- Bahnstrecke Brno–Lišeň
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Brno-Černovice–Lišeň[1] Kursbuchstrecke: - Streckenlänge: 6,7 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 600 V = Legende0,0 Brno-Černovice Líšeňské nádr. Verbindungsbahn von odb. Černovice Vlárský průsmyk–Brno Straßenbahn von Brno Podstránská Stránská skála Stránská skála, smyčka 6,7 Líšeň früher Lösch Die Bahnstrecke Brno–Líšeň war eine Eisenbahnverbindung im heutigen Tschechien, die ursprünglich als staatlich garantierte Lokalbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verlief von Brno-Černovice (Brünn-Czernowitz) nach Líšeň (Lösch). Seit 1942 gehört sie zum Netz der Straßenbahn Brünn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 17. Dezember 1904 wurde dem Vizepräsidenten des Landeskulturrates für Mähren Dr. Cyrill Seifert „die Konzession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Lokalbahn auszuführende Lokomotiveisenbahn von Brünn nach Lösch“ erteilt. Teil der Konzession war die Verpflichtung, den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen eines Jahres fertigzustellen. Die Konzessionsdauer war auf 90 Jahre festgesetzt. [2] Am 16. Juli 1905 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führte die Betriebsdirektion Brünn-Czernowitz der k.k. priv. Österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft (StEG) für Rechnung der Eigentümer.
Nach der Gründung der Aktiengesellschaft Lokalbahn Brünn–Lösch (Společnost místní dráhy Brno–Lišeň) ging die Konzession am 19. September 1912 auf diese über.
Im Fahrplan von 1912 waren insgesamt acht Zugpaare verzeichnet, von denen jedoch eines nur „bei günstiger Witterung“ verkehrte. Bergwärts benötigten die Züge 18, talwärts 16 Minuten.[3]
Im Jahr 1941 errichteten die Flugmotorenwerke Ostmark bei Líšeň eine Fertigungsstätte für Flugmotoren. Die Konzession für die Lokalbahn Brünn–Lösch ging deshalb am 3. Juni 1942 an die Gesellschaft der Brünner elektrischen Straßenbahnen (Společnost brněnských elektrických pouličních drah) über. Die Brünner elektrischen Straßenbahnen elektrifizierten die Strecke und schufen eine Verbindung zum Brünner Straßenbahnnetz. Am 1. Januar 1943 konnte der Straßenbahnbetrieb bis zum Motorenwerk in Stránska Skála aufgenommen werden, wo eine provisorische Wendeschleife entstand. Im November des gleichen Jahres fuhren die Straßenbahnen auch bis zum Endpunkt Líšeň. Nach einem schweren Bombenangriff auf das Werk am 8. August 1944 musste der Bahnbetrieb aufgegeben werden, da auch die Strecke stark beschädigt war. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs konnte der Betrieb nicht wieder aufgenommen werden.
Nach der Reparatur der Schäden fuhren ab 25. Mai 1945 zunächst wieder Züge mit Dampflokomotiven. Nach dem Neuaufbau der Fahrleitung konnten ab 30. Dezember 1945 auch wieder Straßenbahnen verkehren. In den Jahren 1948 bis 1950 wurde schließlich die gesamte Strecke zweigleisig ausgebaut. Am Endpunkt Líšeň entstand eine Gleisschleife. In dieser Zeit verkehrten zwei Straßenbahnlinien bis Líšeň.
Der Abschnitt Stránska Skála–Líšeň wurde 1964 zugunsten einer Autobuslinie aufgegeben, aber nicht abgebaut. Er ist seit 1995 als Kulturdenkmal ausgewiesen.[4] Der Bahnhof Líšeň wurde als Außenstelle und Depot des Technischen Museums Brno hergerichtet. Er beherbergt heute die historischen Straßenbahnfahrzeuge des Museums.
Auf dem noch betriebenen Abschnitt bis Stránska Skála, smyčka verkehrt heute die Straßenbahnlinie 10 (Stránská skála–Nové sady). Sie dient insbesondere dem Berufsverkehr des dort ansässigen Traktorenherstellers Zetor.[5][6]
Litratur
- Miroslav Jelen: Zrušené železniční tratě v Čechách, na Moravě a ve Slezsku, Dokořán 2009, ISBN 978-80-7363-129-1; S.89f
Weblinks
Commons: Tram track Černovice - Líšeň – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder vom 24. Dezember 1904
- ↑ Fahrplan der Lokalbahn Brünn–Lösch, gültig ab 1. Mai 1912
- ↑ Národní památkový ústav
- ↑ Fahrplan der Linie 10 - gültig ab 25. August 2011
- ↑ Brno, plán města 1:20.000, 5. Auflage, Marco Polo, Praha 2010, ISBN 978-80-7446-032-6
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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