American-New-York-Klasse

American-New-York-Klasse
American-New-York-Klasse
Econships
Die ehemalige American als SSG Edward A. Carter, Jr.

Die ehemalige American als SSG Edward A. Carter, Jr.

Schiffsdaten
Schiffsart Containerschiff
Reederei United States Lines,
Bauwerft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering, Okpo, Südkorea
Bauzeitraum 1984 bis 1985
Gebaute Einheiten 12
Fahrtgebiete Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
289,50 (261,00) m (Lüa)
Breite 32,20 m
Tiefgang max. 11,70 m
Vermessung 57.075 (47.667) BRZ
 
Besatzung 21
Maschine
Maschine 1 × Hyundai/Sulzer 7RLB90 Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
20.596 kW (28.003 PS)
Geschwindigkeit max. 18,0 kn (33 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 59.810 (47.171) tdw
Container 4614 (3918) TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 146[1]
Sonstiges
Klassifizierungen

American Bureau of Shipping

Daten
In Klammern

Nach Verkürzung

Die auch als Econships bekannten Schiffe der ab 1984 gebauten American-New-York-Klasse waren eine Klasse von Containerschiffen der US-amerikanischen Reederei United States Lines (USL). Die beim Bau auch als Daewoo Dozen (deutsch: Daewoo Dutzend] bezeichnete Baureihe waren beim Bau die größten Containerschiffe weltweit und auch die größten Schiffe die die Reederei jemals einsetzte. Später, bei Sea-Land, wurden sie zur Sea-Land-Atlantik-Klasse.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Beschreibung

Der Entwurf stammte vom New Yorker Schiffsingenieurbüro C.R. Cushing & Company und wurde vom Germanischen Lloyd optimiert. Die Baureihe wurde ab 1984 von der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering gebaut und abgeliefert. Die Schiffe zählen zu den Panamax-Containerschiffen und verfügen über eine Kapazität von 2300 TEU (beladene Container mit je 14 Tonnen Gewicht), beziehungsweise 4614 TEU an echten Stellplätzen. Die Schiffe verfügen über mit Cellguides ausgerüstete Laderäume, die mit Pontonlukendeckeln ohne Dichtung verschlossenen werden. Die Aufbauten sind fast ganz achtern angeordnet und verfügen über Einzelkammern für die mit 21 Mann recht kleine Besatzung. Dem Bau der Schiffe lag die damals grundlegend neue Philosophie zugrunde, verhältnismäßig langsame, aber besonders sparsame (Tagesverbrauch etwa 73,7 Tonnen Schweröl), einfach zu wartende Panmax-Schiffe mit möglichst großer Ladekapazität zu bauen. Daher wurden, ungewöhnlich für einen neue Größenrekordhalter dieses Segments, mit den Zweitakt-Diesel-Hauptmotoren vom Typ Hyundai/Sulzer 7RLB90 nicht die seinerzeit leistungsfähigsten Dieselmotoren auf dem Markt verwendet, dafür aber Economizer verbaut um die Effizienz zu erhöhen. Die Energieversorgung wurde durch drei 1000-kW-Dieselgeneratoren und einen 300-kW-Notdiesel sichergestellt. Die Maschinenanlage ist für wachfreien Betrieb ausgelegt.

Weitere ungewöhnliche beziehungsweise noch neue Lösungen waren die Verwendung von Proviantcontainern anstelle von herkömmlichen Kühlräumen, oder der Einbau eines Datenaufzeichnungssystems.

Einsatz im Round-the World-Service der USL

Nach der gleichzeitigen Taufe der Schiffe American New York, American New Jersey, American Maine und American Alabama am 31. Mai 1984 kamen die Schiffe ab Frühsommer des Jahres in Fahrt. Eingesetzt wurden die Schiffe auf dem neu eingerichteten 48-tägigen ostgehenden Round-the World-Service der USL, der wöchentliche Abfahrten aller angefahrenen Häfen sicherstellen sollte. Vor dem Hintergrund der hohen Belastung durch die Finanzierung des 570 Millionen US-Dollar teuren Bauauftrages (seinerzeit der bis dato teuerste Schiffbauauftrag überhaupt), eines zügig aufgebauten Konurrenzdienstes der Reederei Evergreen Marine aus Taiwan, sinkender Frachtraten und steigender Geschwindigkeiten der Flotten der Mitbewerber sowie moderater Brennstoffpreise konnten die Schiffe ihre konzeptionellen Vorteile nicht ausspielen. Am 24. November 1986, rund zwei Jahre nach der Jungfernreise des Typschiffs und nicht lange nach Ablieferung des letzten der zwölf Schiffe meldeten die United States Lines Konkurs an.

