Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg/Elster

Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg/Elster
Roßlau (Elbe)–Falkenberg (Elster)
Kursbuchstrecke (DB): 216
Streckennummer (DB): 6207
Streckenlänge: 85,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: D4
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Zweigleisigkeit: (durchgehend)
Legende
Strecke – geradeaus
von Dessau
Bahnhof, Station
233,7 Roßlau (Elbe) 70 m
Straßenbrücke
B 184
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von und nach Magdeburg
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231,8 Roßlau (Elbe) Gbf
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Rossel
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231,2 Meinsdorf
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nach Belzig
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Haltepunkt, Haltestelle
222,7 Klieken
Brücke (groß)
A 9
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Anschlussgleis Gewerbegebiet
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ehem. Anschlussgleis Hafen Coswig
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217,6 Coswig (Anh) Gbf
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ehem. Anschlussgleis Zündhölzerfabrik
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Straßenbrücke
B 187a
Haltepunkt, Haltestelle
216,7 Coswig (Anh) ehem Bf 84 m
Bahnübergang
B 107
Haltepunkt, Haltestelle
212,1 Griebo
   
210,3 Apollensdorf
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Anschlussgleis PCI Augsburg
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Anschlussgleis SKW Stickstoffwerke GmbH
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Güterbahnhof SKW Stickstoffwerke GmbH
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Anschlussgleis Nordwerk der SKW GmbH
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Haltepunkt, Haltestelle
208,3 Lutherstadt Wittenberg-Piesteritz
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Anschlussgleis Melamin-Werke
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Anschlussgleis Hafen der SKW GmbH
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Firmenanschluss
   
nach Straach (abgebaut)
Haltepunkt, Haltestelle
206,1 Lutherstadt Wittenberg West
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Straach (noch bis Anschluss Feldbinder in Betrieb)
Straßenbrücke
B 2
Haltepunkt, Haltestelle
203,7 Lutherstadt Wittenberg-Altstadt
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Halle (Saale)
Bahnhof, Station
201,9 Lutherstadt Wittenberg 71 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Berlin
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ehem. Bahnbetriebswerk Labetz
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Haltepunkt, Haltestelle
199,2 Lutherstadt Wittenberg-Labetz (Wendel)
Haltepunkt, Haltestelle
195,1 Mühlanger früher: Prülitz
   
ehem. Firmenanschluss
Haltepunkt, Haltestelle
189,0 Elster (Elbe) 73 m
   
ehem. Firmenanschluss
Bahnhof, Station
179,1 Jessen (Elster) 75 m
Bahnübergang
B 187
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Schwarze Elster
Bahnhof, Station
170,1 Annaburg 76 m
   
nach Prettin
   
Landesgrenze Sachsen-AnhaltBrandenburg
Haltepunkt, Haltestelle
156,5 Fermerswalde 82 m
Straßenbrücke
B 87
   
153,7 Beyern
   
Verbindungskurve Ri. Jüterbog und Uckro
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Jüterbog und Uckro
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148,2 Falkenberg (Elster) von Halle (Saale) 87 m
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nach Riesa
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nach Cottbus
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nach Ruhland

Die Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg/Elster ist eine zweigleisige normalspurige elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Sachsen-Anhalt mit der Kursbuchnummer (KBS) 216. Die Strecke beginnt im Bahnhof Roßlau (Elbe) in Dessau-Roßlau und verläuft über Lutherstadt Wittenberg bis in das brandenburgische Falkenberg/Elster.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ideen und Anfänge

Die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft (BAE) war im 19. Jahrhundert für mehr als vier Jahrzehnte eines der bedeutendsten Eisenbahnunternehmen Deutschlands. Neben der eigentlichen Anhalter Stammbahnstrecke schuf sie in dieser Zeit ein Netz von wichtigen Eisenbahnverbindungen zwischen Berlin und dem nördlichen Teil des Königreichs Sachsen, der preußischen Provinz Sachsen sowie dem Herzogtum Anhalt, das schließlich eine Länge von rund 430 Kilometern umfasste.

