- Anna Barbara Reinhart
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Anna Barbara Reinhart (* 12. Juli 1730 in Winterthur; † 5. Januar 1796 ebenda), auch Barbara Reinhart, war eine Schweizer Mathematikerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Anna Barbara wurde 1730 als Tochter des Ratsherrn Salomon Reinhart und Anna Steiner geboren.
Bereits ihre Kindheit wurde von einem Unfall überschattet, als sie vom Pferd fiel. Der behandelnde Arzt Johann Heinrich Hegner erteilte ihr daraufhin Mathematikunterricht und erweckte ihr Interesse für diese Wissenschaft. Sie eignete sich selbst Wissen aus Büchern von Leonhard Euler, Gabriel Cramer und Jérôme Lalande an. Reinhart führte Korrespondenz und erhielt auch Besuch von vielen bedeutenden Gelehrten ihrer Zeit. Sie unterrichtete Mathematik, wobei einer ihrer Schüler Heinrich Bosshard von Rümikon war, ein bekannter Laienprediger.
Sie schrieb nie eigene Bücher, jedoch soll sie Manuskripte geschrieben haben, die Notizen zu Newtons «Philosophiae Naturalis Principia Mathematica» enthielten. Diese Manuskripte sind jedoch heute verschollen und lediglich Briefe von Reinhart an Christoph Jezler sind noch erhalten.
Barbara Reinhart verstarb 1796 im Alter von 66 Jahren, nachdem sie sich ein Leben lang nie ganz vom Unfall in ihrer Kindheit erholt hatte.
Rezeption
Reinhart wird und wurde von bedeutenden Mathematikerkollegen als eine der bedeutendsten Mathematikerinnen des 18. Jahrhunderts angesehen: so von Johann Bernoulli, der sie über Émilie du Châtelet stellte, und auch von Daniel Bernoulli, der ihre Verbesserung und Erweiterung der Lösung des Verfolgungsproblems[1] durch Maupertuis lobte.[2] 2003 wurde im Sulzer-Areal in ihrer Heimatstadt eine Strasse nach ihr benannt.
Weblinks
- Reinhart, Anna Barbara im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Reinhart, Barbara, Mathematikerin, 1730-1796 im Winterthur Glossar
Einzelnachweise
- ↑ Das ursprüngliche Problem (gestellt und gelöst von Pierre Bouguer) sucht die Wegkurve eines Schiffes B, das ein anderes Schiff A verfolgt, das sich auf einer geraden Linie bewegt. Der Bug von B weist immer auf A. Anfangs sind ihre Geschwindigkeiten im rechten Winkel zueinander. Die Beträge der Geschwindigkeiten sind konstant und haben ein konstantes Verhältnis zueinander. Maupertuis erweiterte das Problem auf andere Kurven als Geraden für A.
- ↑ Kurze biographische Notiz auf einer Seite über Mathematikerinnen des 18. Jahrhunderts, Universität Hamburg. Auch Margaret Alic Hypatias Töchter, Unionsverlag Zürich 1987, Fussnote 202, S.229, H. J. Mozans Woman in Science, New York 1913, S.154.
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