Anna-Kinderspital

Anna-Kinderspital
Ehemaliges Kinderspital in der Mozartgasse
Ostseite

Das Anna-Kinderspital war ein Kinderspital in Graz, das nach dem St. Anna Kinderspital in Wien das zweitälteste Kinderspital in Österreich-Ungarn war.

Durch den im Jahr 1842 in Graz gegründeten Kinderspitalsverein wurde bereits im Folgejahr ein kleines notdürftiges Kinderspital mit acht Betten in zwei Zimmern errichtet. Wie damals üblich standen diese Einrichtungen unter der Schirmherrschaft bekannter Frauen. In diesem Fall war es Anna Plochl, die spätere Anna Freiin von Brandhofen, Ehefrau von Erzherzog Johann. Das Spital befand sich in der Klosterwiesgasse.

Bereits 1846 konnte das Krankenhaus in einen Neubau, einem einstöckigen Haus in der Mozartgasse, übersiedeln. Bis 1877 dauerte es, bis das Anna-Kinderspital im großen Stil in Betrieb gehen konnte. Diesmal bekam es auch den Namen seiner Schutzfrau, der in der Zwischenzeit von Metternich zur Gräfin Anna von Meran erhobenen Anna Plochl.

Neben einer medizinischen und einer chrirurgisch-okulistischen Abteilung gab es eine Infektionsabteilung. Leiter der Chirurgie war der slowenische Arzt Benjamin Ipavec, der auch als Komponist bekannt wurde. Unter Theodor Escherich entwickelte sich das Krankenhaus stark weiter. Es erhielt neben einem Isoliertrakt einen Hörsaal, da Escherich als Universitätsprofessor an der Karl-Franzens-Universität Graz tätig war und das Krankenhaus im Jahr 1880 den Status als k.u.k. Universitätsklinik verliehen erhielt.[1] Im Jahr 1905 wurden Hans Spitzy und 1913 Philipp Erlacher seine Nachfolger an der chrirurgisch-orthopädischen Abteilung. Im Jahr 1906 sollen - Aufzeichnungen zufolge - 686 Operationen mit 252 Narkosen durchgeführt worden sein.

Erst im Jahr 1969 übersiedelte das damalige Krankenhaus in den Bereich des LKH-Universitätsklinikums, wo es als Universitätsklinik weiterentwickelt wurde. Im ehemaligen Spitalsgebäude in der Mozartgasse, das heute zur Universität Graz gehört, erinnert eine Gedenktafel an die ursprüngliche Nutzung des Hauses.

Einzelnachweise

  1. Die Kinderklinik im Wandel der Zeit ... Medizinische Universität Graz, abgerufen am 20. Februar 2010
47.07921915.447931

Weblinks


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