- Universität Graz
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Universität Graz Gründung 1585 Trägerschaft staatlich Ort Graz, Österreich Rektorin Christa Neuper Studenten 30.279 (Wintersemester 2010/11)
- davon Frauen: 60,8%
- Ausländeranteil: 11,6%Mitarbeiter 3778 (2010)
- davon wissenschaftliches Personal: 2597
- davon nichtwissenschaftliches Personal: 1232
- davon Frauen: 52,4%Jahresetat 189,3 Mio. Euro (2010)
- Öffentliche Mittel (incl. Studienbeitrag) 167,7 Mio. Euro
- Drittmittel: 21,6 Mio. EuroWebsite www.uni-graz.at Die Universität Graz[1] (auch Karl-Franzens-Universität Graz, lateinisch: Carolo-Franciscea) ist die größte Universität der Steiermark und nach der Universität Wien die zweitälteste Universität Österreichs. Ihr Name leitet sich von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich, sowie Kaiser Franz I. von Österreich ab.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
Sie ist gemäß § 20 Absatz 4 des Universitätsgesetzes 2002 in sechs Fakultäten gegliedert:
- Katholisch-Theologische Fakultät
- Rechtswissenschaftliche Fakultät
- Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- Geisteswissenschaftliche Fakultät
- Naturwissenschaftliche Fakultät
- Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
Die Medizinische Fakultät wurde durch das Universitätsgesetz 2002 im Laufe des Jahres 2003 mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 2004 in eine eigene Universität ausgegliedert, die Medizinische Universität Graz.
Gemeinsam mit der Technischen Universität Graz besteht das Kooperationsprojekt NAWI Graz, in dessen Rahmen große Teile der Naturwissenschaftlichen Fakultät mit den jeweiligen verwandten Fachbereichen an der Technischen Universität für eine gemeinsame Forschung und Lehre zusammenarbeiten. Im Wintersemester 2006/2007 starteten gemeinsame Studiengänge im Bereich der Chemie, Molekularbiologie und Erdwissenschaften, weitere gemeinsame Curricula für Mathematik und Physik werden erwogen.
Die Rechtswissenschaftliche Fakultät veranstaltet seit dem Wintersemester 2004/05 den Universitätslehrgang "South East European Law and European Integration (LL.M.)" - ein LL.M.-Programm. Dieses LL.M.-Programm bietet eine fundierte postgraduale Ausbildung zur Zukunftsregion Südosteuropa und eine Vorbereitung auf die nächste Erweiterungsrunde der Europäischen Union.
Geschichte
Die Gründung der Universität erfolgte im Jahre 1585 durch Erzherzog Karl II. von Innerösterreich. Sie wurde im selben Jahr an die Societas Jesu übergeben, mit dem Ziel, allen sozialen Schichten eine elitäre Ausbildung angedeihen zu lassen.
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 wurde die Universität vom Staat übernommen. Ziele der Ausbildung waren das Heranziehen treuer Staatsdiener und die Vermittlung ausschließlich praktisch verwertbarer Kenntnisse. 1778 wurde die Juristische Fakultät gegründet, und 1782 erfolgten die Umwandlung der Universität in ein Lyzeum sowie die Schaffung des medizinisch-chirurgischen Studiums.
Die Wiedererrichtung der Universität durch Kaiser Franz I. erfolgte 1827. Nach der Universitätsreform Wilhelm von Humboldts wurde 1848 die Lehr- und Lernfreiheit mit einer starken Autonomie der Hochschule eingeführt. Die Universität wurde damit Trägerin der Wissenschaft, die Studenten sollten im Studium in das wissenschaftliche Forschen eingeführt werden („Bildung durch Wissenschaft“). Diese Grundstruktur blieb – abgesehen von der Periode des Nationalsozialismus 1938–1945 – im Wesentlichen bis 1975 erhalten.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs im Jahr 1938 kam es zu zahlreichen Entlassungen. Darunter befanden sich auch die Nobelpreisträger Otto Loewi, Victor Franz Hess und Erwin Schrödinger. 1941 wurde die Universität in Karl-Franzens-Reichsuniversität Graz, 1942 in "Reichsuniversität Graz umbenannt.
Die Universitätsreform von 1975 brachte das Ende der Professorenuniversität, mit umfassender Mitbestimmung des akademischen Mittelbaus und der Studierenden in allen Gremien. Weitere entscheidende Einschnitte brachten das Inkrafttreten des Universitätsorganisationsgesetzes 1993, das eine Teilautonomie und Teilrechtsfähigkeit ab dem 3. Dezember 2000 ermöglichte, sowie die Weiterführung dieser Entwicklung zur Vollautonomie und selbständigen Rechtsperson im Rahmen des Universitätsgesetzes 2002.
