Orangegelber Streifling

Orangegelber Streifling
Orangegelber Streifling
Amanita crocea Lennoxtown.jpg

Orangegelber Streifling (Amanita crocea)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Knollenblätterpilzartige (Amanitaceae)
Gattung: Wulstlinge (Amanita)
Art: Orangegelber Streifling
Wissenschaftlicher Name
Amanita crocea

Der Orangegelbe oder Orangebraune (Scheiden-)Streifling oder Safran-Streifling (Amanita crocea) ist ein essbarer Pilz aus der Familie der Knollenblätterpilzartigen (Amanitaceae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Hut erreicht Durchmesser von 5 bis 10 Zentimeter und hat jung eine kegelige oder glockenähnliche Form, die sich später über eine gewölbte zu einer flachen Form mit Buckel ausbreitet. Er hat eine glatte, kahle, glänzende, gelb-orangefarbene bis orangebraune Huthaut mit leichter Apricot-Note in der Mitte und einen gerieften Rand. Vereinzelt bleiben Hüllreste auf dem Hut zurück. Das Fleisch ist dünn und zerbrechlich, hat keinen charakteristischen Geruch oder Geschmack und zeigt mit Phenol eine weinrote Farbreaktion. Syringaldazin-Tests auf Laccase fallen positiv aus. Die Lamellen stehen dicht gedrängt und frei vom Stiel, sind cremefarben mit einer leichten lachsfarbenen oder pinklichen Reflexion und haben bauchig geformte Schneiden. Die weißen, rundlichen Sporen messen 8 bis 12 (selten bis 18) Mikrometer im Durchmesser und haben eine glatte Oberfläche. An den Basidienansätzen sind keine Schnallen vorhanden. Iodreagenzien zeigen bei den Sporen keine Farbreaktion (inamyloid). Der Stiel wird 10 bis 15 Zentimeter hoch, hat eine schlanke, sich nach oben verjüngende Form und ist zumindest im Alter hohl. Er ist jung von einer wolligen oder filzigen Struktur überzogen, die später zu feinen Schuppen zerreißt und schließlich ein genattertes Muster bildet. Die Stieloberfläche darunter hat eine etwas blassere Farbe als der Hutrand und die Faserstruktur darauf anfangs eine noch blassere Farbe, die später deutlich dunkler wird. Der Stiel steckt in einer dicken, sackartigen lappigen Scheide (Volva), die von außen weißlich und innen hutfarben ist, und hat keinen Ring.

Verwechslungsmöglichkeiten

Er kann mit ähnlichen weiteren Scheidenstreiflingen verwechselt werden, die nach gründlichem Kochen alle ebenfalls essbar sind. Der Rotbraune Streifling (Amanita fulva) ist schmächtiger und kleiner und eher bei Laubbäumen und Fichten zu finden. Die tödlichen Knollenblätterpilze haben glatte Hutränder und beringte Stiele, wobei der Ring im Alter auch verloren gehen kann. [1][2][3][4]

Verbreitung und Ökologie

Er wächst in Nadel- und Laubwäldern, gerne bei Birken und auf versauerten Böden, und fruktifiziert von Juni bis November, hauptsächlich im Sommer. Er ist in Europa, Nordamerika (USA, Mexiko), Japan und in der russischen Region Primorje am Japanischen Meer verbreitet.

Nutzung

Der Orangegelbe Streifling wird als Speisepilz genutzt. Er ist roh giftig und gut gekocht essbar. Es wird empfohlen, das Kochwasser wegzuschütten.

Systematik und Taxonomie

Er wird der Sektion der Streiflinge (Vaginatae) der Gattung der Wulstlinge oder Knollenblätterpilze (Amanita) zugeordnet. 1982 wurde von Henri Romagnesi die Varietät subnudipes beschrieben, die sich durch einen kahlen Stiel und mikroskopische Eigenschaften unterscheidet. Es gibt noch unbeschriebene, eigene Arten, die derzeit zusammen unter dem Namen Amanita crocea laufen.[4]

Weblinks

 Commons: Amanita crocea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Gerlinde Hausner: Pilze. Die wichtigsten Speise- und Giftpilze. 2 Auflage. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 1991, ISBN 3405138116, S. 84.
  2. Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2001, ISBN 978-3440124086, S. 252.
  3. Hans E. Laux: Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger. Pilze sammeln – aber richtig. Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2005, ISBN 978-3440102404, S. 103.
  4. a b http://amanitaceae.org/?Amanita+crocea


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