- Arnold Theiler
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Arnold Theiler (* 26. März 1867 in Frick; † 24. Juli 1936 in London) war ein Schweizer Tierarzt in Südafrika.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seine Eltern waren Franz (1832–1901) und Maria Jenny, seine Geschwister Marie (* 1873) und Alfred (1882–1967).[1] Er war Bürger von Hasle im Entlebuch und studierte Tiermedizin in Bern und Zürich und absolvierte 1889 sein Staatsexamen.
Theiler liess sich in Beromünster nieder, wo er aber der Konkurrenz nicht gewachsen war. Unglücklich in seiner Privatpraxis, erfuhr er von einem Diplomaten, dass es in Südafrika keinen Veterinär gäbe und wanderte 1891 nach Südafrika aus, wobei ihm auf der Reise das ganze Instrumentarium abhanden kam. Er arbeitete dort zunächst als Farmarbeiter für Alois Hugo Nellmapius bei Pretoria, das damals noch die Hauptstadt der letzten Burenrepublik Südafrikas war, wobei er Erfahrungen sammelte und in einer Häckselmaschine seine Hand verlor. Nach einem Jahr arbeitete er dann als Tierarzt. 1891 wurde in Grahamstown das colonial Bacteroilogical Institute unter der Leitung des Arztes und Bakteriologen Alexander Edington (1860?–1928[2]) gegründet.
Als im August 1892 in Swasiland die Pocken ausbrachen, fürchtete man, dass diese auch Transvaal erreichen könnten. Theiler beschaffte den Impfstoff aus dem Ausland und war damit vorbereitet, als 1893 in Johannesburg die Pocken ausbrachen. Die Epidemie bot ihm Gelegenheit, seine wissenschaftlichen Kenntnisse und sein organisatorisches Geschick für die Herstellung von Pockenlymphe zu beweisen. Dadurch gewann er das Vertrauen des Präsidenten Paul Kruger und wurde Landestierarzt des Transvaals.
Nach der Annektierung Pretorias durch die Briten begann Theilers eigentliche Karriere. Er wurde der Begründer des Institutes für Veterinärmedizin und damit des gesamten Veterinärwesens in Südafrika.
1893 heiratete er seine frühere Schulkameradin Emma Sophie Jegge (1868–1951), die ihm die Passage nach Afrika finanziert hatte.
Robert Koch, der 1897 bei einer Rinderpest hinzugezogen wurde, konnte als Ursache einen neuen Parasiten Koch’s blue bodies identifizieren, dessen Lebenszyklus Theiler lückenlos aufklärte. Als Überträger machte er die braune Ohrzecke (Rhipicephalus appendiculatus) aus, deren Verbreitung auf Ost- und Südafrika beschränkt ist.
1908 gründete Theiler das Onderstepoort Veterinary Research Institute. Er beschäftigte sich in Südafrika auch mit dem Botulismus, als diese Krankheit 1927 beim Rindvieh auftrat.
Für seine Verdienste wurde er 1914 vom britischen König Georg V. zum Ritter geschlagen. Sein Sohn, Prof. Max Theiler, entwickelte einen Impfstoff gegen das Gelbfieber und wurde 1951 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.
Literatur
- Hubert Steinke: Arnold Theiler im Historischen Lexikon der Schweiz
- T. Gutsche: There was a Man. Life and Times of Sir Arnold Theiler
- Gertrud Theiler: Arnold Theiler 1867–1936. His life and times. 1971 (Online)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.up.ac.za/dspace/bitstream/2263/177/1/pho.at007.jpg
- ↑ Science and Empire: East Coast Fever in Rhodesia and the Transvaal Von Paul F. Cranefield; S. 300
Weblinks
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