- Anlehre
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Eine Anlehre ist eine ein, eineinhalb oder zwei Jahre dauernde Schweizer Berufsausbildung und wird von Jugendlichen absolviert, die die zwei bis vier Jahre dauernde reguläre Berufslehre voraussichtlich nicht erfolgreich abschliessen würden. Gründe hierfür können sowohl das soziale Umfeld als auch körperliche Behinderungen sein.
Auch in Österreich gibt es die Anlehre und ähnliche Konzepte.
Inhaltsverzeichnis
Schweiz
Bewertung
Es handelt sich bei der Anlehre, trotz niedere Anforderungen und individuelle Betreuung, um eine geregelte Berufsausbildung, die den Lehrling für die Arbeit in anderen Betrieben befähigen soll. Die Ausbildung ist praxisnäher orientiert als eine reguläre Berufsausbildung.
Ersatz
An die Stelle der Anlehre tritt in der Schweiz neu ab 2005 die „zweijährige Grundbildung mit Attest“. In einigen Branchen (z. B. Verkauf, Gastronomie) fanden die ersten Abschlüsse gemäss der neuen Bildungsverordnung im Frühjahr 2007 statt, die anderen Branchen folgen in den kommenden Jahren. Die (schulischen) Anforderungen der zweijährigen Grundbildung sind generell etwas höher als bei der Anlehre. Da im Gegensatz zur Anlehre eine Abschlussprüfung abgelegt werden muss, wird von den Lernenden ein Minimalprogramm abverlangt. Die zweijährige Grundbildung mit Attest hat für die Absolventen im Vergleich zur Anlehre den Vorteil, dass damit der Übergang in die normale Berufslehre vereinfacht wird (z. B. Eintritt ins zweite Jahr der Berufslehre nach Erhalt des Attests)[1].
Österreich
In Österreich gibt es folgende Bezeichnungen für ähnliche Angebote:[2]
- Anlehre
- Ausbildung zum/r qualifizierten HelferIn
- Teilqualifizierungslehre
In Österreich ist es seit einer Gesetzesänderung vom August 2003 offiziell möglich, eine Teilqualifikation bzw. eine verlängerte Lehre zu absolvieren.[2]
siehe auch
Weblinks
- Einführungsgesetz zur Bundesgesetzgebung über die Berufsbildung des Kantons St. Gallen, PDF-Datei
- Geschichte der Anlehre
Einzelnachweise
Kategorien:- Berufsbildungssystem
- Bildung in der Schweiz
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