher Schauspieler
- Uwe Schmidt (* 18. März 1954 in Brunkensen), deutscher Politiker (SPD) und seit Juli 2009 Landrat des Kreises Kassel
- Matthias Bode (* 1967 in Alfeld), deutscher Physiker
- Dieter Riefling (* 13. Juni 1968 in Alfeld), ein bundesweit bekannter Neonazi
Stadtbild, Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Stadtbild Alfelds wird geprägt von Fachwerkbauten, die nach verheerenden Stadtbränden der Vergangenheit allerdings überwiegend dem 19. Jahrhundert entstammen.
Hervorzuheben unter den Fachwerkbauten ist die Alte Lateinschule von 1610, ein beeindruckendes Bauwerk der Renaissance. Die Lateinschule ist mit zahlreichen Schnitztafeln geschmückt, deren Bildprogramm ein umfassendes Bild der Bildungsinhalte des Späthumanismus vermittelt. Zahlreiche symbolische Bezüge der Darstellungen verweisen auf den pansophischen Zeithintergrund des frühen 17. Jahrhunderts, also der Zeit eines Jakob Böhme oder eines Johann Valentin Andreae, so die Darstellung der „chymischen Hochzeit“ und die Jakobsleiter. Unter anderem sind die Allegorien für die sieben freien Künste mit den Symbolen Grammatik (Rute), Dialektik (Schlange oder Hundekopf), Rhetorik (Tafel und Griffel), Musik (Musikinstrument), Arithmetik (Rechenbrett oder Rechenseil), Geometrie (Zirkel oder Staubtafel) und Astronomie (Astrolabium) dargestellt.
Bemerkenswert ist insofern auch das so genannte Planetenhaus, das nach einer früher am Gebäude angebrachten Inschrift 1608 erbaut sein dürfte. Dieses weist zwei Schnitzplattenreihen auf, welche Darstellungen der sieben Planeten und der fünf Sinne zeigen. Die Gegenüberstellung von Planeten bzw. Metallen und dem menschlichen Körper ist vor dem Zeithintergrund als Darstellung der Entsprechungslehre von Mikrokosmos und Makrokosmos zu lesen. Am Planetenhaus findet sich auch ein Schnitzfries mit der Darstellung des Einhorn und zweier Fabelwesen, vermutlich handelt es sich hierbei um Apothekersymbolik. Der urkundliche Nachweis einer Apotheke im Planetenhaus ist jedoch – trotz Hinweisen auf das Vorhandensein einer Einhornapotheke im Alfeld des 17. Jahrhunderts – bislang nicht gelungen. Weitere mit Schnitzplatten verzierte Gebäude in Alfeld waren das Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrannte Kaland-Haus aus dem späten 16. Jahrhundert (einzelne Platten sind erhalten und werden in der als Heimatmuseum genutzten Lateinschule aufbewahrt) und ein weiteres Gebäude am Marktplatz, dessen Schnitzplatten aber bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts entfernt wurden.
Bemerkenswert unter den älteren Bauten ist auch das renovierte Rathaus, das sich in seinem heutigen Erscheinungsbild – seit 1586 – als ein Bau der so genannten Weserrenaissance darstellt. Spuren früherer gotischer Baustufen sind noch zu erkennen, so ein (überformter) gotischer Treppengiebel im Westen. Unterhalten wird das Rathaus von der Waltraud-und-Burghard-Meyer-Stiftung (beide Gründer sind aus Alfeld).
Weiterhin ist bemerkenswert die gotische Hallenkirche St. Nicolai, die bereits 1205 Archidiakonatskirche war und heute – seit 1542 evangelisch – als Stadtkirche Alfelds, die Hauskirche des Alfelder Superintendenten ist. Superintendent ist zurzeit Prof. Dr. Klaus Grünwaldt. Die Reformation wurde von Bugenhagen in Alfeld eingeführt.
Der Hauptaltar der St.-Nicolai-Kirche, die ursprünglich dem Stadtpatron, dem Heiligen Nikolaus und der Heiligen Jungfrau Maria geweiht ist, steht heute in der Minoritenkirche in Köln, wohin ihn ein früherer Superintendent eigenmächtig verkauft haben soll. Das Schicksal des Altars und seines Verkäufers ist exemplarisch insbesondere für den Umgang der Alfelder Kirche mit den ihr anvertrauten kunsthistorischen Kostbarkeiten, dem zahlreiche Altäre und Epitaphe zum Opfer fielen. Von den Resten der ursprünglich reichen Innenausstattung der St.-Nicolai-Kirche ist hervorzuheben ein frühgotisches Triumphkreuz aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts, vielleicht das einzige Kunstwerk von Weltkunstrang in Alfeld.
