- Steven Runciman
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James Cochran Stevenson Runciman CH (* 7. Juli 1903 in Northumberland; † 1. November 2000 in Radway, Warwickshire) war ein britischer Historiker, der für seine Arbeiten zum Mittelalter berühmt ist. Seine Eltern waren beide für die Liberal Party im Parlament, sein Großvater väterlicherseits, Walter Runciman, 1. Baron Runciman, war ein Großreeder. Sein Erziehung erhielt er in Eton, gleichzeitig mit George Orwell, der ein enger Freund wurde. 1921 begann er am Trinity College (Cambridge) sein Geschichtsstudium.
Seine Arbeiten über das Byzantinische Reich machten ihn 1927 zum Fellow des Trinity College. Er erbte von seinem Großvater ein erhebliches Vermögen, woraufhin er 1938 als Fellow zurücktrat. Von 1942 bis 1945 war er Professor für Byzantinische Kunst und Geschichte an der Universität Istanbul, wo er mit seinen Forschungen zu den Kreuzzügen begann. Das Ergebnis, A History of the Crusades (Geschichte der Kreuzzüge), ist sein bekanntestes Werk. Es erschien in drei Bänden 1951, 1952 und 1954.
Runciman war ein Gelehrter nach altem Standard, der an der Verwendung neuerer methodischer Ansätze nicht interessiert war. In seinem Privatleben war er als Exzentriker bekannt, als Ästhet, Anekdotenerzähler, Anhänger des Okkultismus und Freund von Aristokraten und Politikern in vielen Ländern.
Werke (in Auswahl)
- Byzanz. Von der Gründung bis zum Fall Konstantinopels („Byzantine Civilization“). Dtv, München 1983, ISBN 3-423-05941-9 (Kindlers Kulturgeschichte Europas; 8).
- The Emperor Romanus Lecapenus and his reign. A study of 10th century Byzantium. CUP, Cambridge 1990, ISBN 0-521-35722-5 (Nachdr. d. Ausg. Cambridge 1929).
- Die Eroberung von Konstantinopel 1453 („The fall of Constantinople“). Beck, München 1990, ISBN 3-406-02528-5.
- Geschichte der Kreuzzüge („A History of the Crusades“). Sonderausgabe. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39960-6 (wohl sein bekanntestes Werk, welches elegant und mit viel Sympathie für Byzanz geschrieben ist)
- Häresie und Christentum. Der mittelalterliche Manichäismus („The Medieval Manichee“). Fink, München 1988, ISBN 3-7705-2498-5.
- A history of the first Bulgarian Empire. Bell, London 1930.
- Die sizilianische Vesper. Der Volksaufstand von 1282 und die europäische Geschichte im 13. Jahrhundert („The Sicilian Vespers“). Beck, München 1976, ISBN 3-406-06458-2.
Literatur
- Cyril Mango: Sir Steven Runciman, 7.7.1903 – 1.11.2000. In: Byzantinische Zeitschrift 94 (2001) 911-912.
Weblinks
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