Planung und Bau

Der Abschnitt (Köthen–) Dessau–Wittenberg (–Berlin) war die eigentliche Stammstrecke der Anhalter Bahn. Dieser Teil der Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg wurde zwischen Dessau und Coswig (Anhalt) am 18. August 1841 eröffnet, zwischen Coswig (Anhalt) und Lutherstadt Wittenberg schließlich am 28. August desselben Jahres. Am 10. September 1841 konnte der Verkehr zwischen Köthen und Berlin aufgenommen werden.

Der Bau neuer Strecken durch die BAE, aber auch das Anwachsen der konkurrierenden Eisenbahngesellschaften erzwang eine ständige Anpassung der Verkehrsangebote an die sich wandelnde Nachfrage. So sank die Bedeutung der ältesten Strecke Berlin–Wittenberg–Dessau–Köthen auf die Stufe einer Nebenbahn.

Am 15. Oktober 1875 wurde der Abschnitt Wittenberg–Falkenberg durch die BAE eröffnet.

Die Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg besteht folglich aus den Abschnitten (Köthen–) Dessau–Roßlau–Wittenberg (–Berlin) (ursprüngliche Anhalter Bahn) und dem erst 34 Jahre später eröffneten Abschnitt Wittenberg–Falkenberg. Diese beiden Abschnitte werden 2008 als eine Strecke mit der Kursbuchnummer 216 geführt.

Zweiter Weltkrieg

Am 20. April 1945 kam es zu einem Luftangriff auf den Bahnhof Piesteritz, bei dem mehrere Kesselwagen explodierten, wodurch auch im Stickstoffwerk erhebliche Schäden entstanden. Die Explosion war so stark, dass Räder und Achsen der Kesselwagen 500 Meter weit, bis zur heutigen Bundesstraße 187, geschleudert wurden. [1][2]

Betrieb

Stellwerk Pw zwischen Griebo und Piesteritz

Personenverkehr

Gegenwärtig wird diese Strecke im Personenverkehr von Regionalbahnen der DB Regio zwischen Dessau und Falkenberg (Elster) befahren. Die Züge benötigen für die rund 91 Kilometer lange Strecke rund 90 Minuten.

Auf der Bahnstrecke verkehren Wendezüge mit der Baureihe 143 mit mindestens zwei Doppelstockwagen (davon ein Doppelstock-Steuerwagen).

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 enden in nachfrageschwachen Taktzeiten einzelne Züge bereits in Annaburg, anstatt bis nach Falkenberg durchzufahren. In Gegenrichtung werden die stündlichen Züge ab Dessau nach Leipzig beziehungsweise Halle (Saale) über Bitterfeld verlängert. Mit diesem Fahrplanwechsel entfielen außerdem die fahrplanmäßigen Regionalexpresse von Wittenberg nach Magdeburg. Einzelne Züge im Berufsverkehr werden von Wittenberg bis Magdeburg durchgebunden, jedoch findet der Fahrtrichtungswechsel in Roßlau, anstatt wie vorher in Dessau, statt. Dies verkürzt die Reisezeit nach Magdeburg für diese einzelnen Züge um rund 20 Minuten.

Güterverkehr

Für den Güterverkehr ist die Bahnstrecke ebenfalls von Bedeutung. So sorgen unter anderem die Stickstoffwerke Piesteritz für ein reges Verkehrsaufkommen, diese verfügen im Bereich Lutherstadt Wittenberg-Piesteritz über umfangreiche Gütergleisanlagen. Außerdem soll die Strecke eine wichtige Rolle im Grenzüberschreitenden Güterverkehr nach Polen erhalten. Zusammen mit der Bahnstrecke Węgliniec–Falkenberg/Elster soll nach Abschluss aller Bauarbeiten eine der wichtigsten Güterverbindungen von Ost- nach Westeuropa entstehen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Gütermagistrale.[3] Im Frühjahr 2011 wurde das Anschlussgleis der Firma PCI Augsburg reaktiviert, in dem ein komplett neues Gleis (inkl. der Weiche(n) und Schwellen) verlegt sowie das alte Gleis abgebaut wurde. Der Gleisanschluss befindet sich am westlichen Kopf des Güterbahnhofes der SKW Piesteritz.

