Autophradates (Admiral)

Autophradates (Admiral)

Autophradates (griechisch Aὐτοφραδάτης; † nach 332 v. Chr.) war ein persischer Flottenkommandant im 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Nach dem Tod des Memnon im Jahr 333 v. Chr. übernahmen Pharnabazos und Autophradates das Kommando über die persische Flotte, um den Kampf gegen den gerade durch Kleinasien marschierenden Alexander den Großen zu führen. Beide organisierten eine Konteroffensive zur See und eroberten dabei unter anderem Tenedos und Mytilene, deren Belagerung bereits Memnon begonnen hatte und deren von Alexander installierte demokratische Verfassungen sie zugunsten der Tyrannis beseitigten.[1] Auch unternahmen sie Angriffe auf einige Ägäisinseln und nahmen Kontakt zu Sparta auf, zwecks eines gemeinsamen Vorgehens gegen Makedonien.[2]

Diese Erfolge hielten nur bis zum Sommer 332 v. Chr. an, als die Makedonen unter Hegelochos und Amphoteros zur See in die Offensive gingen und den Hellespont unter ihre Kontrolle brachten. Die persische Position in der Ägäis brach endgültig zusammen, als Alexander in Phoinikien einmarschierte und dessen Städte sich ihm freiwillig unterwarfen. Dies hatte zur Folge, dass sich 80 phoinikische, 120 zypriotische und je zehn lykische und kilikische Schiffe von der persischen Flotte absetzten und auf die Seite Alexanders übergingen.[3] Somit ihrer Flottenmacht beraubt konnten Pharnabazos und Autophradates der makedonischen Flotte nichts entgegensetzen, die nacheinander Tenedos, Mytilene, Lesbos, Kos und schließlich auch Chios erobern konnte. Autophradates' weiteres Schicksal ist unbekannt, möglicherweise hat er in Diensten Spartas noch ein Söldnerheer, bestehend aus versprengten persischen Truppen aus Kleinasien, nach Kreta geführt.

Inwiefern er mit dem gleichnamigen Satrapen von Lydien aus dem Jahr 360 v. Chr. identisch oder verwandt war, ist unklar. Nicht zu verwechseln ist er mit seinem Zeitgenossen Autophradates, Satrap von Tapurien und Mardien.

Literatur

  • Stephen Ruzicka: War in the Aegean, 333-331 B.C.: A Reconsideration, in: Phoenix Vol. 42 (1998), S. 131-151

Einzelnachweise

  1. Arrian, Anabasis 2, 1, 3–5; Curtius Rufus 4, 1, 36.
  2. Arrian, Anabasis 2, 13, 4–6.
  3. Arrian, Anabasis 2, 20, 1–3.

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