Anemonenbecherling

Anemonenbecherling
Anemonenbecherling
Anemonenbecherling auf Buschwindröschen

Anemonenbecherling auf Buschwindröschen

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Euascomycota)
Klasse: Leotiomycetes
Ordnung: Helotiales
Familie: Sclerotiniaceae
Gattung: Dumontinia
Art: Anemonenbecherling
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Dumontinia
L. M. Kohn
Wissenschaftlicher Name der Art
Dumontinia tuberosa
(Bull.) L. M. Kohn

Der Anemonenbecherling (Dumontinia tuberosa) ist eine Pilzart aus der monotypischen Gattung Dumontinia aus der Familie Sclerotiniaceae und lebt parasitisch auf verschiedenen Arten von Windröschen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Der Anemonenbecherling bildet stets in der Nähe von Windröschen becherförmige Fruchtkörper, die Apothecien. Sie sind mittel- bis dunkel rotbraun und 0,8-2 cm (bis zu 3 cm) breit. Die Konsistenz ist brüchig, ihr 40 - 100 mm langer Stiel ist zäh-elastisch, im unteren Teil oft dunkel behaart und oft mit Erdklümpchen und entspringt einem knollenfömigen Sklerotium. Dieses ist schwarz berindet und innen weiß, wird 15- 40mm lang und 5-25 mm breit und ist meist an den Rhizomen der Wirtspflanze[1] .

Mikroskopische Merkmale

Die Asci sind zylindrisch-keulig und messen 120 bis 170 × 8 bis 11 μm. Die glatten Ascosporen sind hyalin, lang-elliptisch, meist mit zwei Öltropfen und messen 12–17 × 5,5–7 μm. Der Pilz besitzt fadenförmige Paraphysen. Es ist zum Unterschied der verwandten Gattung Sclerotinia keine Nebenfruchtform bekannt[1]. Der zweite Hauptunterschied zu Sclerotinia ist der besondere Aufbau des Excipulums: Die äußere Schicht besteht aus zylindrischen Zellen (Textura prismatica), die innere Schicht aus einem losen Hyphengeflecht, das in eine gelatinöse Matrix eingebettet ist.[1]

Ökologie und Verbreitung

Der Anemonenbecherling lebt parasitisch auf verschieden Arten von Windröschen, v.a. auf Buschwindröschen, aber auch auf dem Gelben Windröschen. Er bildet die Fruchtkörper im zeitigen Frühjahr meist kurz vor der Blüte seiner Wirtspflanze. Durch das bis zu 5 cm tief vergrabene Sklerotium ist der Pilz mit den bräunlichen Wurzeln der Buschwindröschen verbunden. Gerhardt gibt ihn als nicht häufig an. Er ist aus Mittel-, West- und Nordeuropa bekannt. Aber auch aus Japan sind Funde gemeldet.[2]

Name

Der Gattungsname ehrt den Mykologen Kent P. Dumont.[1] Das Artepitheton weist auf das knollenförmige Sklerotium hin.

Systematik

Ursprünglich von Bulliard als Peziza tuberosa beschrieben, wurde der Anemonenbecherling lange in die Gattung Sclerotinia gestellt, da er ebenfalls Sklerotien ausbildet. Die Mykologin Linda Kohn stellte aber aufgrund des Aufbaus des Excipulums eine eigene Gattung auf. Von Holst-Jensen wurde noch eine zweite Art beschrieben, nämlich Dumontinia ulmariae, die parasitisch auf Mädesüß lebt[3]. Es erwies sich die Zugehörigkeit zu Dumontinia als falsch. Die Art heißt gültig Hyalopeziza millepunctata, aus der Familie der Hylopezizaceae. Der Anemonenbecherling ist daher monotypisch[4].

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d L. M. Kohn: A monographic revision of the genus "Sclerotinia". In: Mycotaxon. 9 1979, S. 432.
  2. GBIF Portal
  3. Synoptic keys to the inoperculate stromatic discomycetes in the Nordic countries Sclerotiniaceae & Rutstroemiaceae: Dumontinia.
  4. Species Fungorum

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