- Israel Belkind
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Israel Belkind (* 14. April 1861 in Logoisk nahe Minsk; † 1929 in Berlin) war Pädagoge und einer der Gründer von Bilu, einer jüdischen Bewegung zur Besiedlung Eretz Israels noch vor Einsetzen des politischen Zionismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er schloss sich als junger Student der Universität Charkow 1882 der Bilu-Bewegung an und ging noch im selben Jahr nach Palästina, wo er nach einem Aufenthalt in Mikwe Israel zu den Begründern des Moschawa Rischon leTzion gehörte und fortan regen Anteil an der jüdischen Kolonisation des Landes nahm. Entgegen seinen eigenen Vorstellungen sagte ihm die Landwirtschaft weniger zu und er betätigte sich als Schulgründer (1889 in Jaffa) und Lehrer an den verschiedensten Schulen in Palästina. Er hatte aus eigener Anschauung vorzügliche Kenntnis aller Landesteile.
Im Jahr 1903 gründete und leitete er seither die kurzlebige Landwirtschaftsschule "Kirjat sepher", die, obwohl sie ursprünglich anders angelegt war, dann zur Unterbringung und Versorgung der Pogrom-Waisen von Chişinău eingerichtet wurde.
Israel Belkind war auch literarisch tätig und beteiligte sich an verschiedenen hebräischen Sammelwerken.
Später führte er ein unstetes Wanderleben, auch außerhalb Palästinas, und verlegte sich immer mehr aufs Schreiben (Sachbücher, Memoiren).
Er starb in Berlin und wurde in Rischon leTzion beigesetzt.
Werke (Auswahl)
- Asephath scheelath ha-cheschbon, Sammlung von Schulrechenaufgaben, Jerusalem 1896
- Reschith jediath ktibath ha-arez, Lehrbuch der Erdbeschreibung, Jerusalem 1897
- Diwre jeme ha-amim, Allgemeine Weltgeschichte in populärer Darstellung, Jerusalem 1897 ff.
Literatur (Auswahl)
- Zitron, Lexikon Zioni, 1924
- Wininger 1925 ff., Bd. I. + VI. (Ergänzung)
- Nathan Michael Gelber, Artikel Belkind, Israel, in: Jüdisches Lexikon, Bd. I., Berlin 1927
Weblinks
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