- Ballonflucht
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Am 16. September 1979 gelang den Familien Strelzyk und Wetzel mit einem selbstgebauten Heißluftballon die Flucht über die Innerdeutsche Grenze aus der DDR nach Westdeutschland. Diese aufsehenerregende Ballonflucht wurde 1981 in dem US-amerikanischen Spielfilm Mit dem Wind nach Westen dargestellt und von den Strelzyks in einem Buch beschrieben. Die Route der 28-minütigen nächtlichen Ballonfahrt führte bei Nordwind aus Pößneck (Thüringen) nach Süden. Der Ballon landete in Naila (Bayern), wo er heute im dortigen Heimatmuseum ausgestellt ist. Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR ließ den Initiator Peter Strelzyk an seinem neuen Wohnort im Westen durch einen Freund und Mitarbeiter observieren und hat ihm möglicherweise geschäftlich zu schaden versucht.
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Das Fahrzeug
Für die Ballonhülle war ein erforderliches Volumen von 2.800 Kubikmeter errechnet worden. Sie war 28 Meter hoch und 20 Meter breit und wurde aus Regenmantelstoff genäht, der in dieser Menge nur nach und nach beschafft werden konnte. Die Gondel bestand aus einer 1,40 m mal 1,40 m großen hölzernen Plattform mit einem 80 cm hohen Geländer aus vier Eckpfosten und Wäscheleine. Die acht Personen kauerten während der Fahrt mit dem Rücken zum Geländer und hielten sich an den in der Mitte stehenden vier Propangasflaschen fest.
Film
Mit dem Wind nach Westen, USA 1981
Siehe auch
- Winfried Freudenberg; verunglückte bei einem Fluchtversuch mit einem Ballon von Ost- nach West-Berlin tödlich
Literatur
- Doris Strelzyk, Peter Strelzyk, Gudrun Giese: Schicksal Ballonflucht. Quadriga, Berlin 1999, ISBN 3886793303
- Jürgen Petschull: Mit dem Wind nach Westen. Die abenteuerliche Flucht von Deutschland nach Deutschland. Goldmann, München 1980, ISBN 3442115019
Weblinks
- Philipp Schnee: Ballonflucht aus der DDR. Spiegel Online, 16. September 2009, abgerufen am 12. Januar 2010.
- Die Ballonflucht des Peter Strelzyk. Goethe-Gymnasium Gera, abgerufen am 6. Dezember 2010.
- Günter Wetzel: Ballonflucht. Abgerufen am 12. Januar 2010.
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