Henriette Auegg

Henriette Auegg

Henriette Auegg (* 22. Juli 1841 in Linz; † 1912) war eine österreichische Schriftstellerin, Erzieherin und Pflegerin. Sie verfasste zahlreiche Werke über die Krankenpflege.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Aueggs Vater entstammte einer oberösterreichischen Gutsbesitzersfamilie, deren Vorfahren zum Herrenstand der Schweiz gehörten. Ihre Mutter war die Porträtmalerin Eleonore Auegg, geb. Dilg (1811–1890). Sie entstammte der Wiener Künstlerfamilie Adamberger. Auegg war die Nichte des Historikers Alfred Ritter von Arneth, dessen Mutter Antonie Adamberger die Verlobte Theodor Körners gewesen war.[1]

Leben

Auegg erhielt ihre Erziehung durch ihre Eltern und lernte ab ihrem zwölften Lebensjahr autodidaktisch, da ihre Eltern ihr aus finanziellen Gründen keinen Schulbesuch ermöglichen konnten. Im Alter von 18 Jahren wurde sie Erzieherin von Ignaz Attems, Sohn des Grafen Ferdinand Attems, und ging mit der Familie im Sommer 1861 nach Graz, wo sie als Gesellschafterin, aber auch als Hausarzt tätig war.

Von 1861 bis 1879 widmete sich Auegg neben ihrem Beruf medizinischen und theologischen Studien und war als Armenpflegerin aktiv. Zudem veröffentlichte sie Märchen und Novellen in österreichischen Tagesblättern und der Elberfelder Zeitung. Im Jahr 1877 verfasste sie ihr Werk Krankenpflege als Unterrichtsgegenstand, das ihr das Interesse humanitärer Vereine einbrachte. Sie hielt in den Folgejahren Vorträge zu medizinischen Fragen. Auegg wurde 1878 in den Ausschuss des Österreichischen Roten Kreuzes gewählt und erhielt 1895 eine Stelle in der Bundesleitung der österreichischen „Gesellschaft vom Roten Kreuze“ in Wien. Sie engagierte sich in zahlreichen Vereinen in Graz und war die Präsidentin des 1891 gegründeten „Hilfsvereines für Lehrerinnen, Erzieherinnen und Bonnen“ in Graz, der bis 1920 bestand. Sie veröffentlichte Essays und Feuilletons in lokalen Zeitungen. Auegg wirkte auch als Ärztin und behandelte die Armen kostenfrei „nach homöopathischem und hydropathischem Systeme, zwar ohne Diplom, aber stillschweigend geduldet.“[1] Für ihr karitatives Engagement wurde Auegg mit dem Elisabeth-Orden ausgezeichnet.

Werke

  • Die Krankenpflege als Unterrichtsgegenstand (1877)
  • Über den Wert der Allgemeinbildung für die Frauen (1882)
  • Sechs Vorträge über weibliche Krankenpflege (1894)
  • Die Elberfelder Armenpflege und die Frauen (1895)
  • Pro und contra Vater Kneipp
  • Die wissenschaftliche Schulung der Frauen für Hygiene und Krankenpflege (1910)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder, Bd. 1. Berlin, 1898., S. 21-22

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