- Bathiorhamnus
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Bathiorhamnus Systematik Kerneudikotyledonen Rosiden Eurosiden I Ordnung: Rosenartige (Rosales) Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae) Gattung: Bathiorhamnus Wissenschaftlicher Name Bathiorhamnus Capuron Bathiorhamnus ist eine Gattung aus der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Sie umfasst sieben Arten, die auf Madagaskar endemisch sind.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Bathiorhamnus-Arten sind kleine, meist bis ungefähr 15 m hohe Bäume. Bathiorhamnus macrocarpus kann aber bis zu 25 m Höhe erreichen. Die meisten Arten sind immergrün, nur Bathiorhamnus cryptophorus und Bathiorhamnus capuronii werfen in der Trockenzeit das Laub ab. Die gräulichen oder bräunlichen, meist schlanken beblätterten Zweige sind kahl oder flaumig behaart und bei einigen Arten reich mit Lentizellen besetzt. Die Laubblätter stehen wechselständig. Die gelblichen oder weißlichen, früh abfallenden Nebenblätter sind spitz-dreieckig, flaumig behaart und je nach Art 1–5 mm lang. Die kahlen, flaumhaarigen oder verkahlenden, meist schwärzlich trocknenden Blattstiele sind bis zu 2 cm lang. Die einfachen und ungeteilten Blattspreiten sind bei den meisten Arten ± ledrig, bei den zwei laubwerfenden Arten ± krautig. Sie sind bis zu 11 cm lang und bis zu 5 cm breit und haben eine rundliche, eiförmige, elliptische, breit lanzettliche oder verkehrteiförmige Form. Die Spreiten sind vorne spitz, stumpf oder gestutzt, am Grund meist abgerundet, seltener verschmälert, am Rand fein-gekerbt bis ganzrandig und haben bei einigen Arten einen umgerollten Rand. Sie sind dreinervig, wobei die bogenförmig verlaufenden Seitennerven an der Spreitenbasis oder seltener etwas darüber von der Mittelrippe abzweigen und sich mit dieser an der Spitze wieder vereinigen. Die Hauptnerven sind an der Oberseite etwas eingesenkt und springen an der Unterseite vor. Bei Bathiorhamnus capuronii und B. cryptophorus sind in den Achseln der beiden Seitennerven Domatien vorhanden, die sich an der Spreitenoberseite als behaarte Buckel abzeichnen. Die meist beiderseits gleichfarbigen, bei B. capuronii aber unterseits heller gefärbten Spreiten sind meist kahl, bei B. cryptophorus beiderseits ziemlich dicht behaart, bei B. capuronii unterseits an den Hauptnerven rauhaarig.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln oder in sitzenden oder seltener kurz gestielten wenigblütigen Zymen oder Büscheln in den Achseln der Laubblätter. Die winzigen Tragblätter der Blüten fallen früh ab. Die schlanken, flaumhaarigen Blütenstiele sind 2–10 mm lang.
Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig, mit fünf dreieckigen Kelchblättern, fünf kapuzenförmigen Kronblättern und fünf Staubblättern. Der dreifächrige Fruchtknoten besitzt einen dreispaltigen Griffel. Die Früchte sind kugelige oder schwach dreilappige Steinfrüchte mit drei oder infolge Reduktion auch weniger Steinkernen. Diese sind oval bis kugelig und besitzen keinen Arillus.
Verbreitung und Lebensraum
Bathiorhamnus umfasst sieben Arten, die alle auf Madagaskar endemisch sind. Die artenreichste Region ist die Nordspitze der Insel, wo vier Arten räumlich benachbart vorkommen.
Die besiedelten Lebensräume reichen vom tropischen Tieflandsregenwald an der Ostküste der Insel bei Bathiorhamnus macrocarpus über Trockenwälder im Westen und Norden der Insel bei Bathiorhamnus reticulatus und Bathiorhamnus capuronii bis zum subariden Buschland im Südwesten bei Bathiorhamnus cryptophorus. Bathiorhamnus louvelii erreicht im Hochland in feuchten Bergwäldern Seehöhen von über 1500 m. Bathiorhamnus vohemarensis besiedelt einen Sonderstandort, nämlich Strandwälder auf Sand im Gebiet um Vohémar im Norden der Insel.
