St. Pankratiuskirche (Iserlohn)

St. Pankratiuskirche (Iserlohn)

Die St. Pankratiuskirche (vielfach auch Bauernkirche genannt) ist das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt Iserlohn.

Blick auf den Turm
Blick auf den Chorabschluss

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie stammt wohl aus der Zeit um 985, nicht wie teilweise behauptet aus karolingischer Zeit. Ursprünglich war sie eine Tochterkirche der Pfarrkirche St. Vincenz in Menden. Sie stand am Ursprung der Siedlung Iserlohn und war von großer Bedeutung für die Christianisierung der Region. Im Mittelalter stand die Besetzung der Kirche dem Andreasstift in Köln zu. Sie war im 13. Jahrhundert Sitz eines eigenen Dekanats, das später mit Attendorn vereinigt wurde. Die Vogtei stand Anfangs den Grafen von Arnsberg zu. Vor der Reformation waren dort ein Dechant, vier Kanoniker und sieben Vikare angesiedelt. Letztere waren für die sieben Vikarien des Kirchspiels zuständig. Abgabepflichtige Altarhörige hatte die Kirche auch in anderen Kirchspielen.[1]

Auch nach Verlegung der Siedlung Iserlohn blieb sie bis zur Reformation Pfarrkirche. Die um 1330 entstandene Oberste Stadtkirche blieb ihr untergeordnet. Nach der Reformation wurde die Oberste Stadtkirche eine weitere Pfarrkirche.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bauernkirche bis 1957 Garnisonkirche der britischen Besatzungsstreitkräfte. Seit 2006 ist die Kirche Eigentum eines Fördervereins, der den früheren Zustand wieder herstellen will. Der Versöhnungskirchengemeinde steht die Kirche für Predigten zur Verfügung. Der Verein nutzt die Kirche als Veranstaltungsort.[2]

Bau

Grundriss der Kirche

Die ältesten Teile stammen aus einer kreuzförmigen Pfeilerbasilika aus Bruchstein etwa aus dem 11. Jahrhundert. Der Turm der Kirche war als Wehrturm angelegt. Er hat eine Höhe von etwa 60 Metern. Die romanische Kirche selbst wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert. Er handelt sich um eine zweischiffige Basilika mit Querschiff und Westturm. Der Chor ist einjochig mit 3/8-Schluss. An der Südseite des Kirchenschiffs befindet sich ein späterer Anbau. An der Nordseite ist eine Kapelle angebaut. Der Chor und die Fenster sind spätgotisch. Die Fenster im Osten ist spitzbogig, zweiteilig mit Maßwerk. Die südlichen und nördlichen Querschifffenster sind dreiteilig. Die Fenster im nördlichen Seitenschiff sind rundbogig. Eine Sakristei befindet sich an der Südseite des Chores. In den 1960er Jahren wurde das alte hölzerne Tonnengewölbe abgerissen und durch eine Flachdecke ersetzt. Auch die Emporen wurden beseitigt.

Im Inneren befindet sich unter anderem ein gotisches Sakramenthäuschen, ein spätgotischer Altaraufsatz und eine Barockkanzel aus dem 18. Jahrhundert.

Siehe auch

Literatur

  • Albert Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Iserlohn. Münster 1900, S. 45.
  • Handbuch historischer Stätten Deutschlands, Band 3: Nordrhein-Westfalen. Stuttgart 1976, S. 362.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Albert Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Iserlohn. Münster 1900, S. 36.
  2. Förderverein Bauernkirche
51.3727017.69706

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