- Girolamo Arnaldi
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Girolamo Arnaldi (* 31. Januar 1929 in Pisa) ist ein italienischer Mittelalterhistoriker, der auch als Wissenschaftsorganisator große Verdienste hat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach der laurea an der Universität Neapel 1951 bei Ernesto Pontieri besuchte er das Istituto Italiano per gli studi storici unter der Leitung von Federico Chabod, ebenfalls in Neapel. Von 1953 bis 1964 war er Archivar am Staatsarchiv Rom. Für sechs Jahre wurde er an die Scuola nazionale di studi medievali am Istituto Storico Italiano per il medio evo abgeordnet, die damals unter der Leitung von Raffaello Morghen stand. 1964 wurde er an die Universität Bologna berufen, wo er bis 1970 Mittelalterliche Geschichte lehrte. Von Beginn des Studienjahres 1970/1971 bis Oktober 1999 lehrte er an der Sapienza in Rom.
Auf Einladung von Pierre Toubert lehrte er ein Jahr an der École pratique des hautes études in Paris und hielt auf Einladung von Georges Duby eine Reihe von Vorträgen am Collège de France.
Schwerpunkte seiner Forschungen sind die Geschichte Roms und des Papsttums von Gregor dem Großen bis zum Ende des 10. Jahrhunderts, daneben die Geschichtsschreibung Italiens im Zeitalter der Kommune, die Geschichte der italienischen Hochschulen und die historischen Abschnitte in Dantes Divina commedia. Daneben behandelte er die Mediävisten des 20. Jahrhunderts.
Wesentliche Beiträge hat er zum Repertorium fontium historiae medii aevi geleistet und er ist Herausgeber oder Mitherausgeber verschiedener Sammelwerke, darunter die Enciclopedia dei papi und die Enciclopedia fridericiana.
Ehrungen
Von 1982 bis 2001 war er Präsident des Istituto Storico Italiano per il medio evo. Seit 2000 ist er auswärtiges Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, außerdem ist er Mitglied der Accademia dei Lincei, korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica, der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Ritter der Ehrenlegion, des Ordre des Arts et des Lettres und Ritter des Großkreuzes des Verdienstordens der Republik Italien (seit 1993; 1981 war er bereits Grande Ufficiale geworden). Von 1970 bis 1997 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Centro Italiano di studi sull'alto medio evo .[1]
Schriften (Auswahl)
- Studi sui cronisti della Marca Trevignana nell’età di Ezzelino da Romano, Roma 1963 (Nachdruck 1998)
- Le origini dello Stato della Chiesa, Torino 1987
- Natale 875. Politica, ecclesiologia. Cultura del papato altomedievale, Roma 1993
- L’Italia e i suoi invasori, Roma-Bari 2004 (dt. Italien und seine Invasoren, Wagenbach, Berlin 2005, ISBN 3-8031-3617-2.)
Literatur
- Studi sul Medioevo per Girolamo Arnaldi. A cura di Giulia Barone, Lidia Capo, Stefano Gasparri. Napoli: Viella 2001 (I libri di Viella, 24) ISBN 978-88-8334-022-2
- Scritti in onore di Girolamo Arnaldi offerti dalla Scuola Nazionale di Studi medioevali / a cura di Andrea Degrandi ... et al.! ; introduzione di Ovidio Capitani, Roma : nella sede dell'Istituto, 2001 ( Nuovi studi storici; 54)
Einzelnachweise
Weblinks
- Lebenslauf beim Istituto Treccani ital.
- Lebenslauf bei der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres frz.
- Literatur von und über Girolamo Arnaldi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schriften von und über Girolamo Arnaldi im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale
- Veröffentlichungen von Girolamo Arnaldi im Opac der Regesta Imperii
- Personeninformationen im Opac SBN
Kategorien:- Mittelalterhistoriker
- Hochschullehrer (Bologna)
- Hochschullehrer (Universität La Sapienza)
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