Taxonomie und Systematik
Bathiorhamnus wurde 1966 von René Paul Raymond Capuron beschrieben. Zum Zeitpunkt der Erstbeschreibung enthielt die Gattung nur die Typusart Bathiorhamnus louvelii mit vier Varietäten. Diese Art war bis dahin als Macrorhamnus louvelii H.Perrier geführt worden. Die übrigen Macrorhamnus-Arten wurden bei dieser Gelegenheit zu Colubrina transferiert.[1] Der erste Teil des Gattungsnamens ist eine Widmung an den französischen Botaniker Henri Perrier de La Bâthie, dem Erstbeschreiber von Macrorhamnus louvelii.[2]
Innerhalb der Kreuzdorngewächse ist Bathiorhamnus als einzige Gattung in die Tribus Bathiorhamneae eingeordnet.[3] In einer phylogenetischen Untersuchung auf Basis zweier Regionen des Plastiden-Genoms bildete Bathiorhamnus eine Klade mit den beiden neotropischen Gattungen Ampelozizyphus und Doerpfeldia. Da diese drei Gattungen nur geringe morphologische Ähnlichkeit besitzen und auch molekularbiologisch stark divergieren, wird jede von ihnen in eine eigene Tribus gestellt. Es wird vermutet, dass es sich bei diesen drei Gattungen um Reste einer früher formenreicheren und weiter verbreiteten Verwandtschaftsgruppe innerhalb der Kreuzdorngewächse handelt.[4]
Arten
Bis 2008 waren in der Gattung Bathiorhamnus nur zwei Arten anerkannt, Bathiorhamnus louvelii und der 1972 beschriebene Bathiorhamnus cryptophorus. Bei der letzten Gattungsrevision[1] wurden die Varietäten von B. louvelii in den Artrang erhoben und zusätzlich zu den bisher bekannten zwei neue Arten beschrieben. Die Gattung umfasst somit die folgenden sieben Arten:
Wissenschaftlicher Name Verbreitung Bathiorhamnus capuronii Callm., Phillipson & Buerki West- und Nord-Madagaskar Bathiorhamnus cryptophorus Capuron Südwest-Madagaskar Bathiorhamnus dentatus (Capuron) Callm., Phillipson & Buerki Nord-Madagaskar Bathiorhamnus louvelii (H.Perrier) Capuron östliches und nördliches Madagaskar, bis ins Hochland Bathiorhamnus macrocarpus (Capuron) Callm., Phillipson & Buerki Ostküste von Madagaskar Bathiorhamnus reticulatus (Capuron) Callm., Phillipson & Buerki südliches und westliches Madagaskar Bathiorhamnus vohemarensis Callm., Phillipson & Buerki Nord-Madagaskar Quellen
- Callmander M. W., Phillipson P. B., Buerki S. 2008: Révision du genre Bathiorhamnus Capuron (Rhamnaceae) endémique de Madagascar. Adansonia, sér. 3, 30(1): 151–170. - PDF
Einzelnachweise
- ↑ a b Callmander M. W., Phillipson P. B., Buerki S. 2008: Révision du genre Bathiorhamnus Capuron (Rhamnaceae) endémique de Madagascar. Adansonia, sér. 3, 30(1): 151–170. - PDF
- ↑ Stafleu F. A., Cowan R.S. 1983: Taxonomic literature. A selective guide to botanical publications and collections with dates, commentaries and types. Vol. IV: P–Sak. 2. Aufl. Regnum Vegetabile 110. Bohn, Scheltema & Holkema, Utrecht/Antwerpen. ISBN 90-313-0549-9. - Online
- ↑ Medan D., Schirarend C. 2004: Rhamnaceae. In: Kubitzki K. (Hrsg.): The families and genera of Vascular Plants. Volume VI. Flowering Plants: Dicotyledons: Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. Springer, Berlin, Heidelberg, New York. ISBN 978-3-540-06512-8. S. 320–338.
- ↑ Richardson J. E., Fay M. F., Cronk Q. C. B., Bowman D., Chase M. W. 2000: A phylogenetic analysis of Rhamnaceae using rbcL and trnL-F plastid DNA sequences. Amer. J. Bot. 87: 1309–1324. - Online
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