Universitätskirche ist seit 1985 die Leechkirche.
ÖH Uni Graz
Die „Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz“ (ÖH Uni Graz) ist die gesetzliche Vertretung der Studierenden an der Universität Graz. Für die Studierenden besteht eine Pflichtmitgliedschaft in der Körperschaft öffentlichen Rechts. Die ÖH Uni Graz besteht aus drei Gliedern: den Studien(richtungs)vertretungen (StV) und Fakultätsvertretungen (FV) (Personenwahl) sowie der Universitätsvertretung (Listenwahl).
Universitätsvertretung [2]
Die Universitätsvertretung (UV) der Studierenden ist das wichtigste Kollegialorgan der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Universität Graz und wird alle zwei Jahre neu gewählt, zuletzt im Sommersemester 2011. Vorsitzender der Universitätsvertretung ist derzeit Stefan Thum von den Fachschaftslisten Uni Graz (FLUG). Erster stellvertretender Vorsitzender ist Jan Philipp Schifko von der AG (AktionsGemeinschaft). Zweiter stellvertretender Vorsitzender ist Bernhard Bitterer von den Fachschaftslisten Uni Graz (FLUG).[3]
Die neunzehn Mandate der Universitätsvertretung sind seit der letzten Wahl wie folgt besetzt: FLUG (Fachschaftslisten): sechs Mandate, GRAS: fünf Mandate, AG: vier Mandate, VSStÖ: zwei Mandate, KSV (Kommunistischer StudentInnenverband): ein Mandat, RFS: ein Mandat.[4] Die derzeitige Koalition besteht aus FLUG und AG. [5]
Die ÖH Uni Graz verfügt über 15 themenbezogene Referate, denen Service- und Informationsaufgaben obliegen. Dies sind: Referat für Menschenrechte, Ökologie und Gesellschaftspolitik, Referat für ausländische Studierende, Referat für feministische Politik, Referat für Öffentlichkeitsarbeit, Referat für Bildung und Politik, queer-Referat, Referat für Menschen mit Behinderung, Referat für Generationenfragen, Referat für Internationales, Sozialreferat, Kulturreferat, Arbeitsreferat, Organisationsreferat und Finanzreferat.[6]
Nobelpreisträger
- Walther Nernst, 1920 für Chemie - in Graz als Student 1886
- Fritz Pregl, 1923 für Chemie – in Graz von 1913 bis zu seinem Tod 1930
- Julius Wagner von Jauregg, 1927 für Medizin – in Graz von 1889 bis 1893
- Erwin Schrödinger, 1933 für Physik – in Graz von 1936 bis 1938
- Otto Loewi, 1936 für Medizin – in Graz von 1909 bis 1938
- Victor Franz Hess, 1936 für Physik – in Graz von 1893 bis 1906 (Ausbildung) und von 1919 bis 1931 sowie 1937/38
- Gerty Cori, 1947 für Medizin - arbeitete vor 1922 in Graz
- Ivo Andric, 1961 für Literatur – promovierte in Graz 1924 mit einer Dissertation über "Das geistige Leben in Bosnien und Herzegowina während der Osmanischen Zeit"
- Karl von Frisch, 1973 für Medizin – in Graz von 1946 bis 1950
Weitere namhafte Forscher
- Hermann Baltl, Jurist, Rechtsgeschichte
- Siegfried Beer, Historiker, Geheimdienstspezialist
- Hermann Beitzke (1875−1953), Tuberkuloseforscher
- Ludwig Boltzmann, Physiker
- Franz Bydlinski, Rechtswissenschaftler
- Theodor Escherich, Kinderarzt und Bakteriologe
- Albert von Ettingshausen, Physiker
- Viktor von Geramb, Volkskundler
- Hans Groß, Kriminologe
- Paul Guldin, Mathematiker
- Ludwig Gumplowicz, Soziologie
- Hans von Haberer (1875−1958), Chirurg
- Anton Hafferl (1886−1959), Anatom
- Raimund Friedrich Kaindl (1866-1930), Historiker und Ethnologe
- Stefan Karner, Historiker
- Helmut Konrad, Historiker
- Franz Krones, Historiker
- Arnold Luschin, Rechtsgeschichte
- Friedrich Bernhard Christian Maassen, Kirchenrechtler
- Ernst Mach, Physiker
- Theo Mayer-Maly, Rechtswissenschaftler
- Alexius von Meinong, Gegenstandstheoretiker
- Johann Mokre, Rechtswissenschaftler, Rechtsphilosoph
- Ivo Pfaff, Rechtswissenschaftler
- Wolf Rauch, Informationswissenschaftler
