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Buschwindröschen Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Systematik Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales) Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) Unterfamilie: Ranunculoideae Tribus: Anemoneae Gattung: Windröschen (Anemone) Art: Buschwindröschen Wissenschaftlicher Name Anemone nemorosa L. Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Windröschen (Anemone) in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Volkstümlich wird diese Pflanzenart auch als Hexenblume bezeichnet, in der Schweiz auch als Geissenblümchen oder Geisseblüemli.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Buschwindröschen wächst als ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 11 bis 25 Zentimeter. Nach dem Verstreuen der Samen ziehen die oberirdischen Teile der Pflanze im Laufe des Frühsommers ein; die Nährstoffe für das nächste Jahr bleiben in den Wurzeln gespeichert. Diese bilden einen etwa 30 cm langen, kriechenden Wurzelstock, welcher an einem Ende weiterwächst und aus einer Schuppe die Knospe austreibt, am anderen Ende jedoch abstirbt. Zur Blütezeit zwischen März und April/Mai fehlen grundständige Blätter, jedoch sitzen im oberen Stängeldrittel in einem Quirl (Wirtel) drei deutlich gestielte, jeweils handförmig dreiteilige Hochblätter mit grob gesägten Abschnitten. Diese schützen die Blütenknospen und übernehmen damit die Funktion des fehlenden Kelches. Erst nach der Blüte wird ein gestieltes Grundblatt ausgebildet.
Gewöhnlich entwickelt das Buschwindröschen nur eine Blüte (selten zwei) pro Pflanze. Der Blütenstiel entspringt der Vereinigung dreier Hochblätter und ist mit zahlreichen kleinen nach oben gekrümmten Haaren besetzt. Die Blüte besteht aus sechs bis acht (selten: zwölf) weißen, manchmal leicht rosa getönten Perigonblättern. Diese sind in zwei Kreisen angeordnet. Sie bilden eine länglich-elliptische Form aus. Die Blütenblattspitze ist gewöhnlich gerundet, gelegentlich jedoch auch leicht eingegekerbt. Zahlreiche Staubblätter mit weißen Staubfäden und gelben Staubbeuteln umgeben etwa 10 bis 20 unverwachsene, längliche und flaumig behaarte Fruchtblätter. Diese sitzen der leicht gewölbtem Blütenachse auf und gehen in einen kurzen und aufwärts gebogenen Griffel über. Die Blüten schließen sich nachts und bei Regen und hängen dann glockenartig nach unten. Das Buschwindröschen wird von Insekten bestäubt und bildet pro Pflanze 10 bis 20 kleine, gelblichgrüne Balgfrüchte (Nüsschen) aus. Diese sind fast kugelig rund und dicht kurz behaart.
Die Verbreitung der Samen wird durch Ameisen durchgeführt, die von Lock- und Nährstoffen im Elaiosom angelockt werden (Myrmecochorie).
Das Buschwindröschen ist giftig; es enthält Protoanemonin, ein ungesättigtes Lacton.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet umfasst vor allem das eher atlantisch bis subkontinental geprägte westliche und mittlere Europa sowie Teile Asiens von der Ebene bis ins Gebirge (in Österreich bis 2000 m NN). Deutschland ist bis auf die Küstenmarschen und ähnlich waldfreie Landschaften weitgehend geschlossen besiedelt.
Das Buschwindröschen ist ein typischer Frühjahrsgeophyt, der die Krautschicht in Wäldern bildet, während die Bäume im Frühling noch kein Laub tragen. Da das Buschwindröschen hohe Lichtansprüche hat, findet der gesamte Lebenszyklus der Pflanze im Frühjahr statt. Oft werden große Flächen von der gesellig wachsenden Art eingenommen und mit einem weißen Blütenteppich bedeckt. Es werden mäßig frische bis feuchte, nährstoffreiche, tiefgründige, lehmige Mullböden in sommergrünen Laubwäldern (z. B. Buchen-Mischwäldern, Eichen-Hainbuchenwäldern, Hartholzauwäldern), in Schlehengebüschen sowie sekundär in mageren Glatthaferwiesen besiedelt. Es ist eine Charakterart der Buchen- und sommergrünen Eichenwälder Europas. Das Buschwindröschen gilt als ökologisch mäßig anspruchsvoll hinsichtlich der Standortgegebenheiten; es verhält sich etwas indifferenter als das Gelbe Windröschen, mit dem es syntop vorkommen kann.
Im Garten gedeiht das Buschwindröschen am besten an ungestörten Plätzen unterhalb von Gehölzen. Als Pflege ist eine gelegentliche Humusgabe ausreichend. Jede bodenbearbeitende Maßnahme stört die Pflanze in ihrer Entwicklung.
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Anemone nemorosa erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 541. Ein Homonym ist Anemone nemorosa Schangin in Neueste Nordische Beyträge zur physikalischen und ..., 6, 1793, S. 34. [1] Der wissenschaftliche Name Anemone nemorosa setzt sich zusammen aus der Gattungsbezeichnung Anemone, das vom griechischen Wort anemos für Wind abgeleitet ist und dem Artepitheton nemorosa, das vom lateinischen Wort nemorosa/-us für schattig, waldreich stammt.
Bilder
Literatur
- M. A. Fischer, W. Adler und K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Buschwindröschen (Anemone nemorosa) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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