Bahnhöfe

  • Der Haltepunkt Lutherstadt Wittenberg-Piesteritz liegt inmitten der Anlagen des Stickstoffwerkes und hatte zu DDR-Zeiten eine wichtige Aufgabe im Berufsverkehr, da damals bis zu 9000 Menschen in den Stickstoffwerken beschäftigt waren. Zum heutigen Zeitpunkt ist dieser Haltepunkt für Einwohner des Stadtteiles Piesteritz von geringer Bedeutung, da der Haltepunkt Wittenberg West verkehrstechnisch besser an den Stadtteil Piesteritz angeschlossen ist. Jedoch hat der Haltepunkt Piesteritz eine große Bedeutung im Berufsschülerverkehr, da in unmittelbarer Nähe das Berufsbildungszentrum Elbe (BBZ Elbe) für ein relativ hohes Passagieraufkommen sorgt.
  • Der Bahnhof Falkenberg (Elster) ist ein Turmbahnhof. Am oberen Bahnsteig verbinden RE der DB Regio stündlich Hoyerswerda bzw. Cottbus mit Leipzig Hbf. Am unteren Bahnsteig enden die Personenzüge der Bahnstrecke Dessau-Falkenberg/Elster. Die Regionalexpresslinie 5 des VBB Stralsund–Berlin–Falkenberg/Elster der DB Regio auf der Bahnstrecke Jüterbog–Riesa hat in Falkenberg/Elster ebenso seinen Start- und Endpunkt. Bis 2004 fuhren planmäßig RB-Züge weiter nach Riesa.
  • Der Alte Bahnhof Wittenberg von 1841 ist eines der ältesten Bahnhofsgebäude Deutschlands und befand sich ursprünglich an der Anhalter Stammbahn, zwischen den jetzigen Haltepunkten Wittenberg West und Wittenberg-Altstadt.

Trivia

  • In den 1990er Jahren gab es Planungen für einen Haltepunkt in dem Wittenberger Stadtteil Apollensdorf, zwischen Griebo und Piesteritz. Dieser wurde jedoch nie verwirklicht.
  • Zwischen den Streckenkilometern 24 und 34 befinden sich nur Bahnübergänge mit Schrankenanlagen für den öffentlichen Straßenverkehr. Die einzige Straßenbrücke über die Bahnstrecke in diesem Abschnitt wurde schon zu DDR-Zeiten erbaut und ist nur für den internen Werksverkehr der dort ansässigen SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH bestimmt. Somit verfügen die Stadtteile Apollensdorf, Piesteritz und Kleinwittenberg über keine öffentliche Straßenbrücke oder Unterführung an der Bahnstrecke Dessau–Falkenberg (Elster). Die Straßenbrücke der B 2 wurde erst nach dem Jahr 2000 errichtet, zuvor war dort ebenfalls nur ein Bahnübergang mit Schrankenanlage, der, aufgrund der hohen Taktzeiten der Personen- und Güterzüge, oft zu innerstädtischen Staus in Lutherstadt Wittenberg führte.
  • Zum 1. Januar 2008 wurde die Gemeinde Griebo in die Stadt Wittenberg eingemeindet. Die Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg führt somit über 13 Kilometer durch das Gebiet der Lutherstadt Wittenberg, mit insgesamt sechs Bahnhöfen beziehungsweise Haltepunkten im Stadtgebiet.

Weblinks

 Commons: Bahnstrecke Dessau–Falkenberg (Elster) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://unterkunft.wittenberg.de/seiten/wbchronik/jh19.html
  2. Deutsches Chemie-Museum Merseburg: Wittenberg/Piesteritz. Abgerufen am 10. März 2010.
  3. Lausitzer Rundschau: Niederschlesische Magistrale liegt weiter auf Eis. Abgerufen am 21. Mai 2008.

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