Im 13. Jahrhundert erhielt Alfeld eine Stadtbefestigung zunächst eine Stadtmauer mit vier Stadttoren. Diese hießen „Perkdor“ (Sedanstraße), „Holzerdor“ (Holzer Straße), „Hörserdor“ (Seminarstraße) und „Leyndor“ (Leinstraße). Später wurde der Mauer ein Wall vorgelagert. Einer der Stadttürme ist der bis heute erhaltene, im 15. Jahrhundert erbaute Fillerturm. Er erhielt seinen Namen nach dem Abdecker, dem „Filler“. Der größte Teil der Stadtbefestigung ist zwischen dem Ende des 18. und dem späten 19. Jahrhundert abgebrochen worden und bis auf unbedeutende Reste freundlich angelegten Parkanlagen gewichen.
Schnarchmuseum und Schlafinstitut
Im Alfelder Ortsteil Langenholzen befindet sich das erste und einzige Schnarchmuseum der Welt. Es zeigt etwa 400 Ausstellungsstücke vom 18. Jahrhundert bis in die Neuzeit rund um das Schnarchen.
Josef A. Wirth ist Leiter des Instituts für Schlafdiagnostik und Therapie in Alfeld. Dieses beschäftigt sich mit dem Schlaf und hilft z. B. bei Schlafstörungen wie Ein- und Durchschlafstörungen, krankhaftem Schnarchen, nächtlichen Atmungsstörungen, unruhigen Beinen, Schlafwandeln etc. Im Schlaflabor – im AMEOS Klinikum Alfeld – können Patienten fachkundig untersucht und behandelt werden.
Gropius in Alfeld
Wirklich bekannt ist Alfeld für die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts, die sich in den von 1910 bis 1915 nach Entwürfen von Walter Gropius erbauten Gebäuden des Fagus-Werks in Alfeld manifestiert. Dieser Fabrikbau gilt als ein richtungweisendes Werk der modernen Architektur und ist der Vorläufer, wenn nicht sogar die Vorlage für das Bauhaus Dessau gewesen und Alfeld damit ein Geburtsort des Bauhausstils. Zahlreiche weitere, zum größten Teil in Privathand befindliche Bauten des Walter Gropius' sind in und um Alfeld vorhanden, aber so gut wie unbekannt. Viele von diesen sind bereits durch die derzeitigen Eigentümer bis zur Unkenntlichkeit umgebaut worden.
Das Fagus-Werk steht unter Denkmalschutz, in ihm wird aber dennoch täglich gearbeitet. Am 25. Juni 2011 wurde die Fabrikanlage zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.[5] Auf dem Gelände befindet sich ein Museum. Im ehemaligen Lagerhaus wird eine Ausstellung über Holz, Schuhmoden, Menschen bei Fagus u.v.m. gezeigt.
Die komplette, von Gropius entworfene Inneneinrichtung einer Alfelder Industriellenvilla, der Benscheidtschen Villa, wurde von den Nachfahren der ursprünglichen Besitzer in Monaco versteigert, weil sich in Alfeld selbst nicht die erforderlichen 100.000 D-Mark für den Ankauf des kulturgeschichtlich unschätzbar wertvollen Ensembles durch die öffentliche Hand aufbringen ließen.
Ende des Jahres 2005 bot sich die Gelegenheit, die von Gropius entworfenen Küchenmöbel zurückzuersteigern. Das Ensemble besteht aus einem Büffet, einer Anrichte, Küchentisch mit zwei Stühlen und einem Brennholzkasten - alles im schlichten, schnörkellosen und kubischen Stil in Esche weißlackiert – und ist in der Ausstellung im Fagus Werk zu sehen.
Märchen und Sagen
Ein Märchen, das die Brüder Grimm in der Nähe von Alfeld, nämlich in Delligsen, aufzeichneten, ist „Das Waldhaus“.
