Eidgenössisches Berufsattest

Eidgenössisches Berufsattest

Das Eidgenössische Berufsattest (EBA) ist der Abschlussausweis einer zweijährigen Grundbildung, die mit einer Prüfung erfolgreich abgeschlossen wurde. Der Titel ist eidgenössisch anerkannt.

Mit dem Berufsattest wird in der Schweizer Berufsbildung die Anlehre in vielen Lehrberufen ersetzt.

Die zweijährige Grundbildung richtet sich vorwiegend an praktisch begabte Jugendliche und Erwachsene und führt zu einer vollwertigen Berufsqualifikation. Damit soll schulisch Schwächeren der Zugang zur Arbeitswelt und zu weiteren Ausbildungen ermöglicht werden.

Sie ermöglicht es als niederschwelliges Ausbildungsangebot auch Lernenden mit gewissen Defiziten einen Lehrberuf in zwei Jahren zu erlernen. Das Qualifikationsverfahren am Schluss der Ausbildungszeit gibt Auskunft über die spezifischen Fähigkeiten, die innerhalb der Ausbildung erworben wurden.

Wie bei der drei- bzw. vierjährigen Berufsbildung, die zu einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis führt, findet auch bei der zweijährigen Grundbildung der Lernprozess anhand praktischer Tätigkeit in einem Lehrbetrieb, Kurse in der Berufsschule sowie durch überbetriebliche Kurse statt.

Inhaltsverzeichnis

Unterschiede Anlehre und Berufsattest[1]

Anlehre Berufsattest
Individuelles Ausbildungsprogramm Bildungsverordnung
ABU in gemischten Klassen Berufsfeldbezogene Klassen (wie bei EFZ)
Einführungskurse freiwillig überbetriebliche Kurse obligatorisch
Abschluss Individuell "nach Augenschein" Abschluss reglementiert

Berufsattest ist also zusammenfassend eine Annäherung an eine reguläre Ausbildung, was einerseits den individuellen Spielraum einschränkt und die Ansprüche verändert, anderseits durch die Standardisierung eine Vergleichbarkeit und dadurch neue Chancen für Absolventen bietet.

Gerade die Einschränkung des individuellen Spielraumes, also weniger Anpassungsmöglichkeiten an die Fähigkeiten des Lernenden, wird als kritisch betrachtet. Flankierende Massnahmen wie Föder- und Stützkurse sowie eine Verlängerung der Ausbildung sind aber weiterhin vorgesehen.[2]

Da gerade Lernschwache und Lernbehinderte Schüler häufig auch Probleme mit Prüfungsangst haben, stellt auch die reglementierte Abschlussprüfung (Qualifikationsverfahren)[3] eine grosse Hürde dar.

Der grösste Schritt nach vorne stellt die Durchlässigkeit zum EFZ dar.[4]

Übergangsbestimmungen

Die Übergangsbestimmungen für die einzelnen Berufe (z.B. die Möglichkeit nachträglich das EBA für eine bestandene Anlehre zu beantragen) finden sich in den jeweiligen Berufsverordnungen.

Anlehren werden noch solange angeboten, bis die jeweilige Verordnung der Anlehre durch eine neue Verordnung für die Berufsbildung mit Berufsattest ersetzt wurde.[5] Spätestens 2012 endet aber dann das Angebot von Anlehren.[6][7]

Weiterbildungsmöglichkeit

In der Regel besteht die Weiterbildung im Übertritt in eine drei bzw. vier Jährige Lehre. Oft ist auch der Übertritt direkt ins zweite Ausbildungsjahr möglich.

Abschlüsse in Zahlen

Jahr 1990 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Anlehre 1'541 1936 2081 2130 2251 2406 2474 2526 2598 1925 1574 1324 1174
Berufsattest - - - - - - - 94 99 1591 2436 2894 3690
Gesamt 1541 1936 2081 2130 2251 2406 2474 2620 2697 3516 4010 4218 4864

Anlehre - Berufsattest 1990 bis 2010.png

siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. http://www.llv.li/berufliche_grundbildung_mit_attest-3.pdf
  2. http://www.infostelle.ch/user_content/editor/files/Dokumente/aeppli.pdf
  3. http://www.lotse.zh.ch/documents/BA/FADO/Zweijaehrige_Grundbildung_mit_eidg._Berufsattest__EBA_.pdf
  4. http://dbk.ch/download/bpb_fp/Integrat.pdf
  5. http://www.eba.berufsbildung.ch/dyn/5428.aspx
  6. http://www.berufsberatung.ch/dyn/1211.aspx
  7. http://www.bildungspool.ch/berufsattest-eba-anlehre.php

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