Alois Mailänder

Alois Mailänder

Alois Mailänder (* 1844; † 1905) war ein deutscher Mystiker und Okkultist.

Mailänder war einfacher Herkunft und von Beruf Webergeselle. 1877, im Alter von 33 Jahren, soll er durch einen Schreiner namens Prestel eingeweiht worden sein. 1890 gründete er in der Nähe von Darmstadt eine mystische Schule christlich-rosenkreuzerischer Ausrichtung, wobei er sich den Ordensnamen Johannes zulegte.

Bekanntestes Mitglied dieser Schule war der Schriftsteller Gustav Meyrink. Aus der Zeit seiner Mitgliedschaft, die am 23. Oktober 1892 begann und 13 Jahre währte, sind 40 Briefe erhalten geblieben. Schließlich distanzierte Meyrink sich von der Gruppe und ihrem Leiter Johannes, einerseits, weil er deren Aktivitäten als „Spiritismus“ und „christliche Frömmelei“ zu betrachten begann, andererseits, weil er die von Bruder Johannes verordneten Übungen für die Ursache eines langwierigen Rückenmarksleidens hielt.[1]

Außer Meyrink sollen auch Karl Weinfurter, Franz Hartmann und Helena Petrovna Blavatsky der Gruppe angehört haben.

Literatur

  • Hans-Jürgen Glowka: Bund der Verheißung (Alois Mailänder). In: ders.: Deutsche Okkultgruppen 1875-1937. Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen, München 2003, ISBN 3-921513-54-5, S. 105-107
  • Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. München 1979, S. 267
  • Frans Smit: Gustav Meyrink : auf der Suche nach dem Übersinnlichen. Langen Müller, München 1988, S. 151-153

Einzelnachweise

  1. Gustav Meyrink: Fledermäuse. München 1981, S. 241f u. 410

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