- Motorisches Zoom-Objektiv
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Ein motorisches Zoom-Objektiv (auch: Motorischer Zoom oder engl: zoom-by-wire) ist ein Zoom-Objektiv mit elektromechanischer Brennweitenverstellung. Die Verschiebung der Linsengruppen zur Brennweitenverstellung erfolgt nicht direkt mechanisch, sondern wird mit Schaltern oder inkrementellen Gebern erfaßt und durch Servomotoren eingestellt. Motorische Zoom-Objektive haben in der Regel auch eine ausschließlich elektromechanische Fokus-Einstellung (auch: focus-by-wire genannt).
Motorisches Zoom-Objektiv findet man vorwiegend bei sehr kompakten Kameras, aber auch bei sehr großen und schweren Objektiven (z.B. das 16 kg schwere Sigma 200-500mm f/F2.8 EX DG). Weiterhin sind Zoom-Objektive für Video-Kameras meist motorisches Zoom-Objektive.
Minolta führte motorisches Zoom-Objektive erstmals bei den xi-Wechselobjektiven ein. In Verbindung mit Kameraprogrammen erfolgte dann sogar eine motivgerechte Brennweitenvorwahl durch die Kamera. Pentax-Objektive hatten ebenfalls in den 1990er Jahren einen hybriden motorisches Zoom, der weiterhin eine direkte mechanische Einstellung zuließ.
Motorisches Zoom-Objektive kommen zum Einsatz, wenn sie ihre Vorteile gegenüber mechanischen Zoom ausspielen können oder wenn das Design des Objektivs kein mechanisches Zoom zuläßt.
Wann sind motorische Zoom-Objektive notwendig?
- schwere Objektive, die als mechanische Objektive einen zu großen Kraftaufwand erfordern würden,
- komplexe Objektive, die vergleichsweise filigran sind und einer direkten mechanischen Bedienung nicht standhalten würden,
- komplexe Objektive mit vielen beweglichen Linsengruppen, die nur durch Servo-Motoren an der Linsengruppe zu bewegen sind,
- fernsteuerbare Objektive (Überwachungskameras, Videos),
- weiche Zoomfahrten oder programmierbare Zoomfahrten bei (professionellen) Videokameras,
- komplexe Objektive, die genaue Kalibrierungen erfordern.
Kategorie:- Kameratechnik
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