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Abdurrahman Wahid
Abdurrahman Wahid (* 4. August 1940 in Jombang auf Java, Indonesien; † 30. Dezember 2009 in Jakarta), auch bekannt als Gus Dur, war ein indonesischer Politiker, Präsident von 1999 bis 2001.
Inhaltsverzeichnis
Politischer Werdegang
Wahids Großvater war um 1900 ein bekannter Moslemführer, sein Vater 1945 Religionsminister in der ersten Regierung von Sukarno. Wahid studierte islamisches Recht, Arabistik und Literatur in Kairo und Bagdad. 1971 kehrte er nach Indonesien zurück.
In Indonesien engagierte er sich in der von seinem Großvater gegründeten Nahdlatul Ulama (NU), einer dezidiert antifundamentalistischen islamischen Organisation mit mehr als 30 Millionen Mitgliedern. 1984 wurde er Vorsitzender der NU. Im April 1991 gründete er das Demokratie-Forum in Opposition zu Präsident Suharto. Im Juli 1998 gründete er die Partei der nationalen Erweckung (PKB), die bei den Parlamentswahlen 1999 drittstärkste Kraft wurde.
Nachdem Bacharuddin Jusuf Habibie auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte, wurde Wahid am 20. Oktober 1999 von der Beratenden Volksversammlung überraschend mit 371 Stimmen zum Präsidenten gewählt, während die Siegerin der Parlamentswahlen Megawati Sukarnoputri nur 313 Stimmen erhielt. Damit war er der erste frei gewählte Präsident Indonesiens[1].
Korruptionsvorwürfe
Am 23. Juli 2001 wurde Wahid von der Beratenden Volksversammlung wegen Inkompetenz und Verwicklung in Finanzskandale abgesetzt[2], die er zuvor zurückgewiesen hat[3]. Seine Nachfolgerin wurde Megawati Sukarnoputri, die Tochter des ersten indonesischen Präsidenten Achmed Sukarno.
2007 organisierte Wahid eine Holocaust-Konferenz in Indonesien. Die Konferenz war als Gegenveranstaltung zur Holocaust-Konferenz von Mahmud Ahmadinedschad gedacht[4] .
Einzelnachweise
- ↑ Former Indonesian President Wahid dies. BBC News (30. Dezember 2009). Abgerufen am 3. Juli 2010.
- ↑ Indonesiens Präsident Wahid abgesetzt. Berlinonline.de (24. Juli 2001). Abgerufen am 3. Juli 2010.
- ↑ Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen: Indonesien: Wahid lehnt Rücktritt ab. Rp-online.de (2. Februar 2001). Abgerufen am 3. Juli 2010.
- ↑ Indonesia conference denounces Holocaust denial. Reuters.com (12. Juni 2007). Abgerufen am 3. Juli 2010.
Literatur
- Arndt Graf, Johanna Pangestian-Harahap (Hgs.): Lachen mit Gus Dur – Islamischer Humor aus Indonesien. Mizan Pustaka: Bandung & Abera Verlag: Hamburg 2005, ISBN 3-934376-74-6.
Weblinks
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