Bankraub in Fortaleza

Bankraub in Fortaleza


Der Bankraub in Fortaleza am 8. August 2005 in Fortaleza war der bisher größte Bankraub der brasilianischen Geschichte. Die Täter entwendeten 3,5 Tonnen Bargeld im Wert von 164,75 Millionen Reais (etwa 56 Millionen Euro). Über 150 Personen waren direkt am Bankraub oder an der Geldwäsche beteiligt.

Inhaltsverzeichnis

Ablauf

Vorbereitung

Die Räuber hatten vorgegeben, in einem Nachbarblock der Zentralbank eine Gärtnerei zu eröffnen. Von dort gruben sie über drei Monate einen 78 Meter langen Tunnel in vier Metern Tiefe. Der Tunnel wurde mit Licht und einer Belüftungsanlage ausgestattet und mit Holz- und Kunststoffelementen verkleidet. Das Haus am Ende des Tunnels war präpariert, um Spuren zu verwischen. Im Verlauf der Grabearbeiten fielen sechs LKW-Ladungen Erdreich an, die abtransportiert wurden.

Durchführung

Am 6. und 7. August 2005 wurde der über einen Meter dicke Stahlbetonboden des Tresorraums geöffnet und gezielt ausschließlich gebrauchte, unregistrierte 50-Reais-Banknoten entwendet. Die Banknoten sollten aus dem Verkehr gezogen und vernichtet werden. Die Alarmanlage der Bank war ausgeschaltet und Überwachungskameras mit Holzpaneelen abgedeckt.

Aufklärung

Über Kameras am Flughafen wurden Antonio Jussivan Alves do Santos und der Moises Teixeira da Silva als mutmaßliche Haupttäter identifiziert. Letzterer war 2001 mit über 100 Mithäftlingen durch einen Tunnel aus einem Gefängnis geflohen. Beide waren bereits nach São Paulo entkommen. Im Tunnel war eine SIM-Karte gefunden worden, mit der Luis Fernando Ribeiro, ein reicher Drogendealer überführt werden sollte. Ihm wurde die finanzielle Unterstützung der Vorbereitungen mit 500.000 Reais vorgeworfen. Allerdings wurde er Anfang Oktober 2005 entführt und trotz Lösegeldzahlung ermordet. Es wird vermutet, dass Ribeiro der Primeiro Comando da Capital PCC), einer kriminellen Organisation, angehörte, da der Tod seiner Entführer deren Vorgehensweise entsprach.

Ein Wachmann der Zentralbank verschaffte den Räubern die Baupläne des Instituts. Infolge dessen wurde seine Frau entführt und gezwungen, das Versteck der Gelder zu verraten. Einer der Tunnelbauer lieferte bei seiner Verhaftung weitere Hinweise zur Organisation und dem Ablauf des Tunnelbaus. Im Jahr 2008 konnte do Santos gefangen genommen werden. Zwischen 2008 und 2010 wurden alle Haupttäter zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Außerdem wurden über 150 Strafverfahren gegen weitere Beteiligte eingeleitet.
Der Großteil des geraubten Geldes ist weiterhin verschwunden.

Quellen


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