Eine volkstümliche Erzählung, die in Alfeld spielt, ist die „Räuber Lippold-Sage“. In ihr wird die Herkunft des Blauen Steins, der das Alfelder Wappen ziert und noch heute vor dem Rathaus liegt, geklärt: Die Tochter des Alfelder Bürgermeisters wurde vom Raubritter Lippold in seine Höhle entführt. Eines Tages erkrankte er und sie sollte eine Medizin aus Alfeld holen. Da sie niemanden etwas erzählen durfte, klagte sie dem Stein ihr Leid. Ihre Tränen färbten den Stein blau. Ihr Vater hatte sie gehört und am nächsten Tag erhängten die Alfelder den Räuber in seiner Höhle.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Alfeld liegt nicht nur wie Hannover an der Leine, sondern ist mit der Landeshauptstadt auch über den Nordabschnitt der Hannöversche Südbahn verbunden. Diese wurde ab 1847 gebaut, da Hannover mit Kassel verbunden werden sollte. Man entschied sich für die günstigste Trasse, die durch das Leinetal und durch Alfeld führte. Der vorläufige Endpunkt war Göttingen. Am 30. April 1853 wurde sie vom ersten Zug befahren. Danach siedelten sich viele Unternehmen in Alfeld an, die sich fortan zu einer Industriestadt wandelte. Ein Gewerbegebiet im Bereich des Bahnhofs entstand.
Etwa 140 Jahre später (1991) löste die Neubaustrecke Hannover–Würzburg die alte Verbindung ab. Dennoch zählt die alte Nord-Süd-Strecke zu einer der wichtigsten und am stärksten befahrenen Eisenbahntrassen Deutschlands. Durch den Einsatz seiner Bürger bekam Alfeld einen IC-Halt und wird seit Dezember 2005 auch vom metronom bedient, der die Regionalzüge der Deutschen Bahn ersetzt. In 28 Minuten kann man Hannover mit dem Zug erreichen. Am 25. September 2005 wurde die metronom-Lok ME 146-13 auf den Namen „Alfeld (Leine)“ getauft. Die Modernisierung des Alfelder Bahnhofs – gebaut 1978, gefolgt vom Abriss des alten Bahnhofsgebäudes – kostete insgesamt 2,72 Millionen Euro (finanziert von Land, Bund, DB und Stadt) und wurde im November 2006 nach rund zehn Monaten abgeschlossen. Die letzten Malerarbeiten erfolgten im November 2007.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 ist die Zahl der InterCity-Züge, die Alfeld anfahren, stark ausgedünnt. Die meisten ICs verkehren nun statt über die Hannöversche Südbahn über die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Lediglich drei InterCity-Verbindungen verbleiben im Leinetal und verkehren wie bisher via Alfeld, Northeim und Kreiensen.[6]
Den ÖPNV in und um Alfeld betreibt der Regionalverkehr Hildesheim (RVHI) mit zwei Stadtbuslinien im 60-Min.-Takt und mehreren Regionallinien. Außerdem besitzt der ortsansässige Busbetrieb Gemke ebenfalls Konzessionen für zwei Regionalbuslinien von Alfeld in die umliegenden Orte.
Die B 3 führt direkt durch den Alfelder Ortsteil Limmer und die dortigen Gewerbegebiete. Die „Nordtangente“, 1986 fertig gestellt, und die Göttinger Straße verbinden die Stadt mit der Bundesstraße.
Medien in Alfeld
- Alfelder Zeitung, täglich erscheinende Zeitung
- Sieben: ist ein monatlich erscheinendes, kostenloses Magazin
Ansässige Unternehmen
Die Alfelder Papierfabrik ist neben dem Fagus-Werk (Fagus-GreCon und Grecon-Dimter) und der Ammann Group (übernahm 1984 die Alfelder Eisenwerke) einer der größten Arbeitgeber in der Region.
Papierfabrik
Die Papiermühle der Familie Spies, als Ursprung der Papierfabrik, wurde 1706 erbaut. Im Jahre 1992 wurde die Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau AG in die weltweit tätige Sappi-Gruppe (South African Pulp and Paper Industries) integriert und 1998 in Sappi Alfeld umbenannt. In Alfeld befindet sich eine von drei Produktionsstätten des Unternehmens in Deutschland. Sie stellen mit rund 1.000 Mitarbeitern grafische Papiere, Spezialpapiere und Zellstoff her. Der Sappi-Schornstein ist mit seinen 150 Metern, neben den zwei etwa 50 m hohen Türmen von St. Nicolai und dem 22,12 m hohen Himmelbergturm (auf 307,5 über NN), eines der höchsten Wahrzeichen der Stadt. Zum 300-jährigen Jubiläum der Alfelder Papierherstellung wurde am 2. Juni 2006 eine Skulptur der Goslarer Künstlerin Monika Jain enthüllt. Sie steht auf dem Kreisverkehr vor dem Haupteingang des Sappi-Geländes und stellt einen Kollergang, ein Mahlwerk einer Mühle dar. Vom 8. bis 10. September 2006 öffnete das Werk das erste Mal seine Pforten für die Allgemeinheit, im Rahmen eines Wochenende der offenen Tür.
