Goldmaskenkolibri

Goldmaskenkolibri
Goldmaskenkolibri
Goldmaskenkolibri Zeichnung von Ernst Haeckel

Goldmaskenkolibri Zeichnung von Ernst Haeckel

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kolibris (Trochilinae)
Gattung: Maskenkolibris (Augastes)
Art: Goldmaskenkolibri
Wissenschaftlicher Name
Augastes lumachella
Lesson, 1839

Der Goldmaskenkolibri oder Kapuzenkolibri (Augastes lumachella) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Diese endemische Art kommt nur im südamerikanischen Land Brasilien vor. Der Bestand wird von der IUCN als „gering gefährdet“ (Near Threatened) eingestuft.[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der männliche Goldmaskenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 10,1 Zentimetern während das Weibchen nur ca 8,9 Zentimeter groß wird. Dabei haben beide Geschlechter ein Gewicht ca 4 Gramm. Der gerade schwarze Schnabel wird bis zu 19,2  Millimeter. Das Männchen hat eine glänzende goldgrüne Stirn und Kehle, wobei die Kehle eine goldenrote Verlängerung hat die am Ansatz weinrot ist. Der kappenartige Oberkopf ist samtschwarz mit einem bläulichen Ton. An den Halsseiten ist er samtschwarz. Die Oberseite, Unterseite sowie die Flügeldecken glänzen bronzegoldgrün. Zwischen Der Kehle und der Brust ist das Untergefieder weiß. Die Flügel sind schwarzpurpurn und die Unterschwanzdecken rotgold. Der Schwanz funkelt dunkelkupferrot. Die Oberschwanzdecken sind blaugrün. Die Füße sind schwarz. Das Weibchen ähnelt dem Männchen im Aussehen ist aber etwas blasser gefärbt. Der Oberkopf ist schwärzlichblaugrün und die Halsseiten sind braun. In die Unterseite und den Unterschwanz mischen sich graue Farbtöne. Die Schwanzfedern sind goldrot, wobei die äußeren Steuerfedern grau aufweisen.

Verbreitung und Lebensraum

Der Kolibri lebt in den zentralen Hochgebirgen der Serra do Sincorá des brasilianischen Bundesstaates Bahia. Hier findet man ihn immer in Höhen zwischen 950 und 1600 Metern, in Felsenregionen, die mit Kakteen und niedrigen Sträuchern bewachsen sind.

Verhalten

Der Kolibri fliegt in Höhen von etwa 0,5 bis 1 Meter Höhe. Die Nester baut er in nur 60 bis 100 Zentimeter über Bodenhöhe. Es wird sehr offen napfförmig in Astgabeln gebaut. Zum Bau verwenden sie Flugsamen von Bromelien und Korbblütlern. Dazu verwenden sie den watteartigen Kakteenfilz und einigen Blattstücken die mit Spinnenfäden und Moos verkleidet werden. Das Nest wirkt gelblichgrau bis grau.

Namensgebung

Der Name lumachella den René Primevère Lesson verwendete bezieht sich auf Lumachella, einen ammolitfarbenen Marmor aus versteinerten Muscheln und Schnecken, der in Italien und Österreich gefunden wird. Den Vogel hatte Lesson aus der Sammlung von Emile Parzudaki.[2]

Wiederentdeckung

Im Jahr 1957 besuchte Dr. Augusto Ruschi und der französische Ornithologe Jacques Berlioz das Natural History Museum in London. Hier sahen sie eine prächtige Sammlung von 14 Bälgen der Spezies Augastes lumachella. Sie stellten fest, dass die Art seit einem halben Jahrhundert nicht mehr gefangen wurde. Berlioz schlussfolgerte, dass die Art ausgestorben wäre, doch Dr. Ruschis Ehrgeiz war geweckt. Im American Museum of Natural History fand er schließlich einen Balg mit der Ortsangabe Morro do Chapeú in Brasilien. In Brasilien gab es drei Städte mit diesem Namen. Ruschi beschloss im Jahr 1961 jenes zu besuchen, dass am Fuße eines gleichnamigen Berges liegt. Nach 8 beschwerlichen Tagen ohne Erfolg wollte Ruschi bereits aufgeben. Doch kurz vor Ende entdeckte er an einem Wasserfall namens Chachoeira do Ferro Doido in einer fast 200 Meter tiefen Schlucht wieder. Er verlängerte sein Aufenthalt um zwei Tage und sammelte 24 Männchen und Weibchen des als ausgestorben gegoltenen Vogels.

Literatur

  • Rolf Grantsau: Die Wiederentdeckung der brasilianischen Kolibris Augastes scutatus und Augastes lumachellus. In: Journal of Ornithology. Volume 109, Number 4, 1968, S. 434-437.
  • Rolf Grantsau: Die Kolibris Brasiliens. Expressao e Cultura, Rio de Janeiro 1988, ISBN 85-208-0101-3, S. 114ff
  • Walter Scheithauer: Kolibris. Fliegende Edelsteine. BLV Buchverlag, 1982, ISBN 3-405-10684-2, S. 93-94

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Augastes lumachella in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 17. Juni 2010
  2. Espèces nouvelles d'oiseaux mouches, par R.P. Lesson - Ornismya lumachella. In: Revue zoologique par la Société cuviérienne. 1838, S. 315.

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