- Ahlder Pool
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Ahlder Pool Geographische Lage Gemeinde Emsbüren, Landkreis Emsland, Niedersachsen, Deutschland Zuflüsse keine Abfluss keiner Orte am Ufer Ahlde Größere Städte in der Nähe Schüttorf Daten Koordinaten 52° 20′ 34″ N, 7° 16′ 7″ O52.3426557.268529Koordinaten: 52° 20′ 34″ N, 7° 16′ 7″ O Fläche 42 ha Länge 275 m Breite 200 m Der Ahlder Pool ist ein Heideweiher im Landkreis Emsland, der dank des Vorkommens der vom Aussterben bedrohten Wasser-Lobelie (Lobelia dortmanna) überregionale Bedeutung besitzt. Er wurde erstmals 1963 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und verfügt heute über eine Größe von etwa 42 ha.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Ahlder Pool befindet sich in der zur Gemeinde Emsbüren gehörenden Bauerschaft Ahlde, 3,5 km nordöstlich von Schüttorf unweit des gleichnamigen Autobahnkreuzes. Er wird von Wiesen, Weiden, Äckern und Kiefernforsten eingefasst. Die Südgrenze des Schutzgebietes wird durch die Trasse der A30 markiert. Die niederdeutsche Bezeichnung „Pool“ (oder auch Pohl) bedeutet so viel wie Pfuhl, Pfütze, Tümpel, Teich.[1]
Pflanzenwelt
Das bis zu 50 cm tiefe Gewässer ist ca. 275 m lang, 200 m breit und trocknet in dürren Sommern aus. Sein Untergrund besteht aus nährstoffarmem Sand. Am Rande des Weihers dehnen sich Bestände des Schmalblättrigen Wollgrases (Eriophorum angustifolium) und der Schnabelsegge (Carex rostrata) aus. Als größte floristische Kostbarkeit des Ahlder Pools gilt die Wasser-Lobelie, die in ganz Deutschland nur noch wenige aktuelle Vorkommen besitzt.
Zu den weiteren Seltenheiten zählen, bzw. zählten:
- Flutende Binse (Isolepis fluitans)
- Kleiner Wasserschlauch (Utricularia minor)
- Moorlilie (Narthecium ossifragum)
- Pillenfarn (Pilularia globulifera)
- Rosmarinheide (Andromeda polifolia)
- Strandling (Litorella uniflora)
- Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes)
Schutz- und Pflegemaßnahmen
Um die seltenen, auf nacktem Sand wachsenden Pflanzengesellschaft zu erhalten, schob man 1968 mit Hilfe von Raupen die Schlammschicht des Weihergrundes ab und lagerte diese Ufer ab. Anschließend breitete sich die Lobelie wieder aus. Das ursprünglich nur 10 ha große Schutzgebiet wurde im Laufe der Zeit auf 42 ha erweitert und mit einer Pufferzone umgeben, die eine weitere Eutrophierung des Gewässers verhindern soll. Die Schutzverordnung von 1963 wurde am 31. Dezember 2009 durch eine neue ersetzt. Das Naturschutzgebiet ist zugleich FFH-Gebiet.
Beeinträchtigungen und Schäden
Seit dem Bau der Autobahnen A30 und A31 wird das einstmals abgelegene Gebiet durch Lärm- und Schadstoffimmissionen beeinträchtigt. Nördlich des Weihers entsteht auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen ein ausgedehnter Industriepark, der neuesten Planungen zufolge nach Süden und Westen noch einmal erheblich erweitert werden soll.[2] Im Zuge dieser Erweiterung würde das Industriegebiet unmittelbar die Nordgrenze des Schutzgebietes heranreichen und dieses noch stärker isolieren, als bisher. Schon jetzt ist der Ahlder Pool durch die beiden Autobahntrassen von seinem westlichen und südlichen Umland abgeschnitten. Ferner könnte es durch die Baumaßnahmen zu Grundwasserabsenkungen kommen.
Literatur
- Carl Altehage: Der Ahlder Pool im Kreise Lingen als wichtige atlantische Florenstätte Nordwestdeutschlands. In: Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück, Bd. 28 (1957), S. 22–32
- F. Busche: Beobachtungen an einem emsländischen Heidekolk. Osnabrück 1949, S. 19–21
- Fritz Runge: Die Naturschutzgebiete Westfalens und des früheren Regierungsbezirks Osnabrück. 4. Auflage, Münster 1982, S. 2070–71
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Vgl. Wolfgang Lindow: Plattdeutsches Wörterbuch. Leer 1984, S. 151
- ↑ Siehe: Umweltbericht zur Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes 2010 (kurz: RROP) für den Landkreis Emsland. Stand: 7. Oktober 2010, S. 30
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