Alexiuskapelle (Paderborn)

Alexiuskapelle (Paderborn)
Blick von Südwesten
Innenraum

Die Alexiuskapelle in Paderborn ist ein barocker Backsteinbau nach flämischem Vorbild. Sie befindet sich in der Paderborner Innenstadt am Abdinghof und somit in unmittelbarer Nähe sowohl zur Abdinghofkirche als auch zum Dom.

Die dem Heiligen Alexius geweihte Kapelle ist Nachfolgebau einer gleichnamigen 1017/18 geweihten und mit Asylrechten ausgestatteten Stiftung Bischof Meinwerks an anderer Stelle und diente noch im 18. Jahrhundert als Zufluchtsstätte. Sie wurde 1670 bis 1673 erbaut und erhielt zwischen 1680 und 1692 eine Barockhaube mit Laterne. 1728/29 wurde der achteckige Zentralbau nach Westen zur heutigen Form erweitert.

Nachdem das Hochstift Paderborn seit der Gegenreformation unter Dietrich von Fürstenberg für lange Zeit rein katholisch geblieben war, formiert sich ab 1802 mit der Besetzung durch preußische Truppen auch eine evangelische Gemeinde in Paderborn. Nachdem dieser zunächst die Abdinghofkirche zugewiesen worden war, wird ihr für eine Übergangszeit bis 1817 die Alexiuskapelle, danach die Busdorfkirche und ab 1863 wieder und jetzt endgültig die Abdinghofkirche zur Verfügung gestellt.

Noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wird die Kapelle 1945 bis auf die Umfassungsmauern zerstört, aber bis 1957 wieder aufgebaut. Aufgrund der Zerstörung ist von der ursprünglichen Ausstattung fast nichts erhalten, abgesehen von drei Statuen, darunter eine Darstellung des heiligen Meinolf und eine des Heiligen Liborius. Über der Pforte befindet sich die lateinische Inschrift Anno 1014 / Meinwerc / Ep[iscopu]s Pad[derbornensis] Vovit / Deo Optimo Maximo / in Honorem Sancti / Alexii Confessoris. Ins Deutsche übersetzt heißt das: „Im Jahre 1014 weihte der Bischof von Paderborn Meinwerk dem gnädigsten und erhabensten Gott zu Ehren des Heiligen Bekenners Alexius [diese Kapelle].“

Seit ein paar Jahren dient sie der russisch-orthodoxen Gemeinde zu Ehren der Hl. Gottesmutter-Ikone „Feodorovskaya“ für ihre Gottesdienste. Dieser dient als Pfarrer der Erzpriester Sergei Ilin [1].

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Alexiuskapelle (Paderborn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Russische Kirche Leipzig: Orthodoxe Kirchengemeinden Adressen
51.7189788.753831

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paderborn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Paderborn-Kernstadt — Die Liste der Baudenkmäler in Paderborn Kernstadt enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet von Paderborn Kernstadt in Nordrhein Westfalen (Stand: 2011). Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der Stadt Paderborn… …   Deutsch Wikipedia

  • Paderhalle Paderborn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Alexiuskirche — oder Alexiuskapelle bzw. St. Alexius heißen die Kirchen und Kapellen, die einem der Heiligen namens Alexius geweiht sind. Inhaltsverzeichnis 1 Alexius der Bekenner Kirche 1.1 Deutschland 1.2 Italien …   Deutsch Wikipedia

  • Список русских православных храмов и приходов Западной Европы — В список включены храмы и приходы, устроенные на средства Российской империи или русской эмиграции и/или придерживающиеся русской богослужебной традиции. Содержание 1 Австрия 2 Бельгия 3 Болгария …   Википедия

  • Kaukenberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt-Adalbert-Kirche (Magdeburg) — Sankt Adalbert ist eine katholische Kirche im Magdeburger Stadtteil Reform. Geschichte Im Rahmen eines kirchlichen Sonderbauprogramms der DDR begann 1984 mit finanzieller Unterstützung der Diözese Paderborn der Bau der Sankt Adalbert Kirche im… …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt-Mechthild-Kirche (Magdeburg) — Sankt Mechthild, benannt nach der Namenspatronin, der seligen Mechthild von Magdeburg, ist eine römisch katholische Kirche im Magdeburger Stadtteil Neustädter Feld. Inhaltsverzeichni …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”