Vereine
- Angelsportverein Alfeld
- Bushido Alfeld e.V. (Bundesstützpunkt des DKV)
- Data Network Alfeld e.V. Verein zur Förderung der Datenkommunikation in und um Alfeld
- Stadtjugendring Alfeld e.V. – Jugend- und Kulturarbeit im Stadtgebiet
- NaturFreunde Deutschlands Ortsgruppe Alfeld e.V. Verband für Umweltschutz, Sanften Tourismus, Sport und Kultur
- Sportvereinigung Alfeld e.V.
- VCP Pfadfinder Verein e.V.
- S.C. Neptun e.V.
- Postsportverein Alfeld
- Theaterverein Alfeld e.V.
Alfeld in der Literatur
Alfeld erscheint in der Sachsenchronik von Hermen Bothe bereits im späten Mittelalter. Heinrich Heine erwähnt in seinen in Frankreich erschienen Schriften die Hödeckensage.
Im Sturm (englischer Originaltitel: Red Storm Rising), einem Roman von Tom Clancy, ist die Stadt Alfeld ein strategisch wichtiger Ort, sowohl für NATO als auch für sowjetische Streitkräfte. Beide kämpfen 1986 um Ölquellen im Nahen Osten. Die Rote Armee soll eine angebliche deutsche Bedrohung niederschlagen. Alexejew, dem stellvertretendem General der Russen, gelingt bei Alfeld der Durchbruch über die Leine.
Literatur
- Horst Berndt (Hrsg.): Die Lateinschule in Alfeld. Petersberg 2010
- Forum Alfeld Aktiv e.V. (Hrsg.): Pädagogische Hochschule Alfeld (Leine) 1946–1970 – Fakten und Erinnerungen aufgeschrieben von Studenten der Jahrgänge 1946–1965. Alfeld 2009
- Paul Graff: Geschichte des Kreises Alfeld. Hildesheim 1928
- Wilhelm Heinze: Geschichte der Stadt Alfeld. Alfeld 1894
- Gerhard Kraus: Bauten und Symbole im alten Alfeld. Alfeld 1986
- Gerhard Kraus: Allfeldt – Die Stadt Alfeld im Mittelalter. Alfeld 2006
- Bernd Lauenroth/Wolfgang Schäfer (Hrsg.): Das andere Alfeld – Industriekultur im Leinetal. Holzminden 2008
- Martha Scale: Geschichte der Stadt Alfeld (Leine) in neuerer Sicht. Alfeld 1973
- Stadt Alfeld (Hrsg.): Alfeld im Industriezeitalter – Beiträge zur Geschichte einer niedersächsischen Kleinstadt. Alfeld 2008
- Stadt Alfeld (Hrsg.): Museum der Stadt Alfeld – Sammlung exotischer Tierpräparate. Alfeld 1996
- Godehard Wolski (Hrsg.): Alfelds wilde Zeiten – 125 Jahre Alfelder Stadtgeschichten. Alfeld 1996
Weblinks
Commons: Alfeld (Leine) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- alt-alfeld.de – Die Geschichte der Stadt Alfeld (Leine), dokumentiert mit Hunderten historischer Fotos, Postkarten, Film- und Tondokumenten
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ 1214 „villicus episcopi de Alvelde“, 1221 „villa Alvelde“, 125O „plebanus in Alvelde“, 1258 „sacerdos veteris villae apud Alvelde“, 1297 „consules et universitas Civium in Alvelde“. (Dörries, Hans: Entstehung und Formenbildung der Niedersächsischen Stadt, Stuttgart 1929, S. 136.) In der Einleitung zum durch Bischof Bernhard verbesserten Alfelder Stadtrecht von 1456 heißt es u. a.: „Ock schall de radt rekenschup don vor twolf mannen uth gilden unde meinheit.“
- ↑ Ebenda.
- ↑ http://www.alfeld.de/fileadmin/kommunalwahl2011/start/
- ↑ Deutsches Fagus-Werk bekommt Welterbe-Titel: Unesco zeichnet Gropius-Bau aus, zdf.de, 25. Juni 2011
- ↑ Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums auf suedharzstrecke.de, Bericht von Christian Haegele, Kommentare von Michael Reinboth, abgerufen am 19. Dezember 2009.
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