- American Exceptionalism
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Beim American Exceptionalism handelt es sich um eine Theorie, nach der die USA eine Sonderstellung innerhalb der entwickelten Industrienationen einnehmen. Sämtliche Subsysteme der Gesellschaft (etwa Verfassung und Politik, Wirtschaft, Rechtswesen, Sozialsystem, Religionswesen) sowie das gesellschaftsübergreifende Wertesystem (Ideologie) lassen sich demnach nur durch USA-spezifische Faktoren erklären, die sich aus der besonderen Geschichte des Landes ergeben. Die späte Besiedlung durch europäische Einwanderer, deren politische, wirtschaftliche und religiöse Selbstbefreiung vom Kolonialismus (Amerikanische Revolution), der (mit Frankreich geteilte) Status als Pioniernation der modernen, laizistischen Demokratie, die mit der Sklavenhaltung und ihrer späteren Abschaffung zusammenhängenden sozialhistorischen Entwicklungen sowie die Tatsache, dass auf dem Boden der USA seit dem Bürgerkrieg kein Krieg mehr stattgefunden hat, haben sich der amerikanischen Gesellschaft so stark aufgeprägt, dass ein Vergleich mit den westeuropäischen Gesellschaften mithilfe übergreifender, also allgemeiner Kriterien und Theorien unfruchtbar bleiben muss. Die noch heute vielfach rezipierte Amerikastudie „De la démocratie en Amérique“ (2 Bde., Paris 1835/1840) des Politikers und Publizisten Alexis de Tocqueville gilt als Grundlage der Theorie vom American Exceptionalism.
Weblinks
- Johannes Thimm: American Exceptionalism – Conceptual Thoughts and Empirical Evidence - Tagungsartikel (abgerufen 24. November 2009)
- Howard Zinn: The Myth of American Exceptionalism - Video eines MIT-Vortrages (abgerufen 24. November 2009)
Kategorien:- Kultur (Vereinigte Staaten)
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