- Max Rintelen, Rechtshistoriker
- Alexander Rollett (1834−1903), Physiologe
- Friedrich Reinitzer (1857−1927), Botaniker, Chemiker und Entdecker der Flüssigkristalle
- Johannes Schmidt, Sprachwissenschaftler
- Hugo Schuchardt, Romanist
- Joseph Schumpeter, Nationalökonom
- Theodor Reinhold Schütze, Rechtswissenschaftler
- Michael Steiner, Ökonom
- Artur Steinwenter, Rechtswissenschaftler
- Ernst Seelig, Kriminologe
- Walter Thiel (* 1919), Anatom
- Alfred Wegener, Begründer der Kontinentalverschiebungstheorie
- Ota Weinberger, Rechtsphilosoph
- Leopold Wenger, Römisches Recht, Papyrologie
- Anton Werkgartner, Gerichtsmediziner
- Walter Wilburg, Zivilrechtler
- Ludwig Rochlitzer (1880−1945), Komponist
- Heinz D. Kurz, Ökonom
- Peter Koller, Rechtswissenschaftler
andere Personen
- Heinrich Harrer, (1912-2006), Bergsteiger, Weltreisender, Journalist, Autor
Literatur
- Franz Krones, Geschichte der Karl Franzens-Universität in Graz, Graz 1886
- Gunter Wesener, Römisches Recht und Naturrecht (= Geschichte der Rechtswiss. Fakultät der Universität Graz, Teil 1), Graz 1978
- Gunter Wesener, Österreichisches Privatrecht an der Universität Graz (= Geschichte der Rechtswiss. Fakultät der Universität Graz, Teil 4), Graz 2002
Einzelnachweise
- ↑ Gerald Bast, Universitätsgesetz 2002 (2003), Anm. 1 zu § 6: Die Möglichkeit zur Beifügung eines Zusatzes zum gesetzliche festgelegten Namen der Universität (zB Johannes Kepler Universität Linz) ist nicht ausdrücklich geregelt und wird somit weiter zulässig sein, ohne dass diesem Namenszusatz eine rechtliche Qualität zukäme. Zuständig für die Festlegung eines derartigen Namenszusatzes ist mangels ausdrücklicher Erwähnung aufgrund der Auffangkompetenz des § 22 Abs 1 das Rektorat.
- ↑ http://oehweb.uni-graz.at/de/deine_oeh/universitaetsvertretung/
- ↑ http://oehweb.uni-graz.at/de/deine_oeh/vorsitz/
- ↑ http://oehweb.uni-graz.at/de/aktuelles/oeh_wahl11/
- ↑ http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2765946/oeh-wahl-uni-graz-loest-flug-ag-koalition-rot-gruen-ab.story
- ↑ http://oehweb.uni-graz.at/de/deine_oeh/referate/
Siehe auch
- Universitätsbibliothek Graz
- Universitätssternwarte Graz
- Liste der Rektoren der Universität Graz
- Kategorie:Hochschullehrer (Universität Graz)
- Maria Schuhmeister, erste Frau, die in Österreich Medizin studierte und Doktorin der gesamten Heilkunde wurde
- Oktavia Aigner-Rollett, erste Frau, die in Graz eine medizinische Praxis eröffnete
Weblinks
Commons: Universität Graz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Universität Graz
- Moodle-Plattform der KF Uni Graz
- alumni UNI graz - Verein für AbsolventInnen und Freunde der Universität Graz
- KinderUni Graz
- Videoporträt der Karl-Franzens-Universität
- Organigramm (pdf; 20 kB)
- Architektonische Betrachtung des ReSoWi-Zentrums (nextroom architektur datenbank)
- South East European Law and European Integration (LL.M.) - LL.M.-Programm der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Universitäten: Universität Wien „Alma Mater Rudolphina“ | Karl-Franzens-Universität Graz | Leopold-Franzens-Universität Innsbruck | Paris-Lodron-Universität Salzburg | Technische Universität Wien | Technische Universität Graz | Montanuniversität Leoben | Universität für Bodenkultur Wien | Veterinärmedizinische Universität Wien | Wirtschaftsuniversität Wien | Johannes Kepler Universität Linz | Alpen-Adria-Universität Klagenfurt | Universität für Weiterbildung Krems
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Siehe auch: Liste der Universitäten und Fachhochschulen in Österreich
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