John Banim

John Banim
John Banim

John Banim (* 3. April 1798 in Kilkenny, Irland; † 13. August 1842 in Booterstown, Irland) war ein irischer Schriftsteller, der vor allem durch seine an Walter Scott angelehnten Tales of the O'Hara Family (Geschichten über die Familie O'Hara) gefiel. Er wurde nur 44 Jahre alt. Deutsche Übersetzungen seiner Bücher liegen bislang (2011) nicht vor.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Der Sohn eines Farmers und Krämers versucht sich bereits mit 10 in Versen und Geschichten. Nach dem Besuch des Kilkenny College und einem zweijährigem Kunststudium in Dublin kehrt er als Zeichenlehrer in seine Heimatstadt zurück. Seine Liebesbeziehung zu einer Zeichenschülerin wird von deren Eltern unterbunden; angeblich stirbt die junge Frau nach zwei Monaten an gebrochenem Herzen. Neben einer Tuberkulose wird Banims früher Tod auch auf dieses Unglück zurückgeführt, das ihn sehr mitnimmt. Ein Jahr darauf geht er nach Dublin zurück, um sich literarisch zu behaupten. Seine Tragödie Damon and Pythias wird 1921 erfolgreich in Covent Garden (London) aufgeführt. Banim heiratet und nimmt gemeinsam mit seinem Bruder Michael die Tales in Angriff. Dazu bemerkt die Catholic Encyclopedia, die jeweiligen Anteile der Brüder an diesem umfangreichen Erzählwerk ließen sich kaum mehr feststellen. Ihre Absicht sei gewesen, für Irland zu leisten, was Walter Scotts Waverley Novels den Schotten geschenkt habe: das wahre Abbild ihres Nationalcharakters mit allen Helligkeiten und Schatten.[1] 1822 geht John Banim nach London, um dort sein Glück zu machen. In der Tat ernten die ersten Tales, als sie 1925 erscheinen, auf Anhieb Beifall. Es folgt eine fruchtbare Periode, in der Banim auch in verschiedenen Zeitschriften veröffentlichen kann. Ein Versuch, seine angeschlagene Gesundheit durch eine Reise nach Frankreich zu bessern (1829), mißlingt. 1835 kehrt er in seine Heimat zurück, um sich in einem Häuschen am Stadtrand von Kilkenny niederzulassen. Die irische Regierung setzt ihm in Anbetracht seiner Krankheit und seiner literarischen Verdienste eine Pension aus, die auch der Erziehung seiner Tochter zugute kommt. Barnim stirbt in seiner Windgap Cottage 1842. Sein Bruder Michael folgt ihm – nach unternehmerischen Fehlschlägen und weiteren Büchern – 1874. Für die Enzyclopaedia Britannica von 1911 liegt die wesentliche Leistung der Brüder Banim in den grundlegenden Tales der 1820er Jahre; alle späteren Werke seien zu weitschweifig geraten und erinnerten zu offensichtlich an die Waverly Novels von Scott. Die Leidenschaften und Widersprüchlichkeiten des irischen Bauern seien selten so wahrhaftig und gekonnt dargestellt worden wie in jenen ersten Tales, die neben oft verblüffenden Vorfällen auch schreckliche Ereignisse zu bieten hätten. Dagegen widmeten sie der leichteren, fröhlichen Seite des irischen Charakter, die so stark bei Samuel Lover erscheine, wenig Aufmerksamkeit.[2]

Werke

Dramen

  • Damon und Pythias, London 1821
  • The Sargeant's Wife, London 1824

Lyrik

  • The Celt's Paradise, London 1821
  • Chaunt of the Cholera, London 1831

Prosa

  • The Fetches (aus den Tales), London 1825
  • Revelations of the Dead Alive (Essays), London 1825
  • The Nowlans (Tales), London 1826
  • Peter of the Castle (Tales), London 1826
  • The Anglo-Irish of the XIX. Century, London 1828
  • The Denounced, London 1830
  • The Smuggler, London 1831
  • John Doe, London 1835
  • The Bit o’ Writin’ and Other Tales by the O’Hara Family, London 1838
  • Father Connell, by the O’Hara Family, London 1842
  • The Works of the O’Hara Family, with foreword and notes by Michael Banim (Sammelband), Dublin 1865

(Ein Teil der Prosabücher gemeinsam mit Michael Banim!)

Literatur

  • Patrick Joseph Murray: The Life of John Banim, London 1857, Neuausg. Qureshri Press 2008 und Cambridge Scholars Publishing 2009
  • John Banim, ausführliches Portrait in: The Illustrated Dublin Journal, Volume 1, Number 12, November 23, 1861, nachzulesen auf dieser Webseite, abgerufen am 9. Januar 2011
  • Anna Steger: John Banim, ein Nachahmer Walter Scotts: (Auf Grund der wichtigsten „O'Hara Tales“.), Erlangen 1935 (Hochschulschrift)
  • Weitere Quellen listet diese Webseite auf, abgerufen am 9. Januar 2011

Einzelnachweise

  1. Siehe diese Webseite, abgerufen am 9. Januar 2011
  2. Zitiert und übersetzt nach der englischen Wikipedia, siehe hier, abgerufen am 9. Januar 2011

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