Aquarama

Aquarama
Aquarama
Skizze der Aquarama

Skizze der Aquarama

p1
Schiffsdaten
andere Schiffsnamen
  • Marine Star
Schiffstyp Fracht- und Truppentransporter
Passagierschiff mit Fahrzeugdeck
Bauwerft Sun Shipbuilding & Drydock Company, Chester (Pennsylvania)
Stapellauf 1945
Verbleib 2007/08 in Aliağa verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
158,68 m (Lüa)
Breite 21,85 m
Tiefgang max. 7,93 m
Vermessung 12.773 BRT, 10.894 NRT
Maschine
Maschine 2 x General Electric-Dampfturbinen
Maschinen-
leistung
10.000 PS (7.355 kW)
Geschwindigkeit max. 22,0 kn (41 km/h)
Propeller 1 x Festpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 2500
Fahrzeugkapazität 160 PKW
Sonstiges
Registrier-
nummern

IMO 5021114

Die Aquarama (ehemals Marine Star) war ein während des Zweiten Weltkriegs in den Vereinigten Staaten gebauter Truppentransporter, der später zu einem Passagierschiff umgebaut wurde. Aquarama war das größte jemals auf den Großen Seen eingesetzte Passagierschiff.

Geschichte

Das Schiff wurde 1945 von der Sun Shipbuilding & Drydock Company in Chester (Pennsylvania) als drittes von fünf kombinierten Fracht- und Truppentransportern des Typs C4-S-B5 gebaut. Nach dem Stapellauf am 30. April 1945 wurde das Schiff im Juli desselben Jahres als Marine Star an die United States War Shipping Administration abgeliefert. Die Marine Star wurde nur ein einziges Mal als Truppentransporter eingesetzt und 1952 aufgelegt.

Im Jahr 1955 erwarb die Sand Products Corporation in Muskegon (Michigan) das Schiff und ließ es für rund acht Millionen US-Dollar bei der New Yorker Todd-Werft zu einem Linienpassagierschiff für 2500 Passagiere mit einem Autodeck für den Transport von bis zu 160 PKW umbauen. Am bemerkenswertesten nach dem Umbau war die auffallend elegante Linienführung des Schiffes. Einzelheiten, wie die stromlinienförmigen Aufbauten mit Seitenverkleidungen aus rostfreiem Stahlblech, die kuppelförmige Schornsteinattrappe mit integrierter Brücke oder der achtere Abgaspfosten machten das Schiff zu einer außergewöhnlichen Erscheinung. Die Inneneinrichtung mit zahlreichen Art-Déco-Details umfasste auf neun Decks mehrere Restaurants und Bars, ein Kino sowie viele weitere Unterhaltungsmöglichkeiten. Passagierkabinen waren an Bord der Aquarama jedoch nicht vorhanden, da das Schiff nur für die kurze Überfahrt zwischen Detroit und Cleveland sowie Tages- und Abendfahrten ausgelegt war. Die komplett aus Stahl gebaute Aquarama konnte mit Sicherheitseinrichtungen wie einer Rauchmeldeanlage oder automatischen Feuerschutztüren aufwarten.

Nach vollendetem Umbau wurde in einem Preisausschreiben der neue Name “Aquarama” für das Schiff gefunden. Im Juli 1956 wurde das Schiff von der Reederei Michigan Ohio Navigation Company in Fahrt gebracht. In den folgenden elf Betriebsjahren auf dem Eriesee machte das Schiff nie Gewinn, dafür aber einige Negativschlagzeilen. Durch eine Reihe von meist kleineren Kollisionen erwarb sich das schwer zu manövrierende Schiff den Beinamen Crusherama bzw. Crash-O-Rama, aufgrund der Windanfälligkeit kam die Aquarama häufig verspätet an oder fiel für Reisen komplett aus. Die hohe Geschwindigkeit sorgte darüber hinaus für starken Schwell und entsprechend unangenehmen Wellenschlag am Ufer.

1967 nahm man das unwirtschaftliche Schiff aus der Fahrt und legte es, nachdem sich ein Ersatzbetrieb für eine Autofähre auf dem Michigansee aufgrund von hohen Baggerkosten der Fahrrinne nach Milwaukee zerschlug, endgültig auf.

Das aufgelegte Schiff wurde in der Folgezeit mehrfach verkauft und an andere Liegeplätze geschleppt. Seit 1995 lag es wieder unter dem alten Namen Marine Star am Cargill Pool Elevator im Hafen von Buffalo. Nachdem in den Jahrzehnten der Liegezeit immer wieder neue Pläne zur Erhaltung des einzigartigen Schiffes gemacht wurden, verließ das Schiff am 4. August 2007 im Schlepp den Hafen von Buffalo. Am 16. September 2007 traf das 62-jährige Schiff bei den Abbrechern im türkischen Aliağa ein, die Verschrottung begann Ende Oktober / Anfang November 2007.

Literatur

  • Sawyer, L. A.; Mitchell, W. H.: From America to United States - The History of the long-range Merchant Shipbuilding Programme of the United States Maritime Commission - Part Two. 2. Auflage. World Ship Society, Kendall 1981, ISBN 0-905617-12-6 (S. 85).

Weblinks


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