Spätere Verwendung und Verbleib

1988 übernahm die Sea-Land Corporation die zwölf jeweils für etwa 47,5 Millionen US-Dollar gebauten Schiffe für rund 13 Millionen Dollar pro Einheit aus der Konkursmasse, veräußerte einen Teil der Schiffe weiter und gliederte die anderen nach einer Umbenennung als Atlantic-Klasse in ihre Dienste ein.

Drei der Schiffe, die Galveston Bay (ex American Kentucky), Sea-Land Value (ex American Maine) und Raleigh Bay (ex American New Jersey) trafen 1994 bei der Hamburger Werft Blohm + Voss zu einem interessanten Umbau ein, statt der sonst häufigen Verlängerung wurden die Schiffe um drei Containerbays verkürzt, mit einem strömungstechnisch verbesserten Vorschiff versehen und ihre Antriebsanlage zu einem "Vater und Sohn"-System umgebaut, um ihre Dienstgeschwindigkeit zu erhöhen. 2004 wurde Sea-Land von der Maersk Line übernommen, woraufhin die Schiffe unter altem Namen unter Maersk-Sealand-Flagge weiterbetrieben wurden.

In den Jahren 2009 bis 2011 verkaufte Maersk neun Einheiten der Klasse zur Verschrottung nach China. Zwei der Schiffe, die ehemalige American Nebraska und American Utah wurden umgebaut und dienen seit 2001 als Hilfsschiffe SSG Edward A. Carter Jr. und LTC John U.D. Page des Military Sealift Command der US-Navy. Ein letztes Schiff, die MSC Tia (ex American Maine) ist noch regulär in Fahrt.

Die Schiffe

Econships
Schiffsname Baunummer IMO-Nummer Ablieferung Auftraggeber Spätere Namen Verbleib
American New York 8212611 Juni 1984 USL Catherine K, Nedlloyd Holland, Sea-Land Florida 2009 Abbruch in Changjiang (China)
American New Jersey 8212623 1984 USL Elizabeth L, Raleigh Bay, 1994 verkürzt, Sea-Land Motivator Ab 15. April 2009 Abbruch in China
American Maine 8212635 20. September 1984 USL 1987 Kim D, 1994 verkürzt, Sea-Land Value, 2007 MSC Tia In Fahrt
American Alabama 4004 8212647 1984 USL 1987 Leyla A, 1988 Sea-Land Achiever, 1994 Galveston Bay, 2000 Sea-Land Achiever Ab 27. Juni 2009 Abbruch in China
American Virginia 8212659 1. Dezember 1984 USL Jaqueline J, Virginia, Sea-Land Integrity Ab 14. Mai 2011 Abbruch in China
American Kentucky 8212661 1984 USL Mary Ann, Galveston Bay, 1994 verkürzt, Sea-Land Pride 2009 Abbruch in Changjiang (China)
American Nebraska 8212673 1. April 1985 USL 1988 Nedlloyd Hudson, 1993 OOCL Innovation, 2000 Sea-Land Oregon, 2001 SSG Edward A. Carter Jr. In Fahrt
American Oklahoma 8212685 1985 USL Karen H, Sea-Land Atlantic 2009 Abbruch in Changjiang (China)
American California 8212702 1985 USL Marguerite, CGM Ile de France, OOCL Inspiration, Sea-Land Commitment 2009 Abbruch in Changjiang (China)
American Washington 4012 8212726 1. September 1985 USL Ruth W, Sea-Land Performance 2010 Abbruch in China
American Illinois 8212697 1985 USL Patricia M, Sea-Land Quality 2009 Abbruch in China
American Utah 8212714 1. September 1985 USL Irene D, Utah, Newark Bay, LTC John U.D. Page In Fahrt

Literatur

  • Cudahy, Brian J.: Box boats. How container ships changed the world. Fordham University press, New York 2006, ISBN 0-8232-2568-2.
  • Witthöft, Hans Jürgen: Container. Eine Kiste macht Revolution. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2000, ISBN 3-7822-0777-7.

Einzelnachweise

  1. Register bei containership-info (englisch)

Weblinks


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