LKH-Universitätsklinikum Graz

LKH-Universitätsklinikum Graz
Luftaufnahme LKH Graz 2010
Univ. Klinik für Chirurgie – der „Chirurgieturm“
Anstaltskirche „Zum Heiligsten Erlöser“
Die Hauptachse des Klinikumgeländes, am Ende die Anstaltskirche
Notarzthubschrauber Christophorus 16 am Heliport vor der Kinderchirurgie des LKH Graz

Das LKH-Universitätsklinikum Graz ist ein Klinikum der Maximalversorgung in Graz, Österreich und Teil der Steirischen Krankenanstalten GmbH (KAGES). Mit 1.350 Ärzten, rund 7.500 Angestellten und gut 1.500 Betten ist das Universitätsklinikum Graz eines der größten Krankenhäuser in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der österreichische Kaiser Joseph II. ließ 1788 das allgemeine Krankenhaus in der Grazer Paulustorgasse gründen. Es war mit einem Gebär-, Toll- und Siechenhaus sowie einem Waisen- und Findelkinderinstitut ausgestattet und umfasste 288 Betten. Diese wurden im Laufe der Jahre weiter ausgebaut, ein Platzmangel durch die Innenstadtlage war aber evident.

Im Jahr 1890 wurde rund 60 Hektar Grund am damaligen Rand der Stadt angekauft und innerhalb von zehn Jahren das Landeskrankenhaus Graz als damals größtes Krankenhaus Europas gebaut, es wurde am 12. Mai 1912 eröffnet. Der Gebäudekomplex besaß eine eigene Wasser- und Stromversorgung sowie Wirtschaften, eine Gärtnerei und eine Wäscherei.

Im Jahr 1913 betrug der Bettenstand 1.640, wobei die jährlich ca. 24.000 stationär aufgenommen Patienten von 650 Mitarbeitern versorgt wurden.[1]

Ende des 20. Jahrhunderts wurde das LKH-Universitätsklinikum Graz im Rahmen des Projekts LKH 2000 entscheidend umgebaut. Die Zahl der Betten wurde insgesamt gesenkt, die Qualität der Unterbringung gesteigert. Mehrere nicht-universitäre Abteilungen wurden ins neugebaute LKH Graz-West ausgesiedelt. Die Arbeiten gingen weit über das Jahr 2000 hinaus, mit dem Projekt LKH 2020 gehen die Pläne auch weiter in die Zukunft.

Architektur

Das Klinikum besteht aus einem Ensemble von 29 im Secessionstil errichteten Gebäuden, welche im Mai 1912 fertiggestellt wurden. Innerhalb von neun Jahren wurde an der damaligen östlichen Stadtgrenze von Graz eines der damals größten und modernsten Krankenhäuser Europas erbaut. Das LKH-Universitätsklinikum ist eine der wenigen Jugendstil-Großanlagen in Österreich. Obwohl der Komplex seit seiner Erbauung viele moderne Zubauten erhielt, beeindruckt die städtebauliche und architektonische Geschlossenheit bis heute.

Ein von Symmetrie gekennzeichnetes Straßensystem erschließt das Gelände der Anlage, wobei eine 25 Meter breite Hauptachse mit einer am Ende liegenden Anstaltskirche das Hauptmerkmal der Straßenführung darstellt.

Der Komplex wurde damals nach den Gesichtspunkten modernster Krankenhausarchitektur errichtet, was sich an den ost-west orientierten Pavillonkrankensälen, die für eine optimale natürliche Beleuchtung sorgen sollen, widerspiegelt. Einzelne Gebäude sind durch ein sechs Kilometer langes Tunnelsystem unterirdisch miteinander verbunden. Dieser Kompromiss aus Pavillon und Blockbauten hatte die neuesten Krankenhäuser der Metropolen Wien, Berlin und Hamburg als Vorbild.

Die Adresse des LKH-Universitätsklinikum Graz ist nach Leopold von Auenbrugger benannt, einem bedeutenden Mediziner und Begründer der Perkussion (ärztliche Untersuchung durch Abklopfen der Körperoberfläche), der in Graz geboren wurde und dort Medizin studiert hatte.

Patientenversorgung

Das LKH-Universitätsklinikum Graz ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung, es umfasst 20 Universitätskliniken für verschiedene medizinische Fachgebiete sowie 44 klinische Abteilungen, zwei Departments, zwei gemeinsame Einrichtungen und drei Institute (Stand 2006[2]).

Das Krankenhaus hat insgesamt 1.554 Betten, darunter 121 auf verschiedenen Intensivstationen.

Ausbildung

Das LKH-Universitätsklinikum Graz ist das primäre Ausbildungsspital der Medizinischen Universität Graz. Studierende der Studienrichtungen Human- und Zahnmedizin sowie Pflegewissenschaft werden im Rahmen von Praktika und Famulaturen mit der klinischen Arbeit vertraut gemacht. Zahlreiche Verwaltungs- und Lehrräumlichkeiten sowie Hörsäle der MedUni Graz befinden sich am Gelände des Universitätsklinikum.

Daten und Fakten (Stand 2010)[3]

Mitarbeiter (Landesbedienste)

  • Ärzte: 737
  • Medizinisch-technischer Dienst: 701
  • Pflegepersonal: 3.198
  • Administration: 717
  • Wirtschaft/Technik: 1.013
  • Sonstiger medizinischer Dienst: 169
  • Lehrlinge: 26
  • Summe Landesbedienstete: 6.561

Mitarbeiter (Bundesbedienstete)

  • Ärzte: 613
  • Sonstige: 551
  • Summe Bundesbedienstete: 1164

Leistungen

  • Ambulante Patienten: 413.000
  • Ambulante Leistungen: 1,25 Millionen
  • Stationäre Patienten: 80.729
  • Begleitpersonen: 8.757
  • Verweildauer (2009): 6,46 Tage
  • Pflegetage (2009): 525.195
  • tatsächliche Betten: 1.538

Infrastruktur

Der Haupteingang zum Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz liegt direkt an der GVB-Endstation St. Leonhard/ Landeskrankenhaus. Dort hat man Anschlüsse zur Straßenbahnlinie 7 in Richtung Wetzelsdorf, zu den Bussen 41, 77 und 82 sowie regionalen Autobussen in das Grazer Umland.

Weblinks

Belege

  1. Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.: LKH-Univ. Klinikum Graz - Geschichte. Abgerufen am 23. Februar 2010 (deutsch).
  2. Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.: LKH-Univ. Klinikum Graz - Organisationseinheiten. Abgerufen am 23. Februar 2010 (deutsch).
  3. Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.: LKH-Univ. Klinikum Graz - Mitarbeiter. Abgerufen am 23. Februar 2010 (deutsch).
47.08149166666715.465997222222

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