al-Adil II.

al-Adil II.

Al-Adid II., mit vollem Namen Saif ad-Din al-Malik al-Adil Abu Bakr ibn Nasir ad-Din Muhammad (arabisch ‏سيف الدين الملك العادل أبو بكر بن ناصر الدين محمد‎, DMG Saif ad-Dīn al-Malik al-ʿĀdil Abū Bakr b. Nāṣir ad-Dīn Muḥammad; * 1222; † 1248), war von 1238 bis 1240 der fünfte Sultan der Ayyubiden in Ägypten.

Al-Adil II. war ein Sohn des Sultans al-Kamil. Nach dessen Tod im Jahre 1238 wurde er im Alter von 18 Jahren Sultan von Kairo. In der Folgezeit brachen erneut heftige Machtkämpfe unter den Ayyubiden aus. Ihm gelang es nicht, sich gegen seine Verwandten in Syrien durchzusetzen. Die Schwächung der Ayyubiden durch den Bürgerkrieg wurde von den Mongolen zur Eroberung des Nordiraks genutzt. Außerdem kam 1239, pünktlich zum Auslaufen des Friedens von Jaffa im Königreich Jerusalem ein Kreuzzugsheer unter Theobald IV. von Champagne (Kreuzzug der Barone) an, das Askalon besetzte und schließlich wiederbefestigte. In den innerislamischen Machtkämpfen setzte sich letztlich al-Adils Halbbruder as-Salih Ayyub durch. Laut Runciman hatte al-Adil II. seine Minister vor den Kopf gestoßen, indem er die Regierung einem jungen Schwarzen anvertraute, dem seine Liebe galt. Eine erfolgreiche Verschwörung setzte ihn Ende Mai oder Anfang Juni 1240 ab, und as-Salih Ayyub wurde eingeladen, den ägyptischen Thron zu übernehmen.

Al-Adil II. blieb in Gefangenschaft, bis er 1248 starb. Laut Abu l-Fida hinterließ er einen minderjährigen Sohn namens al-Moghith Feth ad-Din Umar.

Literatur

  • Hans Eberhard Mayer: Geschichte der Kreuzzüge. 8. verbesserte und erweiterte Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1995, ISBN 3-17-013802-2, S. 226 (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 86).
  • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. Sonderausgabe in 1 Band ohne Quellen- und Literaturangabe. H. C. Beck München 1978, ISBN 3-406-02527-7, S 990, 992 (Beck'sche Sonderausgaben).

Weblinks

Vorgänger Amt Nachfolger
al-Kamil Sultan von Ägypten
1238–1240
as-Salih
Sultan von Damaskus
1238

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